Verpackung

Verpackung mit neuem Rekord in Umsatz und Ergebnis

Ein hoher Auftragsbestand Ende 2022 führte im Bereich Verpackung zu einem rekordhohen Absatz. Der Umsatz stieg um 2.9 % auf CHF 237 Mio., das EBIT um rund 53 % auf CHF 36 Mio.

Strategie

Die Strategie des Bereichs Verpackung sieht vor, einerseits seine Präsenz in den Wachstumsregionen weiter auszubauen und andererseits Marktanteile durch die Ausrichtung des Produktsortiments auf Folien mit sehr hoher Barrierewirkung zu gewinnen. Mit Standorten in Europa, in den USA, in China und jüngst Brasilien kann Perlen Packaging die wichtigsten und aufstrebenden Pharmamärkte abdecken und insbesondere am überproportionalen Wachstum der sogenannten Pharmerging Markets teilhaben. Der Bereich ist damit mit seinen Beschichtungs- und Schneidanlagen global präsent und dort vor Ort, wo auch die führenden Anbieter der Pharmaindustrie tätig sind. Das stützt das Ziel, die Lieferkette weiter zu stärken und widerstandsfähiger zu machen – ein Bestreben, das nach der Coronapandemie an Bedeutung gewonnen hat und den Bereich auch über die nächsten Jahre weiter begleiten wird.

Die zweite strategische Stossrichtung ist die Ausrichtung des Produktsortiments auf Folien mit hoher Barrierewirkung. Eine Tablettenverpackung besteht in der Regel aus einer Deckelfolie aus Aluminium und einer Bodenfolie aus Kunststoff. Der Bereich Verpackung stellt die meist durchsichtige Kunststofffolie her und liefert sie auf Rollen an Zwischenabnehmer oder direkt an die Pharmaunternehmen. Basis für diese Kunststofffolie bildet die Monofolie, die der Bereich zum Teil selber herstellt, zum Teil zukauft, und die nur eine geringe Barrierewirkung aufweist. Perlen Packaging ist darauf spezialisiert, die Monofolie mit PVdC zu beschichten und damit die Barrierefähigkeit stufenweise zu erhöhen. Hierzu wird das PVdC als Dispersionsflüssigkeit Schicht für Schicht aufgetragen. Die dadurch entstehende Barrierewirkung schützt das empfindliche Medikament vor allem gegen das Eindringen von Sauerstoff und Wasserdampf und trägt zu einer längeren Haltbarkeit des Medikaments bei. Perlen Packaging ist heute bei Hochbarrierefolien die Nr. 1 und gewinnt aufgrund seiner Fokussierung weiter Marktanteile dazu.

Die Innovationstätigkeiten des Bereichs gehen vor allem dahin, den bereits schon tiefen CO2-Fussabdruck weiter zu verringern. Zudem wurde mit Etimex Primary Packaging GmbH eine Kooperation abgeschlossen, um den Polypropylen (PP) Monoblister in der Pharmabranche ebenfalls anbieten zu können. Ziel der Kooperation ist, den Kunden bedarfsgerechte, nachhaltige sowie vollständig wiederverwertbare Verpackungslösungen in höchster Qualität anzubieten.

Marktumfeld

Der Bereich Verpackung profitierte im Berichtsjahr von einem rekordhohen Auftragsbestand Ende 2022, der eine hohe Planbarkeit zur Folge hatte. Die Situation an den Beschaffungsmärkten beruhigte sich im Jahr 2023 zusehends. Die schwächere Baukonjunktur hatte eine tiefere Nachfrage nach Kunststoffen wie PVC zur Folge und die Beschaffungspreise für diesen Rohstoff gaben deshalb nach. Die Energiekosten lagen trotz sinkenden Preisen immer noch auf historisch hohem Niveau.

Geschäftsentwicklung

Die Anlagen liefen an der Kapazitätsgrenze und der Bereich investierte weltweit in den Ausbau der Schneidkapazitäten sowie in voll automatisierte Verpackungskapazitäten. Bereits Ende Vorjahr wurde ein neues Beschichtungswerk in Brasilien in Betrieb genommen. Von dort aus werden die Märkte in Lateinamerika direkt mit lokal produzierten Mono- und beschichteten Folien beliefert. Neue Schneidanlagen nahmen Ende Jahr in Deutschland und Brasilien die Produktion auf.

Das höhere Absatzvolumen führte im Berichtsjahr zu einer Umsatzsteigerung von 2.9 % auf CHF 237 Mio. Wechselkursbereinigt nahm der Umsatz um 7.1 % zu. Mit der Normalisierung des Einkaufsverhaltens der Pharmaproduzenten bewegte sich der Auftragsbestand wieder auf das Niveau vor der Coronapandemie zurück.

Die sehr gute Auslastung und der breite Produktemix aus Folien mit verschiedenen Barrierestufen wirkten sich im Berichtsjahr positiv auf die EBIT-Marge aus, die auf 15.2 % stieg. Das EBITDA stieg um CHF 12 Mio. auf CHF 43 Mio. und das EBIT nahm um CHF 12 Mio. auf CHF 36 Mio. zu. Insgesamt lagen die Investitionen des Bereichs in das Anlagevermögen bei CHF 7 Mio. Der Personalbestand stieg von 507 auf 551 Mitarbeitende. Die Zunahme ist auf zusätzliche Mitarbeitende im Verkauf und in der Verfahrenstechnik, hauptsächlich aber auf das Hochfahren des neuen Produktionswerks in Brasilien zurückzuführen.

Ausblick

In den nächsten Jahren schätzt das Researchunternehmen IQVIA das wertmässige Wachstum des globalen Pharma-Blistermarktes wiederum auf rund 3 bis 6 % jährlich. Der Bereich Verpackung wird weiterhin in den Verkauf und in den Ausbau der Kapazitäten an allen Standorten investieren.

Unter der Annahme, dass sich die Rohmaterialpreise wieder normalisieren, erwartet der Bereich Verpackung einen leicht tieferen Umsatz. Das EBIT dürfte nach dem Ausnahmejahr 2023 wieder an das Ergebnis von 2022 anschliessen.