Nachhaltigkeit

Nachhaltig-
keitsbericht

Die CPH-Gruppe richtet ihre Geschäftstätigkeit nach wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltigen Kriterien aus und leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

Anzahl Mitarbeitende
1104
(Vorjahr 1098)
Lehrabgänger
16
(Vorjahr 12)
Fluktuationsrate in %
9.8
(Vorjahr 7.8)
Krankheitsbedingte Abwesenheitsrate in %
2.9
(Vorjahr 2.7)
Betriebsunfallbedingte Abwesenheitsrate in %
0.2
(Vorjahr 0.1)
Energieverbrauch in GWh
1220
(Vorjahr 1110)
Anteil selbst produzierter Energie in %
22
(Vorjahr 24)
Altpapierrecycling in Tonnen
420 983
(Vorjahr 391 231)
Altpapieranteil Schweiz in %
69
(Vorjahr 79)
Holzeinsatz in Tonnen
92 791
(Vorjahr 81 717)

1 Strategie

Der langfristige Erfolg der CPH-Gruppe beruht auf einer nachhaltigen Wertschöpfung. Die Unternehmensstrategie 2019–2024 der CPH-Gruppe baut auf drei Säulen auf: den Ausbau der Bereiche Chemie und Verpackung, die Expansion in Wachstumsregionen und die Erweiterung der Kapazitäten im Ausland. Weitere Ausführungen zur Strategie finden sich auf der Website unter https://cph.ch/de/cph-gruppe/strategie. Die Nachhaltigkeitsstrategie ergänzt die Unternehmensstrategie und ist eine wichtige Grundlage der mehr als 200-jährigen Erfolgsgeschichte.

Die CPH-Gruppe unterscheidet bei der nachhaltigen Wertschöpfung zwischen der wirtschaftlichen, der ökologischen und der sozialen Dimension, die in den Kapiteln 2, 3 und 4 beschrieben sind. Die Bedürfnisse der verschiedenen Anspruchsgruppen werden in den Geschäftsbereichen im Rahmen des integrierten Qualitätsmanagementsystems erfasst. Ziele, Massnahmen und Prioritäten sind in der Nachhaltigkeitsstrategie auf den Ebenen Qualität, Sicherheit, Umwelt und Energie definiert.

Die CPH-Gruppe setzt auf eine kontinuierliche langfristige Entwicklung. Sie bietet qualitativ hochstehende Produkte und Dienstleistungen, welche die Lebensqualität der Menschen verbessern sollen. Die Mitarbeitenden sichern die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe auf den unterschiedlichen Zielmärkten. Ihre Sicherheit, Gesundheit und Weiterbildung haben Priorität. Das Vermeiden und Reduzieren von Emissionen, Abfällen und Abwasser ist seit vielen Jahren in die Planung der einzelnen Geschäftsbereiche integriert. Für die Sicherheits-, Umwelt- und Qualitätsbelange sind speziell geschulte Mitarbeitende zuständig, die direkt an die Geschäftsleitung berichten.

Der grösste Geschäftsbereich Papier ist ein reines Recyclingunternehmen, welches Altpapier aufbereitet und daraus neue Druck- und Pressepapiere herstellt. Der Bereich Papier ist der grösste Altpapierrecycler der Schweiz. Er führt mehrere Hunderttausend Tonnen Altpapier, die überwiegend im Inland gesammelt werden, sowie rund hunderttausend Tonnen Durchforstungs- und Sägereirestholz einer neuen Verwendung zu. Damit leistet die Gruppe einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Ressource Holz, zu kürzeren Transportwegen und zur Senkung der CO2-Belastung.

Die CPH-Gruppe setzt sich seit Jahren freiwillig Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen, die über die gesetzlich geforderten Werte hinausgehen. Gemäss dem Ten-Toes-Modell des europäischen Papierverbandes CEPI beträgt der gesamte CO2-Fussabdruck von Perlen Papier rund ein Viertel der europäischen Mitbewerber. Als erster Anbieter weltweit bietet der Bereich Papier seit 2021 den Kunden die Möglichkeit, die CO2-Emissionen in einem zertifizierten Aufforstungsprojekt in Uruguay vollständig zu kompensieren.

Der Standort Perlen verfügt über eine hohe Kompetenz in der industriellen Verarbeitung von holzhaltigen Materialien. Um dieses Kompetenzzentrum weiter auszubauen, ist die CPH-Gruppe mit der Schilliger Holz AG eine Kooperation eingegangen. Schilliger Holz AG ist einer der Hauptlieferanten von Holzschnitzeln an Perlen Papier. Das von Schilliger Holz AG geplante Produktionswerk für Holzfaser-Dämmplatten wird auf einem Grundstück von Perlen Papier realisiert. Die CPH-Gruppe gibt dazu eine Landfläche von 20 000 m2 im Baurecht ab. Perlen Papier wird das Werk nach der Inbetriebnahme im Jahr 2023 mit Strom, Prozessdampf, Frischwasser und vollentsalztem Wasser beliefern und das anfallende Abwasser in der betriebseigenen Kläranlage aufbereiten.

Bei der Bereinigung der Belastungen auf dem ehemaligen Industrieareal in Uetikon nimmt die CPH-Gruppe ihre Verantwortung wahr. Die Sanierungskosten des Geländes wurden 2016 in den Verkaufspreis an den Kanton Zürich einberechnet. An den Kosten der Sanierung des Seegrundes vor dem Gelände beteiligt sich die CPH zu 80 % und hat dazu Rückstellungen von CHF 20 Mio. gebildet. Die Sanierungsarbeiten des Seegrundes haben im November 2021 begonnen und dürften voraussichtlich zwei bis drei Jahre dauern. Zudem hat die CPH auf eigene Kosten die ehemalige Deponie auf dem angrenzenden Areal Rotholz in Meilen saniert. Diese Arbeiten wurden 2021 abgeschlossen.

Der Geschäftsbereich Verpackung verarbeitet hauptsächlich PVC zu Folien, die in der Regel zusammen mit Aluminiumfolien zu Blisterverpackungen verarbeitet werden. Um den Anforderungen der Kreislaufwirtschaft zu entsprechen, arbeitet der Bereich an der Entwicklung von halogenfreien Folien und von Einstoffverpackungen, die ohne Aluminium auskommen und dadurch einfacher rezykliert werden können.

2 Wirtschaftliche Nachhaltigkeit

Die CPH-Gruppe hat ihre industrielle Tätigkeit in drei unterschiedliche Geschäftsbereiche diversifiziert. Damit können Schwankungen in den zum Teil volatilen und zyklischen Absatzmärkten besser ausgeglichen werden. Die Geschäftsbereiche gehören in den relevanten Zielmärkten zu den führenden Anbietern. Mit marktgerechten Produkten und Dienstleistungen, interessanten Arbeitsplätzen und einer attraktiven Rendite für die Aktionäre will die Gruppe langfristig Werte schaffen für ihre Stakeholder. Die Gruppe hat sich folgende mittelfristige finanzielle Ziele gesetzt:

  • organisches Umsatzwachstum von > 3 % pro Jahr
  • EBITDA-Marge von > 12 %
  • Eigenkapitalquote von > 50 %
  • Liquidität von CHF 30–50 Mio.
  • jährliche operative Investitionen von CHF 20– 25 Mio.

3 Ökologische Nachhaltigkeit

Die Reportingperiode umfasst den Zeitraum vom 1. November bis 31. Oktober. Die Bereiche erstellen seit 2015 (Papier) bzw. seit 2020 (Chemie und Verpackung) jährliche Ökobilanzen nach der Struktur des Carbon Disclosure Projects. Mit den ermittelten Daten kann die CO2-Belastung in Zukunft noch gezielter reduziert werden.

Eingesetzte Ressourcen

Der Bereich Papier setzt grosse Volumen an Ressourcen ein, wobei Altpapier der mit Abstand wichtigste Rohstoff ist. In der Berichtsperiode stieg die Menge an wiederverwendetem Altpapier von 391 231 Tonnen auf 420 983 Tonnen. Der Altpapieranteil aus Sammelware in der Schweiz sank von 79 % auf 69 %, da coronabedingt die inländische Sammeltätigkeit zurückging und Altpapier vermehrt aus dem angrenzenden Ausland beschafft werden musste. 10 % des Altpapiers wurden per Bahn angeliefert. Neben Altpapier hat der Bereich 92 791 Tonnen atro (absolut trocken) Rundholz und Hackschnitzel zu Holzfaserstoff verarbeitet (Vorperiode 81 717 Tonnen). Bei der Herkunft wird auf kurze Transportwege und nachhaltige Produktion geachtet. Das Rundholz stammt ausschliesslich aus der Schweiz und zu 85 % aus FSC-zertifizierten Quellen. Die Hackschnitzel sind zu 80 % aus der Schweiz und zu 45 % FSC- oder PEFC-zertifiziert. Perlen Papier ist Mitglied von ECO SWISS, der Umweltschutzorganisation der Schweizer Wirtschaft, und weiterer Organisationen der nachhaltigen Forstwirtschaft.

In der Folienproduktion wird vor allem hartes Polyvinylchlorid (PVC) verwendet. Hart-PVC wird zu 43 % aus Erdöl (Ethylen) und zu 57 % aus Kochsalz (Natriumchlorid) gewonnen. Im Vergleich zu anderen auf Erdöl basierenden Polymeren weist PVC über den gesamten Lebenszyklus betrachtet einen besseren «Product Carbon Footprint» auf. Ausschüsse aus den einzelnen Prozessstufen werden wenn immer möglich als Sekundärrohstoff wieder in die Produktion eingebracht. Die Ausnutzungsquote betrug in der Berichtsperiode bei PVC unverändert 99 % und ging bei PVdC von 99 % im Vorjahr auf 98 % zurück. Perlen Packaging engagiert sich bei «VINYLPlus» für das Recycling von PVC.

Der Bereich Chemie setzt vor allem Zwischenprodukte, sogenannte Filterkuchen, als Ausgangsmaterial für die Produktion ein. Das Werk in Zvornik steht unmittelbar neben dem Standort des Lieferanten von Filterkuchen, womit die Transportwege und damit auch die CO2-Belastung minimiert werden konnten.

Energie

Die Papierproduktion ist innerhalb der CPH-Gruppe der energieintensivste Bereich. Da die produzierten Papiervolumen wieder zunahmen, wurde insgesamt mehr Energie eingesetzt und der Energieverbrauch der CPH-Gruppe nahm um 9.9 % auf 1220 GWh zu. Der Stromverbrauch stieg von 551 GWh auf 613 GWh und der Dampfverbrauch von 560 GWh auf 606 GWh. 91 % des Stroms wurde für die Papierproduktion verwendet. Der Dampf wird vor allem zur Trocknung der Papierbahnen eingesetzt. Er stammte zu 60 % aus der benachbarten Kehrichtverbrennungsanlage Renergia. Der restliche Dampf wird in der eigenen Biomasseanlage erzeugt. Der Gasverbrauch der Gruppe nahm von 87 GWh auf 97 GWh zu.

Emissionen, Abwasser und Abfall

Die CPH-Gruppe setzt sich freiwillig Ziele zur Reduktion der Emissionen, die über die gesetzlich geforderten Werte hinausgehen. Der Standort Perlen war aus diesem Grund von der CO2-Abgabe befreit und emittiert noch rund 10 % der gesetzlich maximal tolerierten Werte. Aufgrund der höheren Produktionsmengen nahmen die CO2-Emissionen an den Produktionsstandorten der CPH-Gruppe in der Berichtsperiode von 14 785 Tonnen auf 15 886 Tonnen zu. Davon entfielen 8 278 Tonnen auf den Bereich Papier, 5 148 Tonnen auf den Bereich Chemie und 2 460 Tonnen auf den Bereich Verpackung. Seit 2018 wird am Standort Deutschland im Rahmen des ISO-50001-Energiemanagements konsequent Ökostrom genutzt. 2021 wurden 214 504 CO2-Zertifikate verkauft.

In den Produktionsanlagen der Gruppe sind Abluftreinigungssysteme in Betrieb, um die Staubentwicklung zu reduzieren und Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Am Standort in Rüti ist ein überwachtes System im Einsatz, damit keine Stoffe in die Umwelt entweichen können. Es bestehen Notfallkonzepte für Störfälle. Die Abwässer werden an den Produktionsstandorten Perlen, Louisville und Donghai in betriebseigenen Kläranlagen aufbereitet. In der Berichtsperiode nahm das Abwasservolumen von 6.65 Mio. m3 auf 7.22 Mio. m3 zu.

Von den festen Reststoffen aus der Papieraufbereitung und aus der Folienproduktion wird der Biomasseanteil in der eigenen Anlage in Perlen zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet. Aus dem Verbrennungsprozess resultiert Asche. Fester Abfall fällt zudem in der Papierproduktion als Schlamm an. 8 811 Tonnen Flugasche und 108 292 Tonnen Papierschlamm wurden in Ziegel- und Zementwerken verwertet und 1 596 Tonnen Bettasche deponiert. Die in der Molekularsiebproduktion anfallenden festen Abfallstoffe bestehen aus Silikat-Aluminium-Ton-Verbindungen. Sie sind natürlichen Ursprungs und können wieder der Erde zurückgeführt werden.

Transporte

Zahlreiche Initiativen zur Reduktion der Transportkilometer und zur Verwendung umweltfreundlicher Transportmittel sind im Gang. So erfolgten im Geschäftsjahr 30 % der Papierlieferungen in der Schweiz per Bahn und erstmals wurden rund 2 000 Tonnen Papier per Bahn nach Österreich geliefert. In Brasilien werden mit der Inbetriebnahme der neuen Beschichtungsanlage 2022 und dem Bezug der PVC-Monofolien von einem lokalen Anbieter die Transportwege deutlich verkürzt.

4 Soziale Nachhaltigkeit

Die CPH-Gruppe nimmt die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden wahr. Bereits in den 1860er-Jahren entstand die erste Betriebskrankenkasse am Gründungsstandort in Uetikon und 1918 wurde die erste Pensionskasse ins Leben gerufen. Die CPH-Gruppe will die besten Mitarbeitenden gewinnen und sie in ihrem Arbeitsumfeld optimal fördern und weiterbilden. Eine offene Kommunikationskultur, eine Führung, die Werte vorlebt, und ein sicheres, gesundes und vielfältiges Arbeitsumfeld sollen das Engagement der Mitarbeitenden und die Identifikation mit den Arbeitsinhalten und dem Unternehmen fördern. Der CPH-Gruppe ist ein ausgewogenes Berufs- und Privatleben der Mitarbeitenden wichtig. Sie bietet Teilzeitarbeit, Pensionsvorbereitungskurse und je nach Standort Modelle an, um mit Altersteilzeit den Übergang in den Ruhestand flexibel gestalten zu können. An den Standorten werden periodisch Feste für und mit den Mitarbeitenden gefeiert.

Die CPH-Gruppe befragt die Belegschaft weltweit alle drei Jahre zu den Themen Arbeitsplatz, berufliche Entwicklung, Führung, Kommunikation, Innovation, Kunden, Strategie und Engagement. An der Befragung im Herbst 2019 nahmen 71 % der Belegschaft teil und es resultierte ein Engagement-Index von 75 %, acht Prozentpunkte über der letzten Befragung 2016. 95 % aller Antworten zeigten eine höhere Zufriedenheitsrate als vor drei Jahren. Höchste Bewertungen erhielten Kundenorientierung, Führung, Wertschätzung und Arbeitsumfeld. Abgestimmt auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden an den unterschiedlichen Standorten, wurden aus den Antworten insgesamt 79 Einzelmassnahmen abgeleitet und umgesetzt. Die nächste Befragung wird im Jahr 2022 stattfinden.

Die Fluktuation lag bei 9.8 % (im Vorjahr 7.8 %). Dieser Wert kommt vor allem durch die im Vergleich zu anderen Standorten deutlich höhere Fluktuation in China zustande. Die CPH-Gruppe beschäftigt zahlreiche langjährige Mitarbeitende. 2021 waren 21 % der Mitarbeitenden 20 Jahre und länger im Unternehmen tätig. Dienstjubiläen werden je nach lokaler Handhabung mit kleinen Geschenken bis hin zu Jubilarenfeiern wertgeschätzt. Viele pensionierte Mitarbeitende bleiben mit der CPH verbunden und treffen sich einmal im Jahr an den von der ehemaligen Arbeitgeberin organisierten Anlässen für Pensionierte. Die CPH-Gruppe unterstützt Mitarbeitende in ihrer Karriere und strebt an, mindestens ein Drittel der vakanten Kaderpositionen mit internen Kandidaten zu besetzen.

Diversität und Chancengleichheit

In der CPH-Gruppe sollen alle Mitarbeitenden ihr volles Potenzial entfalten können. Die Gruppe betreibt eine faire und diskriminierungsfreie Anstellungspraxis, strebt nach Diversität und setzt sich für Chancengleichheit ein, unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Religion und Nationalität. 2021 konnte Perlen Papier den IV-Award der Luzerner Invalidenversicherung für die besonders erfolgreiche Eingliederung von Menschen mit Beeinträchtigung entgegennehmen. Entscheidend bei der Anstellung, Fortbildung und Beförderung sind die individuellen Leistungen, Kompetenzen und Potenziale der Mitarbeitenden am jeweiligen Arbeitsplatz. In der Schweiz ist das Gleichstellungsgesetz am 1. Juli 2020 in Kraft getreten. Die CPH-Gruppe hat die Lohngleichheit in den betroffenen Betrieben mit mehr als 100 Mitarbeitenden 2021 analysiert. Die Resultate werden bis Mitte 2022 durch einen unabhängigen Revisor überprüft und anschliessend veröffentlicht.

In den CPH-Unternehmen sind Mitarbeitende aus 35 Nationen beschäftigt und die Zusammenarbeit in multikulturellen Teams wird aktiv gelebt und gefördert. Ende 2021 zählte die Gruppe 1104 Mitarbeitende, sechs mehr als im Vorjahr. Etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten arbeiteten an den Standorten in der Schweiz (siehe Grafiken Seite 46). Der Frauenanteil in der Belegschaft stieg 2021 auf 19.3 % gegenüber 18.9 % im Vorjahr und soll weiter erhöht werden. Ende 2021 waren 17 % der Mitarbeitenden bis zu 30 Jahre alt, 50 % zwischen 30 und 50 Jahre alt und 33 % über 50 Jahre alt.

Verhaltenskodex

Die CPH-Gruppe toleriert keine Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Nationalität, Invalidität, Alter, sexueller Ausrichtung, körperlicher oder geistiger Behinderung, Familienstand, politischen Ansichten oder anderen gesetzlich geschützten Merkmalen. Alle Formen von physischer und psychischer Gewalt, Mobbing oder sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sind untersagt.

Die Mitarbeitenden der CPH-Gruppe sind verpflichtet, die geltenden Gesetze zu befolgen, faire Geschäftspraktiken umzusetzen, Interessenkonflikte zu vermeiden und sich an den Antikorruptionskodex zu halten. Die Unternehmen der CPH-Gruppe sind international in unterschiedlichen Märkten tätig und haben den Umgang mit den Themen Gleichbehandlung, Gesundheit, Compliance, Datenschutz, Interessenkonflikte, Bestechung, Integrität und Ethik in ihren internen Verhaltenskodizes und Betriebsreglementen geregelt. Die Verhaltenskodizes der global aktiven Bereiche Chemie und Verpackung sind auf der Website unter https://cph.ch/de/investoren/dokumentationen/ in der Rubrik «Statuten, Reglemente und Pflichtenhefte» ersichtlich.

Salärpolitik

Die CPH-Gruppe verfolgt eine nachvollziehbare und faire Salärpolitik, die sich an den lokalen Gepflogenheiten ausrichtet. Die Salärpolitik strebt marktgerechte Löhne an, welche die Anforderungen, die Leistung und das Verhalten berücksichtigen. Sie honoriert überdurchschnittlichen Einsatz, z. B. mit Prämien oder bei Führungspositionen mit einem variablen Lohnbestandteil. Dieser ist an das Erreichen von individuell festgelegten Leistungszielen sowie an das Ergebnis der Gruppe bzw. des jeweiligen Geschäftsbereichs gekoppelt. Die Gruppe passte 2021 die Gehälter individuell an. Der Aufwand für Gehälter, Personalvorsorge sowie Aus- und Weiterbildung betrug insgesamt CHF 92.4 Mio. An den Standorten Perlen und Utzenstorf gilt ein Gesamtarbeitsvertrag. Der Standort Müllheim untersteht dem Tarifvertrag der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IGBCE). Ansonsten wurden Einzelarbeitsverträge abgeschlossen.

Aus- und Weiterbildung

Im dualen Bildungssystem in der Schweiz und in Deutschland durchlaufen angehende Berufsleute eine kombinierte betriebliche und schulische Grundbildung. Die Berufsausbildung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und der Volkswirtschaft mit qualifizierten Berufsleuten aufrechtzuerhalten. Die CPH-Gruppe übernimmt mit dem Engagement in der beruflichen Grundbildung an den Standorten in der Schweiz und in Deutschland gesellschaftliche Verantwortung. Die in den eigenen Betrieben ausgebildeten Mitarbeitenden leisten auch einen wichtigen Beitrag beim Erreichen der wirtschaftlichen Ziele des Unternehmens.

Ende 2021 waren 50 Lernende gruppenweit in der Ausbildung in den Berufen Anlagenführer, Automatiker, Chemielaboranten, Informatiker, kaufmännische Angestellte, Logistiker, Papiertechnologen, Polymechaniker, Produktions- und Verfahrensmechaniker. Kurze Porträts zu zehn Berufsbildern finden sich auf den Seiten 12 und 13. An den Standorten in Deutschland und Bosnien-Herzegowina werden zudem Praktika für Ingenieure in Ausbildung angeboten. Im Jahr 2021 schlossen 16 Lernende ihre Ausbildung erfolgreich ab, davon konnten 11 in den Betrieben weiterbeschäftigt werden. Die Lernenden kommen jährlich an einem Lehrlingstag zu einer gruppenübergreifenden Weiterbildung zusammen. Jeder Mitarbeitende der CPH-Gruppe nahm im Durchschnitt im Jahr 2021 während 1.7 Tagen (im Vorjahr 1.1 Tage) an internen Schulungen und externen Weiterbildungen teil. Insgesamt investierte die CPH-Gruppe 2021 CHF 0.5 Mio. in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden.

Kontinuierliche Verbesserung

Die Geschäftsbereiche evaluieren die Zufriedenheit und die Verbesserungsmöglichkeiten im ständigen Dialog mit den Kunden. In Umfragen wird alle zwei bis drei Jahre die Zufriedenheit der Kunden in den Themen Servicequalität, technischer Support, Produktqualität, Produktpalette, Lieferzeiten, Verlässlichkeit, Beschwerdemanagement und Preis ermittelt.

Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) ist ein weiteres wichtiges internes Element zur ständigen Weiterentwicklung, Qualitäts- und Effizienzsteigerung. Er ist in die individuellen Leistungsziele integriert und wird jährlich in den Bereichen geschult. 2021 brachten die Mitarbeitenden 740 Ideen in den KVP-Prozess ein und es fanden 212 Gruppenmoderationen statt. Die umgesetzten Vorschläge verbesserten Effizienz, Sicherheit und Umweltschutz und generierten einen jährlichen Nutzen im Gegenwert von CHF 1.4 Mio.

Arbeitssicherheit

Die Mitarbeitenden werden an allen Standorten regelmässig geschult, um Gefahren zu erkennen und Unfällen vorzubeugen. Dazu gehören Übungen in Brandschutz oder im Umgang mit Gefahrengütern. Jeder Standort hat einen eigenen Sicherheitsbeauftragten. An den Produktionsstandorten sind ausgebildete Sanitätsmitarbeitende im Einsatz. Der Standort Perlen verfügt über eine eigene Betriebsfeuerwehr, die im Schadenfall mit bis zu 50 Einsatzkräften schnell eingreifen kann. 2021 absolvierte sie trotz coronabedingter Einschränkungen 41 Übungen und bewältigte 24 Einsätze. Am Standort Rüti fand zudem eine Übung der Chemiewehr Rapperswil-Jona statt. Im Geschäftsjahr kam es zu einem Brand bei der Altpapieranlieferung in Perlen, der schnell gelöscht werden konnte. Es kamen keine Personen zu Schaden und die Papierproduktion konnte nach wenigen Tagen wieder aufgenommen werden.

Die eingetretenen Ereignisse werden systematisch analysiert, um zukünftige Unfälle zu vermeiden. Mit 2.7 Berufsunfällen (im Vorjahr 1.6) pro 100 Mitarbeitende weist die CPH-Gruppe für ein produzierendes Unternehmen niedrige Werte aus. Im Geschäftsjahr kam es erfreulicherweise zu keinem schwereren Arbeitsunfall. Die betriebs-unfallbedingte Abwesenheitsrate betrug im Geschäftsjahr 0.2 %.

Gesundheit

Die Mitarbeitenden können an den Standorten zahlreiche Angebote zur Gesundheitsprävention nutzen. Dazu gehören jährliche Gesundheitschecks und kostenlose Grippeimpfungen. Einige Standorte unterstützen die persönliche Fitness der Mitarbeitenden: Sie beteiligen sich an Fitnessabos, machen mit am «Bike to Work»-Programm, welches die Mitarbeitenden dazu motiviert, den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurückzulegen, oder organisieren einen gemeinsamen Wandertag. Mit 2.9 % lag die krankheitsbedingte Abwesenheitsrate in der Gruppe im Industriedurchschnitt. Erkrankte Mitarbeitende werden im Rahmen eines Case Managements intensiv betreut.

2021 stellte die Bekämpfung der Coronapandemie eine anhaltende Herausforderung des betrieblichen Gesundheitsmanagements dar. Die in der CPH-Gruppe geltenden Abstands-, Hygiene- und Maskentragpflichten wurden 2021 durch regelmässige Covid-Tests am Arbeitsplatz erweitert. So nahm der Standort Perlen an einem Pilotprojekt des Kantons Luzern für repetitive Massentests im Frühjahr 2021 teil und richtete danach ein betriebliches Test- und Impfzentrum am Standort ein.

Gesellschaftliches Engagement

Zahlreiche Mitarbeitende engagieren sich inner- und ausserhalb des Unternehmens für gesellschaftliche Anliegen. Sie sind in der Betriebssanität oder der Betriebsfeuerwehr aktiv oder beteiligen sich an gemeinnützigen Projekten in ihrer Freizeit. Im Sommer 2021 leistete die Betriebsfeuerwehr nach starken Unwettern Nachbarschaftshilfe, räumte Strassen und Bahngeleise und pumpte überschwemmte Keller aus. Die Standorte können sich auch für lokale Projekte der Gemeinden einsetzen und gemeinnützige Organisationen unterstützen. Als Dank für die Teilnahme an der diesjährigen Kundenumfrage pflanzte der Bereich Verpackung in Zusammenarbeit mit Planet Tree 500 Bäume in einem nachhaltigen Aufforstungsprojekt in Deutschland.

5 Compliance

2021 wurde kein Bereich wegen Verstössen gegen Umweltauflagen sanktioniert. Die CPH-Gruppe setzt sich in verschiedenen Projekten für den Klimaschutz ein. Der Bereich Papier nimmt am Programm der Schweizer Energieagentur für Wirtschaft zur aktiven Reduktion der CO2-Emissionen teil und ist Mitglied von EcoSwiss, die sich für Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz einsetzt. Der Bereich Verpackung ist Mitglied von Ecovadis und Ecodesk.

6 Markenpolitik

Die CPH-Gruppe verfolgt eine klare Markenpolitik. Auf Unternehmensebene sind fünf Marken aktiv, die unterschiedliche Märkte und Zielgruppen ansprechen. Die «CPH Chemie + Papier Holding», abgekürzt «CPH», ist als Holdinggesellschaft nicht operativ tätig. Sie tritt als Dachmarke der Industriegruppe gegenüber den Stakeholdern auf. Die Geschäftsbereiche operieren unter den Unternehmensmarken «Zeochem», «Perlen Papier» sowie «Perlen Packaging». Seit 2018 ergänzt die «APS Altpapier Schweiz» als weitere Unternehmensmarke den Bereich Papier. Die Unternehmensmarken verfügen in ihren Zielmärkten über eine ausgezeichnete Akzeptanz und einen hohen Bekanntheitsgrad. Sie stehen für Innovation und Tradition. Perlen Papier ist seit 1873 aktiv. Der Bereich Verpackung ging 1962 am gleichen Standort in Perlen aus dem Papierbereich hervor und tritt seit 2010 unter dem Markennamen Perlen Packaging auf. Zeochem ist seit 1979 als Marke präsent, ausgehend vom Standort in den USA.

Die Unternehmen verfolgen eine Produktmarkenarchitektur, die auf einer für jeden Geschäftsbereich einheitlichen Vorsilbe zur Produktidentifikation und -zuordnung beruht. So beginnen alle Produktnamen der Zeochem mit «Zeo», von Perlen Papier mit «Perlen» und von Perlen Packaging mit «Perla»; oder anhand konkreter Produktnamen heissen sie beispielsweise Zeoprep, Perlentop oder Perlalux. Die Produktnamen werden wenn immer möglich durch Einträge als Handelsmarken vor Produktnachahmern geschützt.

Unternehmensmarken

7 Qualität

Die Produkte der CPH-Gruppe zeichnen sich durch konstante und hohe Qualität aus. Dies stellt höchste Ansprüche an die Prozesse, die nach internationalen Standards geprüft werden (siehe Tabelle). Die Produktionsstandorte haben regelmässige Audits durch die Kunden und durch unabhängige Zertifizierungsstellen zu bestehen. Der Bereich Verpackung richtet sich nach den Good Manufacturing Practice Standards (GMP) der Pharmaindustrie. Der Standort Anápolis strebt die Zertifizierung 2022 nach den Standards ISO 9001 und ISO 15378 an.

Qualitätsnormen der Produktionsstandorte

Chemie

Papier

Verpackung

Rüti

Louisville

Donghai

Zvornik

Perlen

Utzenstorf

Perlen

Müllheim

Whippany

Suzhou

Anápolis

ISO 9001

geplant

ISO 14001 (Umwelt)

ISO 15378 (GMP)

geplant

ISO 50001 (Energie)

ISO 45001 (Sicherheit)

FDA, USA DMF Nr. 10686, 9072 und 30501

EU-Ecolabel, Blauer Engel

FSC COC, PEFC COC

ECO SWISS CO2