Gute Markt­positionierung beflügelt Umsatz und Profitabilität

Der Geschäftsbereich Chemie entwickelt, produziert und liefert eine breite Palette an Produkten in Wachstumsmärkte wie den Energie- und den Gesundheitssektor. 2023 waren die Molekularsiebe aus dem Energiesektor zur Reinigung von Erdgas und Ethanol und die deuterierten Produkte für den Einsatz in der Laboranalytik und für OLED-Displays besonders stark gefragt. Die Sauerstoffherstellung für industrielle und medizinische Zwecke hat für den Bereich ebenfalls eine hohe strategische Bedeutung. Die Nachfrage entwickelte sich aber unter dem Vorjahresniveau. Der Bereich Chemie fokussiert auf hochwertige Produkte und wird seine Marktpositionen weltweit weiter ausbauen. Dafür wird gezielt in den Ausbau der Kapazitäten investiert.

Die Produkte werden an vier Standorten hergestellt und weltweit vertrieben: Hochwertige Molekularsiebe werden in den USA produziert, Standardmolekularsiebe in China, Molekularsiebpulver, Chromatographie Gele und Spezialzeolithe in Bosnien-Herzegowina und deuterierte Produkte in der Schweiz. Neben organischem Wachstum stehen vermehrt auch Akquisitionen zum Ausbau des Geschäftsbereiches im Fokus.

Eine Vielzahl von makroökonomischen Unsicherheiten und geopolitischen Konflikten sorgten für ein herausforderndes wirtschaftliches Umfeld. Der anhaltende Ukrainekrieg und der im vierten Quartal 2023 aufgeflammte Nahostkonflikt wirkten sich auf die Preise im Energiesektor und auf die Gasversorgung in Europa aus. Nach dem Ausfall der Erdgaslieferungen aus Russland avancierten die USA zum grössten Exporteur von Flüssiggas weltweit. Entsprechend stieg die Nachfrage nach Molekularsieben zur Erdgasreinigung. Die massiven Preissteigerungen bei fossilen Brennstoffen und die deutlich spürbaren klimatischen Veränderungen auf der Erde führten dazu, dass viele Länder die Förderung von erneuerbaren Energien intensivierten. Dadurch nahm die Nachfrage nach Molekularsieben zur Ethanolreinigung ebenfalls zu.

Der Bedarf an medizinischem Sauerstoff ging nach dem Abflauen der Coronapandemie zurück. Steigende Zinsen und eine schleppende Baukonjunktur dämpften die Bestell- und Investitionsfreudigkeit vieler Unternehmen. Gleichzeitig stieg die Nachfrage beispielsweise der Stahl- und Glasindustrie nach Sauerstoff.

Im Produktsegment der deuterierten Verbindungen blieb das Marktumfeld für Anwendungen in OLED-Displays, im Pharmasektor und in der Analytik gut.

Der unterschiedliche Konjunkturverlauf in einzelnen Branchen wirkte sich auf die Nachfrage in den Produktsegmenten des Bereichs Chemie aus. Die deuterierten Produkte für den Einsatz im Pharmasektor, in der Laboranalytik und für OLED-Displays sowie die Molekularsiebe zur Aufkonzentration von industriellem Sauerstoff verzeichneten ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Die Nachfrage nach Molekularsieben für medizinische Anwendungen erreichte nicht mehr das Niveau während der Corona-Periode. Steigende Zinsen und eine schwächere Baukonjunktur führten zu einem Nachfragerückgang nach Molekularsiebpulver für Anwendungen im Bau.

Der Bereich Chemie steigerte den Umsatz 2023 um 12.6 % auf CHF 124 Mio. Währungsbereinigt betrug das Plus 18.2 %. Die Kosten für benötigte Rohmaterialien und Energie stiegen weiterhin deutlich an. Es war für den Bereich nur teilweise möglich, die höheren Beschaffungskosten für Rohmaterialien, besonders für Lithium, an den Markt weiterzugeben. Aufgrund der Fokussierung auf höherwertige Produkte nahm das EBITDA um 15.2 % auf CHF 22 Mio. und das EBIT um 14.1 % auf CHF 16 Mio. zu. Die EBIT-Marge lag mit 12.7 % leicht über dem Wert des Vorjahres. Der Bereich beschäftigte Ende 2023 283 Mitarbeitende, im Vergleich zu 296 im Vorjahr.

Ein neues Verwaltungsgebäude und ein Gebäude mit Wohnmöglichkeiten für die Mitarbeitenden am Produktionsstandort in China wurden im vierten Quartal 2023 offiziell eingeweiht. Weitere Investitionen flossen in Kapazitätserhöhungen für deuterierte Produkte in Rüti sowie für Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen in China und den USA. Insgesamt investierte der Bereich 2023 rund CHF 11 Mio. in das Anlagevermögen.


Die konjunkturelle Lage hat sich im Laufe des Jahres 2023 weiter eingetrübt und eine sinkende Nachfrage ist in einigen Märkten spürbar. Der Bereich rechnet mit höheren Preisen für Energie sowie einem zunehmenden Preisdruck. Der Umsatz und das operative Ergebnis des Bereichs Chemie dürften 2024 die hohen Werte von 2023 nicht ganz erreichen, dies ohne Berücksichtigung der Akquisition von Sorbead India and Swambe Chemicals.

Der Bereich plant 2024 weitere Investitionen in das Anlagevermögen zur Unterstützung langfristiger strategischer Entwicklungen wie zum Beispiel Kapazitätserweiterungen und Produktivitätssteigerungen an den Standorten.