Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeits­bericht

Die CPH-Gruppe richtet ihre Geschäftstätigkeit nach wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltigen Kriterien aus und leistet einen relevanten Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

CO2-Intensität in Tonnen pro CHF Mio. Umsatz1
17
(Vorjahr 22)

1 Scope 1-Emissionen

Anteil selbst produzierter Energie in %
21
(Vorjahr 16)

.

Anteil organischer Rohstoffe am Materialeinsatz in %
82
(Vorjahr 85)
Nationalitäten der Mitarbeitenden
46
(Vorjahr 38)
Lernende in Ausbildung
52
(Vorjahr 54)
Engagement-Index in %
76
(letzte Umfrage 75)
Anzahl eingebrachte KVP-Vorschläge
925
(Vorjahr 958)

Nachhaltigkeitsmanagement der CPH-Gruppe

Übersicht, Organisation und Governance

Nachhaltigkeit auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene bildet die Grundlage der über 200-jährigen Erfolgsgeschichte der CPH-Gruppe und ist zugleich die Voraussetzung für die kontinuierliche langfristige Wertschöpfung des Unternehmens. Die CPH-Gruppe möchte mit ihrem Produktportfolio negative Umweltauswirkungen vermeiden. Um dieses Bestreben zu untermauern, hat sie die langfristige und nachhaltige Wertschöpfung an der Generalversammlung 2023 durch die Aktionärinnen und Aktionäre in den Statuten verankern lassen.

Die CPH-Gruppe ist bestrebt, ihre Geschäftstätigkeit in ethischer, rechtlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht verantwortungsvoll auszuüben. Die Mitarbeitenden sind verpflichtet, die geltenden Gesetze zu befolgen und sich an das Leitbild des Unternehmens zu halten. Die Unternehmen der CPH-Gruppe sind international in unterschiedlichen Märkten tätig und haben den Umgang mit den Themen Gleichbehandlung, Gesundheit, Compliance, Datenschutz, Interessenkonflikte, Bestechung, Integrität und Ethik in Verhaltenskodizes und Reglementen geregelt. Diese ethischen Leitsätze werden den Mitarbeitenden in den einzelnen Geschäftsbereichen durch Weisungen vermittelt und in die Verantwortung übertragen.

Für die Bereiche Chemie und Verpackung ist der für alle gültige Code of Conduct öffentlich auf der Website der Gruppe einsehbar. Darin ist festgehalten, dass von jedem Geschäftspartner, mit dem die CPH-Gruppe eine Geschäftsbeziehung unterhält, ein gleiches ethisches Verhalten erwartet wird. Sollten Verdachtsmomente aufkommen, können Meldungen an die Gruppe durch jederzeit zugängliche Kanäle (inklusive dedizierte Whistleblower-Meldestelle) gemacht werden. Im Berichtsjahr wurden insbesondere keine Verstösse gegen Wettbewerbsrecht und keine Korruptionsfälle im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit festgestellt. Durch die Charakteristiken der Geschäftsbereiche und der Gruppe in der Schweiz stuft die CPH-Gruppe unter anderem das Risiko für Korruption als niedrig ein. Entsprechend sieht das Unternehmen keinen weiteren Handlungsbedarf.

Es wurden auch keine Sanktionen wegen anderer wesentlicher Verstösse gegen Umwelt-, Sozial- oder andere Gesetze verhängt. Das Ausbleiben solcher Vorfälle bestätigt die im Rahmen des Risikomanagements der CPH-Gruppe vorgenommene Risikobeurteilung.

Die CPH-Gruppe toleriert keine Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Nationalität, Invalidität, Alter, sexueller Ausrichtung, körperlicher oder geistiger Behinderung, Familienstand, politischen Ansichten oder anderen gesetzlich geschützten Merkmalen. Alle Formen von physischer und psychischer Gewalt, Mobbing oder sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sind untersagt. Die CPH-Gruppe duldet keine Form von Zwangs- und Kinderarbeit innerhalb ihres Unternehmens oder ihrer Lieferkette. Der Bereich Chemie verfügt über einen Zulieferer-Verhaltenskodex, der auch das Thema der Zwangs- und Kinderarbeit inkludiert.

Die CPH-Gruppe möchte qualitativ hochstehende Produkte und Dienstleistungen anbieten, welche für ihre Kunden einen Mehrwert schaffen. Die Mitarbeitenden engagieren sich für die Innovationskraft und den Erfolg der Gruppe in den unterschiedlichen Zielmärkten. Der Sicherheit, Gesundheit und Weiterbildung der Mitarbeitenden kommt entsprechend eine hohe Priorität zu. Das Vermeiden und Reduzieren von Emissionen, Abfällen und Abwässern ist seit vielen Jahren in die Planung der einzelnen Geschäftsbereiche integriert. Der effiziente Einsatz der Ressourcen und der Fokus auf Kreislaufwirtschaft sind entscheidend für den langfristigen Unternehmenserfolg. An allen Standorten werden mindestens die lokal geltenden Standards in Bezug auf Umwelt, Energie, Qualität und Soziales angewendet.

Oberstes verantwortliches Organ seitens der CPH-Gruppe für den Inhalt dieses Nachhaltigkeitsberichts ist der Verwaltungsrat, welcher den vorliegenden Bericht für das Berichtsjahr 2023 am 9. Februar 2024 verabschiedet hat und zur Genehmigung durch die Aktionäre anlässlich der Generalversammlung vom 20. März 2024 beantragt. Im Bericht werden die CPH-Gruppe sowie die Geschäftsbereiche Chemie, Papier und Verpackung an allen Standorten weltweit erfasst. Neben der Schweizer Regulatorik gemäss Art. 964b OR orientiert sich das Unternehmen in der Ausgestaltung der Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators, KPIs) in Teilen auch an den europäischen Nachhaltigkeitsstandards ESRS (European Sustainability Reporting Standards). Der Bericht entspricht den aktuellen Anforderungen gemäss Art. 964b OR. Er unterliegt keiner externen Prüfung.

Operativ definiert, gesteuert und umgesetzt wird die Nachhaltigkeitsstrategie von der Gruppenleitung des Unternehmens, unterstützt von den Geschäftsleitungen und bestimmten Mitarbeitenden (insbesondere Umweltverantwortliche, Human Resources) der einzelnen Bereiche.

Geschäftsbereiche aus Nachhaltigkeitsperspektive

Der Bereich Chemie verwendet sowohl Rohstoffe als auch Zwischenprodukte, sogenannte Filterkuchen, als Ausgangsmaterial für die Produktion. Der Energieverbrauch in der chemischen Industrie ist traditionell hoch, da chemische Bindungen aufgespalten werden, um sie dann wieder neu zusammenzusetzen. An den Standorten in China wird nach dem Ersatz der Anlagen und dem gleichzeitigen Verzicht auf Kohle im Jahr 2018 mehrheitlich Erdgas als Energiequelle verwendet, das für 80 % der CO2-Emissionen des Bereichs verantwortlich ist. In der Schweiz wird CO2-neutraler Strom eingesetzt. Der Bereich arbeitet an der Reduktion der CO2-Emissionen: In China reduzieren PV-Panels auf einem neuen Firmengebäude den für die Energieversorgung relevanten Gasverbrauch. In der Schweiz konnte durch Investitionen in neue Produktionsmittel der Output bei gleichem Energiebedarf verdoppelt werden. In den USA werden von Kunden verwendete Stahlfässer zurückgenommen und für den Wiedereinsatz aufbereitet.

Alle Handlungen mit gefährlichen Chemikalien inkl. Transport, Lagerung und Entsorgung werden in den Standardarbeitsverfahren beschrieben und von Fachleuten bzw. Fachfirmen durchgeführt. Mit regelmässigen internen und externen Sicherheitsschulungen soll sichergestellt werden, dass der Umgang mit gefährlichen Chemikalien im Bereich Chemie stets gesetzeskonform bleibt.

Der grösste Geschäftsbereich, Papier, ist ein reines Rezyklierunternehmen, welches Altpapier aufbereitet und daraus neue Zeitungs- und Magazinpapiere herstellt. Perlen Papier ist gleichzeitig der grösste Altpapierrezyklierer der Schweiz. Er führt im Berichtsjahr 331 700 Tonnen Altpapier, die überwiegend im Inland gesammelt werden, sowie 9 200 Tonnen Durchforstungs- und 56 900 Tonnen Sägerei-Restholz einer neuen Verwendung zu. Damit leistet die Gruppe einen wichtigen Beitrag zum Schutz der nachhaltigen Ressource Holz, zu kürzeren Transportwegen und damit zur CO2-Reduktion. Mit der KVA Renergia, an der die CPH-Gruppe zu 10 % beteiligt ist, produziert ein grosses Kraftwerk Energie in der unmittelbaren Nachbarschaft und versorgt die Papierproduktion mit CO2-befreitem Dampf.

Der Geschäftsbereich Verpackung verarbeitet hauptsächlich PVC zu Folien, die in der Regel zusammen mit Aluminiumfolien zu Blisterverpackungen verarbeitet werden. Der Bereich verursacht an den Standorten in der Schweiz und Deutschland niedrige CO2-Emissionen. Ein Grossteil des bei der Produktion angefallenen Abfalls wird rezykliert. Der Bereich investiert in die Erweiterung nachhaltiger Verpackungslösungen für die Pharmaindustrie und kooperiert dafür mit anderen Unternehmen aus der Verpackungsmittelindustrie. Der Bereich Verpackung wurde von EcoVadis 2023 bereits zum dritten Mal für sein Nachhaltigkeitsmanagement mit einer Medaille ausgezeichnet und gehört damit zu den besten 15 % der bewerteten Unternehmen.

Im Hinblick auf die ökologische Nachhaltigkeit ist eine differenzierte Perspektive pro Geschäftsbereich von Nutzen, um die Wechselwirkungen mit der Umwelt adäquat zu verstehen und darzustellen.

Bei den sozialen Herausforderungen, Chancen und Massnahmen sind sich die drei Bereiche durchwegs ähnlich. Ebenfalls sind Kontrollstrukturen und Verantwortlichkeiten vergleichbar geregelt. Dies wird in den übrigen Teilen des Berichts entsprechend gesammelt dargestellt.

ESG-Wesentlichkeitsanalyse und Risikobeurteilung

Wesentlichkeitsanalyse definiert relevante ESG-Themen

Die CPH-Gruppe ist bestrebt, die Berichterstattung über ihre Unternehmensführung, ihre Strategie, die Steuerung von Auswirkungen, Risiken und Chancen sowie ihre Nachhaltigkeitskennzahlen und -ziele in den nächsten Jahren schrittweise weiter auszubauen. Damit trägt das Unternehmen nicht nur dem gestiegenen Interesse an der nicht finanziellen Berichterstattung Rechnung, sondern erfüllt auch entsprechende regulatorische Vorgaben. Die im Vergleich zum Vorjahr erweiterte Nachhaltigkeitsberichterstattung trägt dieser Absicht ebenfalls Rechnung.

In der zweiten Jahreshälfte 2023 erarbeitete das Unternehmen eine Wesentlichkeitsanalyse unter Berücksichtigung der schweizerischen und europäischen Regelungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Benchmark-Analyse der Nachhaltigkeitsberichterstattung von ausgewählten Mitbewerbern als Grundlage für diese Analyse erstellt.

Unter der Leitung und Begleitung einer spezialisierten Beratungsfirma fanden mehrere firmeninterne Workshops statt, in denen die gesamte Strategie und die Relevanz der folgenden zehn Nachhaltigkeitsthemen für die CPH-Gruppe diskutiert und bewertet wurden:

  • Klimawandel
  • Umweltverschmutzung
  • Wasser und Meeresressourcen
  • Biodiversität und Ökosysteme
  • Kreislaufwirtschaft und Abfall
  • Eigene Belegschaft
  • Beschäftigte in der Wertschöpfungskette
  • Betroffene Gemeinschaften
  • Kunden und Endverbraucher
  • Ethisches Geschäftsverhalten

Neben der Wesentlichkeit dieser Überthemen selbst wurde ausserdem bewertet, welche darin enthaltenen Unterthemen für die CPH-Gruppe insbesondere relevant sind. Nicht wesentliche Themen geht die CPH-Gruppe situativ an.

Im Folgenden sind die sechs Nachhaltigkeitsthemen, die von der CPH-Gruppe als wesentlich eingestuft wurden, mit den relevanten Unterthemen dargestellt:

Kreislaufwirtschaft und Abfall, mit Blick auf:

  • Abfallmanagement und -reduktion
  • Effizienz in Ressourcennutzung (z.B. in Produktion, Verpackung, Produkten)
  • Kreislauffähige Produkte (Langlebigkeit, Rücknahme, Wiederverwertung)

Wasser (und Meeresressourcen), insbesondere:

  • Wasserbezug und -nutzung
  • Abwasser

Umweltverschmutzung, vor allem:

  • Wasserverschmutzung und Gewässerschutz
  • Chemikalien und Schadstoffe
  • Luftverschmutzung

Klimawandel, primär:

  • Erneuerbare Energie und Energieeffizienz
  • Klimaschutz (Treibhausgasemissionen)
  • Klimabedingte Risiken und Chancen

Eigene Belegschaft, mit Fokus auf:

  • Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
  • Arbeitsbedingungen und Mitarbeiterzufriedenheit
  • Mitarbeitergewinnung und -bindung
  • Wissenstransfer und -erhalt

Ethisches Geschäftsverhalten, schwergewichtig:

  • Transparenz und Berichterstattung
  • Ethische Unternehmensführung und Strategie
  • Bekämpfung von Korruption und Bestechung
  • Risikomanagement

Die Beurteilung lehnte sich an die sogenannte doppelte Wesentlichkeit an, also die sowohl positiven als auch negativen Auswirkungen dieser Themen auf Mensch und Umwelt sowie die Chancen und Risiken derselben für den Geschäftserfolg der CPH-Gruppe. Das qualitative Bewertungssystem reichte dabei von 1 (geringe Auswirkungen/Wahrscheinlichkeit) bis 5 (hohe Auswirkungen/Wahrscheinlichkeit). So wurde beispielsweise diskutiert, wie das Unternehmen mit seinen geschäftlichen Aktivitäten das Klima beeinflusst und wie sich der Klimawandel auf die Strategie, die Geschäftstätigkeit und die finanziellen Ergebnisse des Unternehmens auswirken könnte.

Die CPH-Gruppe beabsichtigt, auf der Grundlage dieser Wesentlichkeitsanalyse ihre Nachhaltigkeitsstrategie im Laufe der kommenden Jahre weiterzuentwickeln und zu schärfen. Auch die entsprechende jährliche Berichterstattung soll entsprechend ausgebaut werden, insbesondere basierend auf den verpflichtenden europäischen Nachhaltigkeitsstandards ESRS sowie allfälliger zusätzlicher zukünftiger regulatorischer Anforderungen.

Im Rahmen der Erarbeitung der Wesentlichkeitsanalyse hat die CPH-Gruppe Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators, KPIs) definiert, mit denen die Nachhaltigkeitsfortschritte im jeweiligen Berichtsjahr gemessen und Ziele für zukünftige Verbesserungen abgeleitet werden. Wo immer möglich, veröffentlicht die CPH-Gruppe in ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung konsolidierte Zahlen von allen Standorten und aus allen Ländern. Wo dies (noch) nicht so dargestellt werden kann, werden die Informationen entsprechend präzisiert.

Wesentliche Risiken aus der ESG-Perspektive

Das Risikomanagement der CPH-Gruppe wird im Corporate Governance-Bericht detailliert beschrieben, inklusive der wesentlichen Risiken. Die Risiken werden aus Sicht der CPH-Gruppe mit Fokus auf die möglichen Auswirkungen auf das Geschäft betrachtet und bewertet. Die Risikoidentifizierung und die zugehörige Massnahmenplanung werden in einem zweistufigen Prozess in den Geschäftsbereichen und aggregiert auf Gruppenebene durchgeführt. Es sind für die Themenbereiche Umwelt, Menschenrechtsverletzungen, Soziales, Korruption und Arbeitnehmerbelange keine für das Risikomanagement wesentlichen Risiken erkennbar, die unmittelbare Mitigationsmassnahmen erfordern würden. Die CPH verbessert den Risikomanagementprozess laufend und erweitert die Themenauswahl entsprechend der Relevanz für das Geschäft.

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Mit dem Kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) werden seit über 20 Jahren in der gesamten CPH-Gruppe Prozessoptimierungen und Kosteneinsparungen identifiziert und umgesetzt, welche die Qualität von Produkten und Dienstleistungen verbessern sowie die Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitenden erhöhen. Jede Idee zählt, welche Abläufe optimiert, Energie spart, die Umwelt und Ressourcen schont, zur Sicherheit beiträgt und das Arbeitsklima verbessert. Die Verbesserungsvorschläge werden in einem klar strukturierten Prozess evaluiert. Erfahrungsgemäss werden die Hälfte der eingereichten Ideen in der Praxis umgesetzt. Der KVP ist zudem auch in die individuellen Leistungsziele integriert und wird in den Bereichen jährlich geschult.

2023 wurden 925 auf der KVP-Systematik basierende Verbesserungsvorschläge eingereicht, die einen jährlichen Nutzen im Gegenwert von CHF 1.9 Mio. generierten. 2022 verzeichnete das Unternehmen 958 eingereichte Vorschläge mit einem jährlichen Nutzen im Gegenwert von CHF 3.1 Mio.

Soziales

Ethische Unternehmensführung und Strategie

Mit ihrem Hauptsitz in der Schweiz und ihrer über 200-jährigen Geschichte ist die CPH-Gruppe ein integraler Bestandteil der lokalen Wirtschaft und des Gemeinwesens an den verschiedenen Standorten. Als grösster Papierrezyklierer der Schweiz ist die CPH-Gruppe ein wesentlicher Bestandteil der nachhaltigen Zukunft des Landes und bestrebt, kontinuierlich einen positiven Beitrag zu leisten. Die CPH-Gruppe setzt sich insbesondere für das Wohl ihrer Mitarbeitenden ein und drückt dies auch in der Wertschätzung und Anerkennung gemeinsamer Erfolge aus.

Die Beziehungen mit der lokalen Gesellschaft, Vertretern der Standortgemeinden sowie Lieferanten pflegt die CPH-Gruppe mit gezielten Gesprächen, einem kontinuierlichen Austausch und einer regelmässigen Lieferantenbeurteilung. So können auch Beschwerden, wichtige Daten und Vorschläge von diesen Interessengruppen abgeholt und adäquat berücksichtigt werden.

Die CPH-Gruppe ist bestrebt, die Sorgfaltspflicht in ihrer Wertschöpfungskette im Bereich der Menschenrechte zu erfüllen; mit einem Schwerpunkt auf der Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen. 2023 und 2022 wurden seitens CPH-Gruppe keine Verstösse gegen Menschenrechte verzeichnet. Die Meldungen werden durch Kontaktaufnahmen über alle zugänglichen Kanäle, inklusive der Kontakte zur Geschäftsleitung, verfolgt.

Die CPH-Gruppe unterstützt als Unternehmen ihre Mitarbeitenden in ihrem Bestreben, sozial aktiv zu sein. Als Unternehmen engagiert sie sich im gesellschaftlichen Sinn.

Zahlreiche Mitarbeitende engagieren sich inner- und ausserhalb des Unternehmens für gesellschaftliche Anliegen. Sie sind in der Sanität oder der Feuerwehr aktiv, engagieren sich am politischen Leben auf Gemeinde- oder Kantonsebene oder beteiligen sich an kulturellen und gemeinnützigen Projekten in ihrer Freizeit. Die Standorte können sich auch für lokale Projekte der Gemeinden einsetzen. 2023 war die Bevölkerung von Perlen und der Region an die Feier zum 150-Jahr-Jubiläum von Perlen Papier eingeladen.

Das Geschäft der CPH-Gruppe ist kundenorientiert aufgestellt. Es wird höchster Wert auf Produktqualität gelegt. Alle Produktionsstandorte der CPH-Gruppe über alle drei Geschäftsbereiche verfügen über ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 und werden regelmässig durch einen Auditor kontrolliert und rezertifiziert. Gleichzeitig wird die Kundenzufriedenheit mittels Umfragen periodisch überprüft.

Mitarbeitende

Management der HR-Themen

Der weltweite Geschäftserfolg der CPH-Gruppe wird weitgehend durch das Wissen und Können der Mitarbeitenden bestimmt. Entsprechend verantwortungsbewusst verhält sich das Unternehmen an allen Standorten gegenüber seinen Mitarbeitenden.

Die CPH-Gruppe will die besten Mitarbeitenden gewinnen und sie in ihrem Arbeitsumfeld optimal fördern und weiterbilden. Sie geht dies im Rahmen des Personalmanagements aktiv an. Dieser Zielsetzung entgegenwirkende Risiken berücksichtigt die CPH-Gruppe laufend. Eine offene Kommunikationskultur, eine Führung, welche die Unternehmenswerte vorlebt, und ein sicheres, gesundes und vielfältiges Arbeitsumfeld sollen das Engagement der Mitarbeitenden und die Identifikation mit den Arbeitsinhalten und dem Unternehmen fördern.

Über alle Geschäftsbereiche und Standorte hinweg erfüllt die CPH-Gruppe die grundlegenden internationalen Arbeitsstandards und hält die nationalen und lokalen Arbeits- beziehungsweise Sicherheitsgesetze und -regularien ein. Das tägliche Verhalten im beruflichen Umfeld wird durch das Leitbild der CPH-Gruppe bestimmt. Im Sinne dieses verantwortungsvollen unternehmerischen Ansatzes ist für das Unternehmen essenziell, dass sich auch seine Geschäftspartner an vergleichbare Führungsgrundsätze halten.

Die Verantwortung für den Bereich «Mitarbeitende» liegt bei der Leitung der CPH-Gruppe sowie bei den Geschäftsleitungen und Vorgesetzten der drei Bereiche Chemie, Papier und Verpackung. Unterstützt werden sie zudem vom gruppenweiten HR sowie den Personal- und Sicherheitsverantwortlichen an den einzelnen Standorten.

Wesentliche HR-Themen

Die für die CPH-Gruppe wesentlichen Aspekte im Bereich «Mitarbeitende» werden im Folgenden dargestellt, ebenso der Umgang des Unternehmens mit diesen Herausforderungen und welche Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs) zur Messung der entsprechenden Fortschritte dabei zur Anwendung kommen.

Insbesondere die Aspekte Mitarbeitergewinnung/Mitarbeiterbindung sowie Wissenstransfer stellen zwei der zentralen HR-Herausforderungen der CPH-Gruppe dar. In einer Zeit, in der der Arbeitsmarkt von einem bedeutsamen Fachkräftemangel geprägt ist und die Belegschaft zunehmend altert, werden der Wissenstransfer und die effektive Mitarbeitergewinnung zu einem entscheidenden Faktor für den langfristigen Erfolg von Unternehmen.

Fortschritte im Berichtsjahr und Ausblick

Mitarbeiterbefragung

Die Mitarbeitenden werden alle drei Jahre zu den Themen Mitarbeiterzufriedenheit, Arbeitsumfeld und berufliche Entwicklung, Führung, Kommunikation, Innovation, Kunden, Strategie und Engagement befragt. Die Auswertung dieser Befragung liefert der CPH-Gruppe jeweils wertvolle Hinweise und Anregungen; abgestimmt auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden an den unterschiedlichen Standorten, werden daraus Einzelmassnahmen abgeleitet und umgesetzt. Die nächste Befragung wird 2025 durchgeführt. An der letzten Befragung im Jahr 2022 nahmen 82 % der Mitarbeitenden teil, das waren 11 % mehr als bei der vorhergehenden Umfrage von 2019. In den unterschiedlichen Themenbereichen wurden 2022 mindestens die bereits hohen Zustimmungswerte der Umfrage 2019 erreicht. Die grösste Zustimmung mit 80 % bis 89 % erhielten die Themen Kunden, Innovation, Führung, Arbeitsumfeld und berufliche Entwicklung.

Wissenstransfer

Wie in der Nachhaltigkeitswesentlichkeitsanalyse dargestellt, stellen die Themen Mitarbeitergewinnung/Mitarbeiterbindung und Wissenstransfer zwei der zentralen Herausforderungen im HR-Bereich der CPH-Gruppe dar. Insbesondere der Bereich Papier verfügt über eine bedeutsame Anzahl an Mitarbeitenden, die aufgrund ihrer langjährigen Firmenzugehörigkeit zum Unternehmen über signifikante Kenntnisse zu Produkten, Papiertechnologie, Prozessen und Kunden verfügen. Rund 16 % der Mitarbeitenden sind 20 Jahre oder länger im Unternehmen tätig. Dieses Wissen intern zu erhalten und weiterzugeben ist von grosser Wichtigkeit. So hat der Bereich Papier die «Akademie für Papiertechnologie» aufgebaut, um die interne Aus- und Weiterbildung von Papiertechnologen und beruflichen Quereinsteigern zu ermöglichen und qualitativ auf ein höheres Niveau zu bringen.

Im Zuge des Wissenstransfers wird auch der Austausch von Mitarbeitenden unter den Standorten, wann immer möglich, aktiv gefördert.

Firmenzugehörigkeit

31.12.2023

31.12.2022

Bis 5 Jahre

52.8 %

52.1 %

6 bis 10 Jahre

17.8 %

16.8 %

11 bis 20 Jahre

13.4 %

15.0 %

Mehr als 20 Jahre

16.0 %

16.1 %

Berufsausbildung

Die Berufsausbildung ist ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben und der Volkswirtschaft mit qualifizierten Berufsleuten aufrechtzuerhalten sowie neue Mitarbeitende zu gewinnen. Die CPH-Gruppe übernimmt mit dem Engagement in der beruflichen Grundbildung an den Standorten in der Schweiz und in Deutschland gesellschaftliche Verantwortung. An den Standorten in Deutschland und Bosnien-Herzegowina werden zudem Praktika für Ingenieure in Ausbildung angeboten. Weitere Praktika werden abhängig von den betrieblichen Möglichkeiten angeboten.

Ende 2023 waren 52 Lernende (Ende 2022: 54) in der Ausbildung in den Berufen Anlagenführer, Automatiker, Chemielaboranten, Informatiker, kaufmännische Angestellte, Logistiker, Papiertechnologen, Polymechaniker sowie Produktions- und Verfahrensmechaniker. Im Jahr 2023 schlossen 19 Lernende (2022: 17) ihre Ausbildung erfolgreich ab, davon konnten im Berichtsjahr, wie bereits im Jahr 2022, deren 11 in den Betrieben weiterbeschäftigt werden. Das Unternehmen beabsichtigt für 2024, die Anzahl der Lernenden mindestens auf dem Niveau von 2023 zu halten.

Lernende in Ausbildung

in Köpfen

31.12.2023

31.12.2022

Schweiz

39

39

Deutschland

5

9

Andere Länder

8

6

Total Lernende in Ausbildung

52

54

Weiterbildungen für Mitarbeitende

Die CPH-Gruppe bietet ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, an internen Schulungen oder externen Weiterbildungen teilzunehmen. Dazu gehören unter anderem Schulungen zu Sicherheitsthemen wie das umsichtige Fahren von Gabelstaplern und Cybersicherheit (vgl. dazu «Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz»), aber auch individuell vereinbarte berufsbezogene Kurse. Die Kaderschulung wird auch 2024 angeboten.

Jeder Mitarbeitende der CPH-Gruppe nahm im Durchschnitt im Jahr 2023 während 2.5 Tagen (2022: 1.6 Tage) an internen Schulungen und externen Weiterbildungen teil. Insgesamt investierte die CPH-Gruppe 2023 CHF 0.9 Mio. (2022: CHF 0.6 Mio.) in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden.

Kaderausbildung

Die Führungskräfte der CPH-Gruppe spielen beim Erreichen der Unternehmensziele eine wichtige Rolle. Das Unternehmen unterstützt seine Kadermitglieder in ihren jeweiligen Karriereplänen. Das Unternehmen hat den Anspruch, jährlich mindestens ein Drittel der vakanten Kaderpositionen mit internen Kandidatinnen und Kandidaten zu besetzen. Die Nachfolge aller Kaderpositionen wird von der Personalabteilung innerhalb der Bereiche Chemie, Papier und Verpackung gesteuert.

Seit 2022 betreibt das Unternehmen die «CPH Academy» zur Förderung von Kadern und Schlüsselpositionen. Gemeinsam mit zwei externen Anbietern von Seminaren und E-Learning-Tools werden deren Unternehmensentwicklungs-, Führungs-, Kommunikations-, Fach- und Selbstkompetenz gezielt weiterentwickelt. 2023 nahmen insgesamt 156 Mitarbeitende an 35 solchen Seminaren und E-Kursen teil, 2022 waren es 35 Kurse mit 77 Teilnehmenden. Nach dem Premierenjahr mit vielen positiven Rückmeldungen etablierte sich die «CPH Academy» bei den Mitarbeitenden, sodass im Vorjahresvergleich mehr als doppelt so viele Mitarbeitende an Kaderkursen teilnahmen.

Fluktuation

Betreffend Mitarbeiterbindung engagiert sich die CPH-Gruppe für eine möglichst tiefe Fluktuation. Das Unternehmen orientiert sich bei der Fluktuation an der sogenannten gesunden Fluktuationsrate der Schweizer Industrie, die zwischen 8 % und 12 % liegt. Die CPH-Gruppe hat ihre Bemühungen in der Rekrutierung von qualifiziertem Personal verstärkt, um mögliche Vakanzen trotz Fachkräftemangel schnell wieder zu besetzen.

Fluktuation nach Bereich

2023

2022

Chemie

12.3 %

16.2 %

Papier

9.3 %

8.8 %

Verpackung

12.3 %

10.6 %

Total

11.3 %

11.5 %

Fluktuation nach Region

2023

2022

Europa

7.2 %

7.8 %

Amerika

31.5 %

32.5 %

Asien

11.3 %

11.8 %

Total

11.3 %

11.5 %

Die Fluktuation von 11.3 % (im Vorjahr 11.5 %) liegt im Industriedurchschnitt. Die vergleichsweise hohe Fluktuation in Amerika ist zurückzuführen auf die spezfische Lage im amerikanischen Arbeitsmarkt (inklusive Brasilien) und auf eine generell erhöhte Wechselbereitschaft.

Mitarbeiterstruktur

In der CPH-Gruppe sollen alle Mitarbeitenden ihr volles Potenzial entfalten können. Die Gruppe betreibt eine faire und diskriminierungsfreie Anstellungspraxis; entscheidend bei der Anstellung, Fortbildung und Beförderung sind die individuellen Leistungen, Kompetenzen und Potenziale der Mitarbeitenden am jeweiligen Arbeitsplatz. In den CPH-Unternehmen waren per Ende 2023 Mitarbeitende aus 46 Nationen (2022: 38) beschäftigt und die Zusammenarbeit in multikulturellen Teams wird aktiv gelebt und gefördert.

Ende 2023 zählte die Gruppe 1 195 Mitarbeitende, 14 mehr als im Vorjahr. Die leichte Zunahme ist auf den Ausbau der Kapazitäten zurückzuführen. Die Hälfte der Beschäftigten arbeitete an den Standorten in der Schweiz. Der Frauenanteil in der Belegschaft stieg 2023 auf 19.9 % gegenüber 19.6 % im Vorjahr und soll weiter erhöht werden.Neben Diversifikationsaspekten stehen bei einer Evaluation Kriterien wie Leistungsausweis, Erfahrung und Kompetenz im Vordergrund. Der aktuelle Frauenanteil ist das Ergebnis dieser Abwägungen.

Mitarbeitende nach Region

in VBE

31.12.2023

31.12.2022

Schweiz

603

601

Restliches Europa

213

221

Amerika

192

157

Asien

187

202

Total

1 195

1 181

Mitarbeitende nach Bereich

in VBE

31.12.2023

31.12.2022

Chemie

283

296

Papier

354

371

Verpackung

551

507

CPH

7

7

Total

1 195

1 181

Mitarbeitende nach Funktion

in VBE

31.12.2023

31.12.2022

Produktion

783

779

Logistik

100

94

Forschung & Entwicklung, Qualität

58

60

Marketing & Verkauf

116

112

Personal, Einkauf, Finanzen

138

136

Total

1 195

1 181

Mitarbeitende nach Geschlecht

31.12.2023

31.12.2022

Frauen

19.9 %

19.6 %

Männer

80.1 %

80.4 %

Mitarbeitende nach Alter

31.12.2023

31.12.2022

Bis 30 Jahre

19.3 %

18.2 %

31 bis 50 Jahre

50.2 %

51.2 %

Mehr als 50 Jahre

30.5 %

30.6 %

Work-Life-Balance

Der CPH-Gruppe ist ein ausgewogenes Berufs- und Privatleben der Mitarbeitenden wichtig. Sie bietet Teilzeitarbeit, Gleitzeit, Sabbaticals und Pensionsvorbereitungskurse an.

Mitarbeitende nach Pensum

31.12.2023

31.12.2022

Vollzeit

92.0 %

92.6 %

Teilzeit

8.0 %

7.4 %

Der hohe Anteil an Mitarbeitenden mit einem Vollzeitpensum beruht primär auf dem hohen Anteil an Schichtarbeitern.

Salärpolitik

Die CPH-Gruppe verfolgt eine faire, transparente und nachvollziehbare Salärpolitik, die sich an den lokalen und regionalen Gepflogenheiten ausrichtet. Diese Salärpolitik strebt marktgerechte Löhne an, welche die Anforderungen, die Leistung, den Erfolg und das Verhalten berücksichtigen. Sie honoriert überdurchschnittlichen Einsatz, z. B. mit Prämien oder bei Führungspositionen mit einem variablen Lohnbestandteil. Dieser ist an das Erreichen von individuell festgelegten Leistungszielen sowie an das finanzielle Ergebnis der Gruppe bzw. des jeweiligen Geschäftsbereichs gekoppelt.

An den Schweizer Standorten Perlen und Utzenstorf gilt ein Gesamtarbeitsvertrag. Dieser beinhaltet eine Regelung zum Mindestlohn. Am Standort Müllheim (Deutschland) lehnt man sich an die Tarifregelungen der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IGBCE) an. Ansonsten wurden Einzelarbeitsverträge abgeschlossen.

Die Mitarbeitenden in der Schweiz sind in einer nach dem Beitragsprimat ausgestalteten Pensionskasse versichert. Deren Deckungsgrad betrug Ende 2023 119 % (2022: 117 %). Zudem besteht ein patronaler Hilfsfonds, welcher Mitarbeitende und deren Angehörige in der Schweiz in Notlagen unterstützt. Die Vorsorgepläne im Ausland richten sich nach den lokalen Anforderungen und Gepflogenheiten. Weitere Informationen zu den Vorsorgeplänen finden sich in Erläuterung 25 des Anhangs der Konzernrechnung.

Lohngleichheit

Der Grundsatz «Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» ist sowohl in der Schweizer Bundesverfassung als auch im Schweizer Gleichstellungsgesetz verankert. Am Standort Schweiz – und, wo umsetzbar, auch in den anderen Ländern – wird jährlich (bei den Mitgliedern der Gruppenleitung und den Geschäftsleitungen alle drei Jahre) überprüft, ob die Gehälter marktgerecht ausgestaltet sind. So soll sichergestellt werden, dass kein Mitarbeitender ein unangemessenes Salär zugesprochen erhält. Der Aufwand für Gehälter, Personalvorsorge sowie Aus- und Weiterbildung betrug 2023 insgesamt CHF 103 Mio. (2022: CHF 102 Mio.).

Die CPH-Gruppe hat die Lohngleichheit in den entsprechenden Betrieben der Bereiche Papier und Verpackung mit mehr als 100 Mitarbeitenden 2021 analysiert und von einem externen Revisor überprüfen lassen. Der Bereich Verpackung lag bei der Lohngleichheit innerhalb der geforderten Toleranzwerte. Beim Bereich Papier ist dies ebenfalls der Fall, wenn man die Schichtzulagen – ein Bereich, in dem Männer überrepräsentiert sind – nicht berücksichtigt. Diese sind für beide Geschlechter gleich hoch und einheitlich im GAV geregelt. Da die meisten Schichtarbeiter Männer sind, verzerrt der Einbezug der Schichtzulagen die Analyse.

Arbeitssicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden

Bei der CPH-Gruppe hat die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden höchste Priorität. Jeder Standort verfügt über einen eigenen Sicherheitsbeauftragten, die Produktionsstandorte zusätzlich über ausgebildete Sanitätsmitarbeitende. Die Mitarbeitenden werden an allen Standorten regelmässig geschult, um Gefahren zu erkennen und Unfällen vorzubeugen. Dazu gehören Übungen im Brandschutz oder im Umgang mit Gefahrengütern.

Allenfalls eintretende betriebsbedingte Ereignisse werden jeweils systematisch analysiert, um zukünftige Unfälle zu verhindern. Zu diesen betriebsbedingten Ereignissen zählt die CPH-Gruppe auch geringfügige Vorfälle wie Schnittwunden und Schürfungen, die im Berichtsjahr den Grossteil der Arbeitsunfälle umfassten. Das Unternehmen strebt an, in jedem Geschäftsjahr jegliche Unfälle zu vermeiden. Erkrankte Mitarbeitende werden im Rahmen der lokalen gesetzlichen Möglichkeiten begleitet.

Arbeitsausfälle

2023

2022

Anzahl Arbeitsunfälle

28

29

Anzahl Todesfälle

-

-

Unfallbedingte Abwesenheit

0.3 %

0.2 %

Krankheitsbedingte Abwesenheit

3.6 %

3.8 %

Mutter- und Vaterschaftsurlaub

0.5 %

0.2 %

Der Standort Perlen verfügt über eine eigene Betriebsfeuerwehr, die im Schadenfall mit bis zu 50 Einsatzkräften schnell eingreifen kann. 2023 hielt sie 47 Übungen ab (2022: 37) und bewältigte 41 Einsätze (2022: 39) auf dem Firmengelände. Durch das schnelle und professionelle Eingreifen traten firmenintern keine relevanten Brandschäden auf.

Die Mitarbeitenden können an den Standorten zahlreiche Angebote zur Gesundheitsprävention nutzen. Dazu gehören beispielsweise kostenlose Grippeimpfungen. Einige Standorte unterstützen die persönliche Fitness der Mitarbeitenden: Sie beteiligten sich an Fitnessabos oder machten mit am «Bike to Work»-Programm, welches die Mitarbeitenden dazu motiviert, den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurückzulegen. Des Weiteren organisierten sie gemeinsame Aktivitäten wie Wandertage oder die Teilnahme an Volksläufen.

Ökologie

Management-Ansatz zur Adressierung der ökologischen Nachhaltigkeit

Das Vermeiden und Reduzieren von Emissionen, Abfällen und Abwässern sowie die effiziente Nutzung von Energie und Materialien (Rohstoffen) ist seit vielen Jahren in die Planung und die Entscheide der einzelnen Geschäftsbereiche der CPH-Gruppe integriert.

Es findet nach Art. 964j OR (Sorgfaltspflicht und Transparenz) durch die CPH-Gruppe weder eine Einfuhr noch eine Bearbeitung von wesentlichen Mengen der Rohstoffe Zinn, Tantal, Wolfram und Gold statt, die je nach Herkunft als Konfliktmineralien eingestuft werden.

Mit dem Ziel vor Augen, eine Wiederverwertung und effiziente Nutzung von Rohstoffen zu gewährleisten, leistet die CPH-Gruppe mit ihren Aktivitäten und Produkten einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Wiederverwendung und Rezyklierbarkeit sind hier ausschlaggebende Massstäbe. Die im Bereich Chemie hergestellten Molekularsiebe sind mineralischen Ursprungs. Sie können mehrfach verwendet werden und bieten den Kunden daher nachhaltige und langlebige Lösungen.

Der Bereich Papier verarbeitete im Berichtsjahr 331 700 Tonnen Altpapier aus Haushaltsammlungen zu neuen Pressepapieren. Altpapier kann sieben Mal gesammelt, aufbereitet und zu neuen Pressepapieren verarbeitet werden. Danach werden die verbleibenden Fasern zu kurz und müssen ersetzt werden. Die verwendeten Frischfasern stammten im Berichtsjahr aus 66 100 Tonnen Restholz aus Sägereien sowie Durchforstungsholz, welche in Perlen zu Faserstoff verarbeitet wurden.

Der Bereich Verpackung stellt hauptsächlich Folien aus Polyvinylchlorid (PVC) her, die mit Aluminium zu Pharmablistern kombiniert werden: Der Bereich arbeitet vor allem daran, einen Monoblister rezyklierfähig zu machen und die CO2-Bilanz weiter zu verbessern.

Als wichtiger Akteur in der Schweizer Wirtschaft bemüht sich die CPH-Gruppe, die Klimaziele des Bundes mit ihren Aktivitäten zu unterstützen. Aktiv setzt sich die CPH-Gruppe mit verschiedenen Massnahmen und Projekten für den Klimaschutz ein: Der Bereich Chemie fokussiert sich unter anderem auf CO2-Reduzierung und ökologische Nachhaltigkeit. Erreicht wird dies durch die Anwendung eines Umweltmanagementsystems (EMS), das an den Zeochem-Standorten zur Anwendung kommt und kontinuierlich verbessert wird.

Der Bereich Papier nimmt am Programm der Schweizer Energieagentur für Wirtschaft zur aktiven Reduktion der CO2-Emissionen teil und ist Mitglied von ECO SWISS, der Umweltschutzorganisation der Schweizer Wirtschaft. Das Papier wird mit einem CO2-Ausstoss produziert, der gemäss dem «Ten Toes»-Modell des Verbandes der europäischen Papierindustrie CEPI ein Viertel der Emissionen der Mitbewerber beträgt. Zudem können sich Kunden für Papiersorten mit einem finanziellen Klimabeitrag entscheiden. Basis für diese freiwillige zusätzliche Kompensationszahlung der Kunden zugunsten eines Aufforstungsprojekts in Uruguay sind die jährlich anfallenden fossilen CO2-Emissionen pro Tonne Papier. Diese werden durch ein externes Unternehmen ebenfalls gemäss dem «Ten Toes»-Modell des CEPI berechnet.

Der Bereich Verpackung arbeitet unter anderem an der Implementierung der CO2-effizienten Beheizung von Wärmeträgermedien durch Ökostrom am Standort Müllheim (Deutschland) und lässt sich jährlich von der Nachhaltigkeitsrating-Agentur EcoVadis bewerten.

Die Verantwortung für den Bereich «Ökologie» liegt bei der Leitung der CPH-Gruppe sowie bei den Geschäftsleitungen der drei Bereiche Chemie, Papier und Verpackung. Unterstützt werden sie von spezialisierten Mitarbeitenden an jedem Standort, die in Sicherheits-, Umwelt- und Qualitätsbelangen geschult sind.

Wesentliche Umweltthemen

Die für die CPH-Gruppe wesentlichen Aspekte im Bereich «Ökologie» werden im Folgenden dargestellt, ebenso der Umgang des Unternehmens mit diesen Herausforderungen und welche Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs) zur Messung der entsprechenden Fortschritte dabei zur Anwendung kommen.

Insbesondere die Themen «Kreislaufwirtschaft und Abfall» sowie «Treibhausgasemissionen» stellen für die CPH-Gruppe zwei zentrale Umweltherausforderungen dar. Die CPH-Gruppe leistet mit ihren Produkten einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und setzt sich in verschiedenen Projekten für den Klimaschutz ein.

Fortschritte im Berichtsjahr und Ausblick

Treibhausgasemissionen

Die CPH-Gruppe verfolgt die Erreichung von Netto-Null-Emissionen und arbeitet an der Weiterentwicklung eines entsprechenden Etappenplans, unter Wahrung der unternehmerischen Wettbewerbsfähigkeit. Die CO2-Emissionen (Scope 1- und Scope 2-Emissionen) werden jährlich für die gesamte Gruppe entsprechend den Anforderungen des GHG-Protokolls (GHG Protocol) als Messgrösse für die Umweltauswirkungen des Geschäfts erfasst.

Die Scope 2-Emissionen wurden gemäss der Formel «Stromverbrauch (kWh) pro Land × Emissionsfaktor pro Land» für die Schweiz, Deutschland, Brasilien, China, USA (Bundesstaat Kentucky) und Bosnien-Herzegowina berechnet und anschliessend konsolidiert. Die dafür aktuellsten verfügbaren Emissionsfaktoren stammen für alle sechs Länder aus dem Jahr 2022 und 2021.

Aufgrund der tieferen Produktionsmengen und einer veränderten Zusammensetzung der Produktemixe der einzelnen Bereiche nahmen die Scope 1- und Scope 2-Emissionen an den Produktionsstandorten der CPH-Gruppe in der Berichtsperiode insgesamt von 50 500 Tonnen auf 42 200 Tonnen ab. Langfristig konnte die CPH-Gruppe die CO2-Intensität (siehe Tabelle unten) dank in den vergangenen Jahren zahlreich umgesetzter Massnahmen stark reduzieren. So sank der Wert der Scope 1-Emissionen seit 2014 um rund 90 % von 161 t CO2 auf 17 t CO2 pro Umsatzmillion in CHF.

Perlen Papier nimmt seit 2013 am Emissionshandelssystem (EHS) des Bundes teil und ist dadurch von der CO2-Abgabe befreit. Durch die Teilnahme am EHS verpflichtet sich der Bereich, für die auf Regelbrennstoffe emittierten CO2-Emissionen jedes Jahr die gleiche Menge an Emissionsrechten zu beanspruchen. Dafür wurde mit dem Bund eine Zielvereinbarung zur Reduktion von CO2-Emissionen abgeschlossen. Diese Zielvereinbarung umfasst für die Periode bis 2025 eine jährliche Absenkung der CO2-Emissonen von 2.2 %. Die seit 2013 jeweils vereinbarten Ziele wurden stets mehr als erfüllt. Eine weitere Zielvereinbarung gibt es zur Steigerung der Energieeffizienz als Grundlage für die Rückerstattung des Netzzuschlages.

Zusätzlich zu den erwähnten Massnahmen ist die CPH-Gruppe bestrebt, laufend zu evaluieren, wo Möglichkeiten zur Reduktion der CO2-Emissionen bestehen. Ein konkreter Massnahmenplan zur Zielerreichung wird in Zukunft erarbeitet. Zudem wird die CPH-Gruppe im Jahr 2024 die Klimarisiken für die Geschäftstätigkeit vertieft beurteilen und aufgrund der Erkenntnisse die Umweltstrategie neu bewerten und – unter Berücksichtigung der am Anfang dieses Kapitels aufgeführten Anforderungen an die nicht finanzielle Berichterstattung – kommunizieren.

CO2-Emissionen

Chemie

Papier

Verpackung

Übrige/ Konsolidierung

CPH-Gruppe

in Tonnen

2023

2022

2023

2022

2023

2022

2023

2022

2023

2022

Scope 1

3 704

5 216

5 173

8 985

2 028

1 946

-

-

10 905

16 147

Scope 2

15 359

17 210

5 017

6 432

10 939

10 672

-

-

31 315

34 314

Total

19 063

22 426

10 190

15 417

12 967

12 618

-

-

42 220

50 461

CO2-Intensität

in Tonnen je Mio. CHF Umsatz

2023

2022

2021

2020

2019

2018

2017

2016

2015

2014

CO2-Intensität 1

17

22

31

32

33

31

35

43

101

161

1 Scope 1-Emissionen (Scope 2-Emissionen nicht seit 2014 verfügbar)

Kreislaufwirtschaft und Abfall

Rezyklieren ist ebenfalls Teil der DNA der CPH-Gruppe. Hierbei wird ein fortwährend positiver Beitrag angestrebt. Um den Beitrag zur Kreislaufwirtschaft messen zu können, erstellt die CPH periodisch eine Abfallbilanz und erfasst Rezyklierraten von Produkten wie etwa Papier.

Ein bedeutendes Beispiel dafür ist der Bereich Papier, der im Berichtsjahr um die 331 700 Tonnen Altpapier wiederaufbereitet und damit der grösste Altpapierrezyklierer der Schweiz ist. Ein Teil von den festen Reststoffen aus der Papieraufbereitung und der Abwasserklärung wird der Biomasseanteil intern zur Energieerzeugung verwendet. Die Flugasche, welche als Rückstand nach dieser internen thermischen Verwertung entsteht, wird an Zementwerke geliefert und dort stofflich verwertet. Die Bettasche wird an Inertstoff-Deponien geliefert.

Der Bereich Chemie trägt zur Vermeidung von Abfällen bei, indem er einerseits Produktionsabfälle verringert und andererseits diverse Produkte, die für die Produktionsprozesse notwendig sind, rezykliert. Dazu gehören beispielsweise Mutterlauge, Molekularsiebe, Stahlfässer, Holzpaletten und auch die zur Verpackung der Molekularsiebe verwendeten Big Bags. In der Molekularsiebproduktion anfallende feste Abfallstoffe aus Silikat-Aluminium-Ton-Verbindungen werden an Inertstoff-Deponien geliefert.

Der Bereich Verpackung wiederum engagiert sich für das PVC-Rezyklieren von Polyvinylchlorid (PVC), da die Entsorgung der Folien nach dem Gebrauch die CO2-Bilanz belastet. Ausschüsse aus den einzelnen Prozessstufen der Folienproduktion werden, wenn immer möglich, als Sekundärrohstoff wieder in die Produktion eingebracht, womit ein weiterer positiver Beitrag zur Kreislaufwirtschaft erreicht werden kann. Nicht im eigenen Prozess rezyklierbare Kunststoffe werden entweder von einem Drittanbieter zu Hülsen verarbeitet, auf welche wiederum die Folien aufgewickelt werden, oder sie werden an Rezyklierer verkauft, welche sie zu anderen PVC-Produkten weiterverarbeiten. Somit kann das gesamte nicht ins Endprodukt eingehende PVC des Produktionsprozesses wiederverwendet werden.

Abfälle

in Tonnen

2023

2022

Thermisch verwertete Abfälle

83 379

113 382

Extern deponierte Abfälle

2 350

2 850

Total Abfälle

85 729

116 232

Von Extern bezogene Altpapierabfälle

349 412

459 766

Von Extern bezogene Restholzabfälle

66 060

91 767

Total von extern bezogene Abfälle

415 472

551 533

Total Abfallbilanz, netto

‑ 329 743

‑ 435 301

im Total Abfälle enthaltene gefährliche Abfälle (gemäss Basler Konvention)

0.3 %

0.1 %

Abfälle intern verwertet durch Biomassekraftwerk

53 975

51 907

Insgesamt rezyklierte der Bereich Papier der CPH-Gruppe im Berichtsjahr rund 415 000 Tonnen organische Wertstoffe in Form von Altpapier- und Restholzabfällen im eigenen Produktionsprozess und bot damit auch 2023 eine wertvolle Alternative zur Entsorgung. Diese Alternative entlastet die Umwelt signifikant, da sie jedes Jahr jeweils ein Mehrfaches an Abfallstoffen als Ressourcen aufnimmt, als davon bei der Produktion als feste Abfälle übrig bleiben. Damit weist die CPH-Gruppe unter Berücksichtigung der extern zugeführten Altpapiermenge netto eine positive Abfallbilanz aus, indem sie deutlich mehr Abfälle einsetzte, als sie extern verwertete und deponierte. Das Papier, aus dem jeweils der Grossteil der extern zugeführten Altpapiermenge stammt, wird vom Unternehmen selbst hergestellt. 2023 konnten weitere 54 000 Tonnen Produktionsabfälle intern zur Energieerzeugung im Biomassekraftwerk verwendet werden.

Materialeinsatz

In Kombination mit den dargestellten Rezyklieraktivitäten setzt die CPH-Gruppe bei der ökologischen Nachhaltigkeit auch stark auf einen effizienten Materialeinsatz. Insgesamt waren per Ende 2023 82 % der eingesetzten Materialien organischen Ursprungs. Somit kann das Unternehmen dem Grundsatz der zirkulären Wirtschaft entsprechen, dass Materialien biologisch-organischen Ursprungs nach der Nutzung möglichst stofflich verwertet werden.

Der Bereich Chemie verwendet sowohl Rohstoffe als auch Zwischenprodukte, sogenannte Filterkuchen, als Ausgangsmaterial für die Produktion. Das Werk in Zvornik (Bosnien-Herzegowina) steht unmittelbar neben dem Standort des Lieferanten von Filterkuchen, womit die Transportwege und damit auch die CO2-Belastung minimiert werden. Am Standort Louisville in den USA wurde 2023 ein Projekt gestartet, um das im Produktionsprozess verwendete Lithium effizienter einsetzen zu können.

Der Bereich Papier setzt grosse Volumen an Wertstoffen als Ressourcen ein, wobei Altpapier, wie dargestellt, der mit Abstand wichtigste Rohstoff ist. Bei der Herkunft der Rohstoffe wird auf kurze Transportwege und nachhaltige Produktion geachtet.

Der Bereich Verpackung setzt in der Folienproduktion vor allem hartes PVC ein. Der Grund: PVC als Produkt weist, über den gesamten Lebenszyklus betrachtet, verglichen mit anderen auf Erdöl basierenden Polymeren einen vergleichsweise geringeren CO2-Fussabdruck auf, weil es lediglich zu 43 % aus Erdöl (Ethylen) und zu 57 % aus Kochsalz (Natriumchlorid) gewonnen wird. Der Bereich engagiert sich bei «VinylPlus» für das Rezyklieren von PVC.

Materialeinsatz

in Tonnen

2023

2022

Rezykliertes Altpapier

331 684

441 500

Restholzabfälle

65 748

92 998

Total organische Rohstoffe

397 432

534 498

Mineralische Rohstoffe

18 729

25 347

Kunststoffe

68 893

66 734

Total Materialeinsatz

485 054

626 579

Anteil organische Rohstoffe

81.9 %

85.3 %

Der tiefere Materialeinsatz und der leicht tiefere Anteil organischer Rohstoffe sind primär auf die deutlich geringere Absatzmenge des Bereichs Papier zurückzuführen, wodurch auch der Bedarf an rezykliertem Altpapier geringer ausfiel.

Energie

Die CPH-Gruppe beschafft den benötigten Strom für ihre Anlagen und Standorte auf dem liberalisierten Markt. Weitere verwendete Energieträger sind Erdgas und Heizöl. Der Anteil erneuerbarer Energieträger betrug 2023 50.9 % (2022: 48.6 %). Der effiziente Energieeinsatz wird laufend gemessen und überwacht.

Die CPH-Gruppe investiert aktiv in Anlagen und Projekte, um ihren eigenen Energiemix nachhaltiger zu gestalten. In China reduzieren Solarpanels auf einem neuen Verwaltungsgebäude den Gasverbrauch des Geschäftsbereichs Chemie: Bei gutem Wetter kann das Gebäude mit Sonnenenergie vollständig betrieben werden.

Perlen Papier setzt zur Trocknung der Papierbahnen Dampf ein. Dieser stammte 2023 zu 48 % aus der Kehrichtverbrennungsanlage Renergia auf dem Firmengelände in Perlen und ist CO2-befreit. Den restlichen Dampf erzeugte die eigene Biomasseanlage. Bei Perlen Papier stammten 2023 8.1 % des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen, davon beinahe die Hälfte aus Wasserkraft. Die zwei eigenen Wasserturbinen in Perlen sowie das eigenen Biomassekraftwerk decken rund 4.9 % des Strombedarfs des Standorts ab. Am Standort Müllheim (Deutschland) wird im Rahmen des ISO-50001-Energiemanagements konsequent Ökostrom eingesetzt; in der Belüftungsanlage wird Abwärme genutzt.

Im Vergleich zum Winter 2022/23 präsentiert sich die Lage bezüglich der Versorgung mit Strom und Gas im Winter 2023/24 als stabil.

Energieeinsatz

in GWh

2023

2022

Eingekaufter Strom

452

579

Selbst produzierter Strom

34

32

Total Stromeinsatz

486

611

Eingekaufter Dampf

228

326

Selbst produzierter Dampf

170

164

Total Dampfeinsatz

398

490

Erdgas

64

95

Heizöl

2

3

Total Energieeinsatz

950

1 199

Anteil erneuerbare Energien

50.9 %

48.6 %

Anteil fossile Brennstoffe

6.9 %

8.2 %

Der im Vorjahresvergleich geringere Energieeinsatz beruht primär auf der geringeren Produktionsleistung der Papierfabrik Perlen, die der grösste Energieverbraucher innerhalb der CPH-Gruppe ist. Die in den letzten Jahre gruppenweit implementierten Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz trugen ebenfalls ihren Teil zur Reduktion bei.

2023 belief sich der Anteil an selbst produzierter Energie (Strom und Wärme) auf 21 % (2022: 16 %). Einerseits wurde am Standort in Perlen mehr Dampf selbst produziert, als von der KVA Renergia bezogen wurde. Andererseits ging der gesamte Energieverbrauch zurück, wodurch der produzierte Eigenanteil im Verhältnis dazu anstieg.

Wasser

Wasser ist eine wertvolle Ressource. Die CPH-Gruppe setzt sich darum für einen schonenden Umgang damit ein. Die fortwährende Verbesserung der Wassernutzung und Belastung wird kontinuierlich angestrebt. Wasser wird möglichst sparsam eingesetzt und in geschlossenen Kreisläufen genutzt. Der grösste Wasserbedarf entsteht in der Papierproduktion. Der Bedarf am Standort Perlen wird aus konzessionierten Brunnen (Allmend und Rooterweid) gedeckt, welche in Gebieten ohne Wasserengpässen liegen.

Die CPH-Gruppe verfügt an mehreren Standorten (Anápolis, Perlen, Lianyungang, Louisville, Suzhou und Zvornik) über betriebseigene Kläranlagen, wo die in der Produktion entstehenden Abwässer aufbereitet werden. Damit gelangten 2023, über die gesamte CPH-Gruppe betrachtet, insgesamt 96.3 % der betrieblichen Abwässer durch das Unternehmen selbst geklärt in den Wasserkreislauf zurück. Die CPH-Gruppe fungiert somit als Direkteinleiterin. Die restlichen 3.7 % Abwässer werden an kommunale Kläranlagen geliefert und dort wiederaufbereitet. Zudem verdampfen rund 4 % des insgesamt eingesetzten Wassers und werden so dem natürlichen Wasserkreislauf übergeben.

Der Wasserverbrauch wird an allen Standorten kontinuierlich überwacht, um beispielsweise Lecks in Leitungen so rasch wie möglich zu entdecken.

Wasser

in 1 000 m3

2023

2022

Wasserentnahme aus Grundwasser

8 731

10 580

Wasser von Versorgern

220

269

Total Wasserinput

8 951

10 849

Selbst geklärtes Abwasser abgeleitet in Oberflächengewässer

7 663

9 511

Abwasser an externe Kläranlagen

295

289

Total Abwasser

7 958

9 800

Wasser integriert in Endprodukte

26

39

Verdunstung in natürlichem Wasserkreislauf

350

428

Übriger Wasserverbrauch

617

582

Total Wasserverbrauch

993

1 049

Anteil Wasserentnahme in Gebieten mit Wasserstress von Total Wasserinput

0.00 %

0.00 %

Der im Vorjahresvergleich geringere Wasserverbrauch ist primär auf die tiefere Absatzmenge des Bereichs Papier zurückzuführen. Er ist aber auch das Resultat der in den letzten Jahren gruppenweit implementierten Massnahmen für einen möglichst sparsamen Wassereinsatz. So hat der Bereich Chemie 2023 in China ein Projekt zur Wiederverwendung von Abwasser mit hohem Salzgehalt erfolgreich implementiert.

Transporte

In den letzten Jahren hat die CPH-Gruppe zahlreiche Initiativen zur Reduktion der Transportkilometer und zur Verwendung umweltfreundlicher Transportmittel implementiert. Dies ist sowohl im Interesse der CPH-Gruppe als auch von Relevanz für die Kunden. Es wird eine Strategie der möglichst kurzen Lieferwege und der möglichst umweltfreundlichen Optionen verfolgt, die auch bei der Wahl der Transportmittel berücksichtigt wird.

Inzwischen liefert das Unternehmen 6.5 % der Papiere per Bahn aus (2022: 6.2 %); das entspricht rund 1 000 Lastwagenladungen. In der Schweiz betrug der Anteil 22 % (2022: 20 %). Ein Teil der Lkw-Transporte erfolgte mit Lkws, die mit Flüssiggas betrieben werden. In Brasilien und China führte der Bezug von PVC-Monofolien aus lokalen Quellen zu einem geringeren Transportvolumen bei den Rohstoffen.

Auslieferung Fertigprodukte

2023

2022

Bahn

6.5 %

6.2 %

Lastwagen

86.2 %

87.4 %

Schiff

7.2 %

6.3 %

Übrige

0.1 %

0.1 %

Anteil Bahn bei Kunden im Inland

21.9 %

20.3 %

Umweltziele und Entwicklungen

Die CPH-Gruppe wird im Geschäftsjahr 2024 das Treibhausgasinventar aktualisieren und verfolgt kontinuierlich die Erreichung von Netto-Null-Emissionen. Das Unternehmen wird die Erhöhung des Anteils von Strom aus eigener Produktion erneuerbaren Energien weiterverfolgen. Lokale Energiesparmassnahmen und Rezyklierprogramme zur Optimierung des Materialeinsatzes und zur Abfallreduzierung werden kontinuierlich umgesetzt. Die CPH-Gruppe ist bestrebt, auch im kommenden Geschäftsjahr den Einsatz umweltfreundlicher Transportmittel zu fördern und den sparsamen Umgang mit Wasser in geschlossenen Kreisläufen fortlaufend zu unterstützen.

Qualitätsnormen der Produktionsstandorte

Chemie

Papier

Verpackung

Rüti CH

Louisville USA

Donghai CN

Zvornik BA

Perlen CH

Utzenstorf CH

Perlen CH

Müllheim D

Whippany USA

Suzhou CN

Anápolis BR

ISO 9001

ISO 14001 (Umwelt)

ISO 15378 (GMP)

ISO 50001 (Energie)

ISO 45001 (Sicherheit)

FDA, USA DMF Nr. 10686, 9072 und 30501

EU-Ecolabel, Blauer Engel

FSC COC, PEFC COC