Nachhaltigkeit

Nachhaltig­keitsbericht

Die CPH-Gruppe richtet ihre Geschäfts­tätigkeit nach wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltigen Kriterien aus und leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

Anzahl Mitarbeitende
1098
(Vorjahr 1086)
Lehrabgänger
12
(Vorjahr 12)
Fluktuationsrate in %
7.8
(Vorjahr 9.5)
Krankheitsbedingte Abwesenheitsrate in %
2.7
(Vorjahr 2.5)
Betriebsunfallbedingte Abwesenheitsrate in %
0.1
(Vorjahr 0.1)
Energieverbrauch in GWh
1110
(Vorjahr 1286)
Anteil selbst produzierter Energie in %
24
(Vorjahr 20)
CO2-Emissionen in Tonnen
14 785
(Vorjahr 17 307)
Feste Abfälle in Tonnen
12 927
(Vorjahr 13 337)
Abwasser in Mio. m3
6.6
(Vorjahr 7.5)

1 Strategie

Der langfristige Erfolg der CPH-Gruppe beruht auf der nachhaltigen Wertschöpfung, welche die Basis für eine mehr als 200-jährige Erfolgsgeschichte bildet und in der Unternehmensstrategie fest verankert ist. Die Bedürfnisse von Geschäftspartnern, Mitarbeitenden und der Umwelt erfüllt die CPH-Gruppe durch ein verantwortungsvolles ökonomisches, soziales und ökologisches Verhalten. Die Bedürfnisse der verschiedenen Anspruchsgruppen werden in den Geschäftsbereichen im Rahmen des integrierten Qualitätsmanagementsystems erfasst. Ziele, Massnahmen und Prioritäten sind auf den Ebenen Qualität, Sicherheit, Umwelt und Energie definiert.

Die ökonomische Nachhaltigkeit bildet das Fundament der industriellen Unternehmenstätigkeit. Die kontinuierliche langfristige Entwicklung steht dabei im Vordergrund. Die CPH-Gruppe schafft Mehrwert für ihre Kunden mit qualitativ hochstehenden Produkten und Dienstleistungen. Die Mitarbeitenden sichern die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe auf den unterschiedlichen Zielmärkten. Ihre Sicherheit, Gesundheit und Weiterbildung haben Priorität. Das Vermeiden und Reduzieren von Emissionen, Abfällen und Abwasser ist seit vielen Jahren in die Planung der einzelnen Geschäftsbereiche integriert. Für die Sicherheits-, Umwelt- und Qualitätsbelange sind speziell geschulte Mitarbeitende zuständig, die direkt an die Geschäftsleitung berichten.

Der grösste Geschäftsbereich Papier ist ein reines Recyclingunternehmen, welches Altpapier aufbereitet und daraus neue Druck- und Pressepapiere herstellt. Der Bereich Papier ist der grösste Altpapierrecycler der Schweiz. Er führt mehrere hunderttausend Tonnen Altpapier, die überwiegend im Inland gesammelt werden, sowie rund hunderttausend Tonnen Durchforstungs- und Sägereirestholz einer neuen Verwendung zu. Damit leistet die Gruppe einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Ressource Holz, zu kürzeren Transportwegen und zur Senkung der CO2-Belastung. Die CPH-Gruppe setzt sich seit Jahren freiwillig Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen, die über die gesetzlich geforderten Werte hinausgehen.

Bei der Bereinigung der Belastungen auf dem ehemaligen Industrieareal in Uetikon nimmt die CPH-Gruppe ihre Verantwortung wahr. Die Sanierungskosten des Geländes wurden im Verkaufspreis an den Kanton Zürich einberechnet. Zudem beteiligt sich die CPH zu 80 % an der Sanierung des Seegrundes vor dem Gelände. 2020 hat der Kanton Zürich den Sanierungsauftrag vergeben und ein Teil der 2016 gebildeten Rückstellungen konnte aufgelöst werden. Zudem saniert sie auf eigene Kosten die ehemalige Deponie auf dem Areal Rotholz in Meilen. Diese Arbeiten sollten 2021 abgeschlossen werden.

2 Markenpolitik

Die CPH-Gruppe verfolgt eine klare Markenpolitik. Auf Unternehmensebene sind fünf Marken aktiv, die unterschiedliche Märkte und Zielgruppen ansprechen. Die «CPH Chemie + Papier Holding», abgekürzt «CPH», ist als Holdinggesellschaft nicht operativ tätig. Sie tritt als Dachmarke des Industriekonglomerats gegenüber den Stakeholdern auf. Die Geschäftsbereiche operieren unter den Unternehmensmarken «Zeochem», «Perlen Papier» sowie «Perlen Packaging». Seit 2018 ergänzt die «APS Altpapier Schweiz» als weitere Unternehmensmarke den Bereich Papier. Die Unternehmensmarken verfügen in ihren Zielmärkten über eine ausgezeichnete Akzeptanz und einen hohen Bekanntheitsgrad. Sie stehen für Innovation und Tradition. Perlen Papier ist seit 1873 aktiv. Der Bereich Verpackung ging 1962 am gleichen Standort in Perlen aus dem Papierbereich hervor und tritt seit 2010 unter dem Markennamen Perlen Packaging auf. Zeochem ist seit 1979 als Marke präsent, ausgehend vom Standort in den USA.

Unternehmensmarken

Produktmarken

Die Unternehmen verfolgen eine Produktmarkenarchitektur, die auf einer für jeden Geschäftsbereich einheitlichen Vorsilbe zur Produktidentifikation und -zuordnung beruht. So beginnen alle Produktnamen der Zeochem mit «Zeo», von Perlen Papier mit «Perlen» und von Perlen Packaging mit «Perla»; oder anhand konkreter Produktnamen heissen sie beispielsweise Zeoprep, Perlentop oder Perlalux. Die Produktnamen werden wenn immer möglich durch Einträge als Handelsmarken vor Produktnachahmern geschützt.

3 Wirtschaftliche Nachhaltigkeit

Die CPH-Gruppe hat ihre industrielle Tätigkeit in verschiedene Geschäftsbereiche diversifiziert. Damit können Schwankungen in den zum Teil volatilen und zyklischen Absatzmärkten besser ausgeglichen werden. Die Gruppe will langfristig Werte schaffen für ihre Stakeholder; mit marktgerechten Produkten und Dienstleistungen, interessanten Arbeitsplätzen und einer attraktiven Rendite für die Aktionäre.

Die Gruppe hat sich folgende mittelfristige finanzielle Ziele gesetzt:

  • organisches Umsatzwachstum von > 3 % pro Jahr
  • EBITDA-Marge von > 12 %
  • Eigenkapitalquote von > 50 %
  • Liquidität von mindestens CHF 30–50 Mio.
  • jährliche operative Investitionen von CHF 20–25 Mio.

4 Soziale Nachhaltigkeit

Die CPH-Gruppe ist sich der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden bewusst. Bereits in den 1860er-Jahren entstand die erste Betriebskrankenkasse am Gründungsstandort in Uetikon. 1918 wurde, ebenfalls in Uetikon, die erste Pensionskasse der CPH-Gruppe ins Leben gerufen. Die CPH-Gruppe will die besten Mitarbeitenden gewinnen und sie in ihrem Arbeitsumfeld bestmöglich fördern und weiterbilden. Eine offene Kommunikationskultur, eine Führung, die Werte vorlebt, und ein sicheres, gesundes und vielfältiges Arbeitsumfeld sollen das Engagement der Mitarbeitenden und die Identifikation mit den Arbeitsinhalten und dem Unternehmen fördern. Der CPH-Gruppe ist ein ausgewogenes Berufs- und Privatleben der Mitarbeitenden wichtig. Sie bietet Pensionsvorbereitungskurse und je nach Standort Modelle an, um mit Altersteilzeit den Übergang in den Ruhestand flexibel gestalten zu können. An den Standorten werden periodisch Feste für und mit den Mitarbeitenden gefeiert.

Die CPH-Gruppe befragt die Belegschaft weltweit alle drei Jahre zu den Themen Arbeitsplatz, berufliche Entwicklung, Führung, Kommunikation, Innovation, Kunden, Strategie und Engagement. An der Befragung im Herbst 2019 nahmen 71 % der Belegschaft teil und es resultierte ein Engagement-Index von 75 %, acht Prozentpunkte über der letzten Befragung 2016. 95 % aller Antworten zeigten eine höhere Zufriedenheitsrate als vor drei Jahren. Höchste Bewertungen erhielten Kundenorientierung, Führung, Wertschätzung und Arbeitsumfeld. Abgestimmt auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden an den unterschiedlichen Standorten wurden aus den Antworten insgesamt 79 Einzelmassnahmen abgeleitet und 2020 grösstenteils umgesetzt. Die nächste Befragung wird im Jahr 2022 stattfinden.

Die Fluktuation lag bei 7.8 % (im Vorjahr 9.5 %). Dieser Wert kommt vor allem durch die im Vergleich zu anderen Standorten deutlich höhere Fluktuation in China zustande. Die CPH-Gruppe beschäftigt zahlreiche langjährige Mitarbeitende. 2020 waren 21 % der Mitarbeitenden 20 Jahre und länger im Unternehmen tätig. Dienstjubiläen werden je nach lokaler Handhabung mit kleinen Präsenten bis hin zu Jubilarenfeiern wertgeschätzt. Viele ehemalige Mitarbeitende bleiben mit der CPH verbunden und treffen sich einmal im Jahr an den von der ehemaligen Arbeitgeberin organisierten Anlässen für Pensionierte.

Die CPH-Gruppe unterstützt Mitarbeitende in ihrer Karriere und strebt an, mindestens ein Drittel der vakanten Kaderpositionen mit internen Kandidaten zu besetzen. In den vergangenen fünf Jahren lag der Anteil bei 41 %.

Diversität und Chancengleichheit

In der CPH-Gruppe sollen alle Mitarbeitenden ihr volles Potenzial entfalten können. Die Gruppe betreibt eine faire und diskriminierungsfreie Anstellungspraxis, strebt nach Diversität und setzt sich für Chancengleichheit ein, unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Religion und Nationalität. Entscheidend bei der Anstellung, Fortbildung und Beförderung sind die individuellen Leistungen, Kompetenzen und Potenziale der Mitarbeitenden am jeweiligen Arbeitsplatz. In der CPH sind Mitarbeitende aus 34 Nationen beschäftigt und die Zusammenarbeit in multikulturellen Teams wird aktiv gelebt und gefördert. Ende 2020 waren 1098 Mitarbeitende in der Gruppe beschäftigt, davon mit 62.7 % ein hoher Anteil in der Produktion. Etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten arbeiten an den Standorten in der Schweiz (siehe Grafiken Seite 41). Der Frauenanteil in der Belegschaft stieg 2020 auf 18.9 % gegenüber 18.0 % im Vorjahr. Ende 2020 waren 19 % der Mitarbeitenden bis zu 30 Jahre alt, 48 % zwischen 30 und 50 Jahre alt und 33 % über 50 Jahre alt.

Die CPH-Gruppe toleriert keine Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Nationalität, Invalidität, Alter, sexueller Ausrichtung, körperlicher oder geistiger Behinderung, Familienstand, politischen Ansichten oder anderen gesetzlich geschützten Merkmalen. Alle Formen von physischer und psychischer Gewalt, Mobbing oder sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sind untersagt. In der Schweiz ist das Gleichstellungsgesetz am 1. Juli 2020 in Kraft getreten. Die CPH-Gruppe wird die Lohngleichheit in den entsprechenden Betrieben bis Mitte 2021 analysieren.

Salärpolitik

Die CPH-Gruppe verfolgt eine nachvollziehbare und faire Salärpolitik, die sich an den lokalen Gepflogenheiten ausrichtet. Die Salärpolitik strebt marktgerechte Löhne an, welche die Anforderungen, die Leistung und das Verhalten berücksichtigen. Sie honoriert überdurchschnittlichen Einsatz, z. B. mit Prämien oder bei Führungspositionen mit einem variablen Lohnbestandteil. Dieser ist an das Erreichen von individuell festgelegten Leistungszielen sowie an das Ergebnis der Gruppe bzw. des jeweiligen Geschäftsbereichs gekoppelt. Die Gruppe passte 2020 die Gehälter individuell an. Der Aufwand für Gehälter, Personalvorsorge sowie Aus- und Weiterbildung betrug insgesamt CHF 93.1 Mio. An den Standorten Perlen und Utzenstorf gilt ein Gesamtarbeitsvertrag. Der Standort Müllheim untersteht dem Tarifvertrag der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IGBCE). Ansonsten wurden Einzelarbeitsverträge abgeschlossen.

Aus- und Weiterbildung

Die Schweiz und Deutschland setzen auf ein duales Bildungssystem, in welchem angehende Berufsleute eine kombinierte betriebliche und schulische Ausbildung durchlaufen. Diese Berufsausbildung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und der Volkswirtschaft mit qualifizierten Berufsleuten aufrechtzuerhalten. Die CPH-Gruppe übernimmt mit dem Engagement in der beruflichen Grundbildung an den Standorten in der Schweiz und in Deutschland gesellschaftliche Verantwortung. Die in den eigenen Betrieben ausgebildeten Mitarbeitenden leisten auch einen wichtigen Beitrag beim Erreichen der wirtschaftlichen Ziele des Unternehmens.

Ende 2020 waren 51 Lernende gruppenweit in der Ausbildung in den Berufen Automatiker, Anlageführer, Anlage-/Apparatebauer, Chemielaboranten, Elektroniker, Informatiker, kaufmännische Angestellte, Logistiker, Papiertechnologen, Polymechaniker, Produktions- und Verfahrensmechaniker. An den Standorten Deutschland und Bosnien- Herzegowina werden zudem Praktika für Ingenieure in Ausbildung angeboten. Im Jahr 2020 schlossen zwölf Lernende ihre Ausbildung erfolgreich ab, davon konnten acht in den Betrieben weiterbeschäftigt werden. Die Lernenden kommen jährlich an einem Lehrlingstag zu einer gruppenübergreifenden Weiterbildung zusammen. 2020 konnte der Lehrlingstag coronabedingt nicht stattfinden. Zahlreiche Schulungen und Weiterbildungen fielen coronabedingt im ersten Halbjahr ebenfalls aus und konnten danach nur zum Teil virtuell nachgeholt werden. Jeder Mitarbeitende der CPH-Gruppe nahm im Durchschnitt im Jahr 2020 während 1.1 Tagen (im Vorjahr 2.3 Tage) an internen Schulungen und externen Weiterbildungen teil. Insgesamt investierte die CPH-Gruppe 2020 CHF 0.5 Mio. in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden.

Kontinuierliche Verbesserung

Die Geschäftsbereiche evaluieren die Zufriedenheit und die Verbesserungsmöglichkeiten im ständigen Dialog mit den Kunden. In Umfragen wird alle zwei bis drei Jahre die Zufriedenheit der Kunden in den Themen Servicequalität, technischer Support, Produktqualität, Produktpalette, Lieferzeiten, Verlässlichkeit, Beschwerdemanagement und Preis ermittelt. Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) ist ein weiteres wichtiges internes Element zur ständigen Weiterentwicklung, Qualitäts- und Effizienzsteigerung und wird jährlich in den Bereichen geschult. 2020 brachten die Mitarbeitenden 568 Ideen in den KVP-Prozess ein und es fanden 117 Gruppenmoderationen statt. Die umgesetzten Vorschläge verbesserten Effizienz, Sicherheit und Umweltschutz und generierten einen jährlichen Nutzen im Gegenwert von CHF 2.6 Mio.

Arbeitssicherheit

Die Mitarbeitenden werden an allen Standorten regelmässig geschult, um Gefahren zu erkennen und Unfällen vorzubeugen. Jeder Standort hat einen eigenen Sicherheitsbeauftragten. An den Produktions- standorten sind ausgebildete Sanitätsmitarbeitende im Einsatz. Der Standort Perlen verfügt zudem über eine eigene Betriebsfeuerwehr. Die eingetroffenen Ereignisse werden systematisch analysiert, um zukünftige Unfälle zu vermeiden. Mit 1.6 Berufsunfällen (im Vorjahr 0.8) pro 100 Mitarbeitende weist die CPH-Gruppe für ein produzierendes Unternehmen tiefe Werte aus. Im Geschäftsjahr kam es erfreulicherweise zu keinem schwereren Arbeitsunfall. Die betriebsunfallbedingte Abwesenheitsrate betrug im Geschäftsjahr 0.1 %.

Gesundheit

Die Standorte stellen den Mitarbeitenden zahlreiche Angebote zur Gesundheitsprävention zur Verfügung. Dazu gehören jährliche Gesundheitschecks und kostenlose Grippeimpfungen. Einige Standorte unterstützen die persönliche Fitness der Mitarbeitenden und beteiligen sich an Fitnessabos. Oder sie machten mit am «Bike to Work»-Programm, welches die Mitarbeitenden dazu motiviert, den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurückzulegen. Mit 2.7 % lag die krankheitsbedingte Abwesenheitsrate in der Gruppe im Industriedurchschnitt. Erkrankte Mitarbeitende werden im Rahmen eines Case Managements intensiv betreut. 2020 stellte die Bekämpfung der Corona-Pandemie eine der grossen Herausforderungen des betrieblichen Gesundheitsmanagements dar. Mit zeitlich und räumlich getrennten Schichten, Maskenpflicht, strikten Hygiene- und Abstandsvorschriften sowie wenn möglich arbeiten von zuhause aus konnte die Lieferbereitschaft sichergestellt werden. In einigen Betrieben wurden vereinzelt Mitarbeitende positiv auf Covid-19 getestet. Glücklicherweise waren keine Mitarbeitenden von einem schweren Krankheitsverlauf betroffen.

Gesellschaftliches Engagement

Zahlreiche Mitarbeitende engagieren sich inner- und ausserhalb des Unternehmens für Anliegen, die der Gemeinschaft zugutekommen. Sie sind in der Betriebssanität oder der Betriebsfeuerwehr aktiv oder beteiligen sich an gemeinnützigen Projekten in ihrer Freizeit. Die Standorte können sich auch für lokale Projekte der Gemeinden einsetzen.

5 Ökologische Nachhaltigkeit

Die Reportingperiode umfasst den Zeitraum vom 1. November bis 31. Oktober. Der Bereich Papier erstellt seit 2015 eine jährliche Ökobilanz nach der Struktur des Carbon Disclosure Projects. Die Bereiche Chemie und Verpackung haben 2020 erstmals Ökobilanzen basierend auf den Daten von 2019 erstellt. Mit den ermittelten Daten kann die CO2-Belastung in Zukunft noch gezielter reduziert werden.

Eingesetzte Ressourcen

Der Bereich Papier verzeichnet, gemessen in Tonnen, den grössten Ressourceneinsatz in der Gruppe. Der wichtigste Rohstoff ist Altpapier. In der Berichtsperiode sank die Menge an wiederverwendetem Altpapier von 486 874 Tonnen auf 391 231 Tonnen. Das Altpapier stammte zu 79 % aus Sammelware in der Schweiz, der Rest aus dem Ausland. 12 % des Altpapiers wurden per Bahn angeliefert. Neben Altpapier hat der Bereich 81 717 Tonnen atro (absolut trocken) Rund-holz und Hackschnitzel zu Holzfaserstoff verarbeitet (Vorperiode 89 820 Tonnen). Bei der Herkunft wird auf kurze Transportwege und nachhaltige Produktion geachtet; das Rundholz stammt ausschliesslich aus der Schweiz und zu 82 % aus FSC-zertifizierten Quellen. Die Hackschnitzel sind zu 81 % aus der Schweiz und zu 46 % FSC- oder PEFC-zertifiziert. Perlen Papier ist Mitglied von ECO SWISS, der Umweltschutzorganisation der Schweizer Wirtschaft, und weiterer Organisationen der nachhaltigen Forstwirtschaft.

In der Folienproduktion wird hartes Polyvinylchlorid (PVC) verwendet. Hart-PVC wird zu 43 % aus Erdöl (Ethylen) und zu 57 % aus Kochsalz (Natriumchlorid) gewonnen. Im Vergleich zu anderen auf Erdöl basierenden Polymeren weist PVC über den gesamten Lebenszyklus betrachtet einen besseren «Product Carbon Footprint» auf. Ausschüsse aus den einzelnen Prozessstufen werden wenn immer möglich als Sekundärrohstoff wieder in die Produktion eingebracht. Die Ausnutzungsquote betrug in der Berichtsperiode bei PVC unverändert 99 % und stieg bei PVdC von 93 % im Vorjahr ebenfalls auf 99 %. Perlen Packaging engagiert sich bei «VINYLPlus» für das Recycling von PVC.

Der Bereich Chemie setzt vor allem Zwischenprodukte, sogenannte Filterkuchen, als Rohstoffe für die Produktion ein. Das Werk in Zvornik steht unmittelbar neben dem Standort des Lieferanten von Filterkuchen, womit die Transportwege und damit auch die CO2-Belastung minimiert werden konnten.

Energie

Die Papierproduktion ist innerhalb der CPH-Gruppe der energieintensivste Bereich. Da die produzierten Papiervolumen zurückgingen, wurde insgesamt weniger Energie eingesetzt und der Energieverbrauch der CPH-Gruppe nahm um 15 % auf 1110 GWh ab. Der Stromverbrauch ging von 653 GWh auf 551 GWh zurück. 89 % des Stroms wurden in der Papierproduktion verbraucht. Der Dampfverbrauch sank von 633 GWh auf 560 GWh. Dampf wird vor allem zur Trocknung der Papierbahnen eingesetzt. Er stammte zu 56 % aus der benachbarten Kehrichtverbrennungsanlage Renergia. Der restliche Dampf wird in der eigenen Biomasseanlage erzeugt. Der Gasverbrauch der Gruppe nahm von 103 GWh auf 87 GWh ab.

Emissionen, Abwasser und Abfall

Die CPH-Gruppe setzt sich freiwillig Ziele zur Reduktion der Emissionen, die über die gesetzlich geforderten Werte hinausgehen. Der Standort Perlen war aus diesem Grund von der CO2-Abgabe befreit und emittiert noch rund 10 % der gesetzlich maximal tolerierten Werte. An den Produktionsstandorten der CPH-Gruppe nahmen die CO2-Emissionen in der Berichtsperiode von 17 307 Tonnen auf 14 785 Tonnen ab. Davon entfielen 8271 Tonnen auf den Bereich Papier, 4323 Tonnen auf den Bereich Chemie und 2191 Tonnen auf den Bereich Verpackung. Seit 2018 wird am Standort Deutschland im Rahmen des ISO-50001-Energiemanagements konsequent Ökostrom genutzt. 2020 wurden keine CO2-Zertifikate verkauft.

In den Produktionsanlagen der Gruppe sind Abluftreinigungssysteme in Betrieb, um die Staubentwicklung zu reduzieren und Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Am Standort in Rüti ist ein überwachtes System im Einsatz, damit keine Stoffe in die Umwelt entweichen können. Es bestehen Notfallkonzepte für Störfälle. Die Abwässer werden an den Produktionsstandorten Perlen, Louisville und Donghai in betriebs- eigenen Kläranlagen aufbereitet. In Donghai wurde 2020 ein benachbartes Grundstück erworben, auf dem die Erweiterung der Abwasserreinigung geplant ist. In der Berichtsperiode nahm das Abwasservolumen von 7.53 Mio. m3 auf 6.65 Mio. m3 ab.

Von den festen Reststoffen aus der Papieraufbereitung und aus der Folienproduktion wird der Biomasseanteil in der eigenen Anlage in Perlen zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet. Aus dem Verbrennungsprozess resultiert Asche. Fester Abfall fällt zudem in der Papierproduktion als Schlamm an. 11 252 Tonnen Flugasche und 80 Tonnen Papierschlamm wurden in Ziegel- und Zementwerken verwertet und 1595 Tonnen Bettasche deponiert. Die in der Molekularsiebproduktion anfallenden festen Abfallstoffe bestehen aus Silikat- Aluminium-Ton-Verbindungen. Sie sind natürlichen Ursprungs und können wieder der Erde zurückgeführt werden.

Transporte

Die CPH-Gruppe hat zahlreiche Initiativen zur Reduktion der Transportkilometer ergriffen: In China ersetzt ein lokaler PVC-Lieferant Lieferungen von Monofolien aus dem Werk in Müllheim. Durch den Bau einer Beschichtungsanlage in Brasilien und die Produktion der PVC-Monofolien vor Ort können ebenfalls lange Transportwege vermieden werden. Der Bereich Chemie hat in China auf inländische Lieferanten und von LKWs auf Schiffstransporte umgestellt. Der Bereich Papier hat in der Schweiz eine Transportbörse eingerichtet, um Leerfahrten zu vermeiden. Zudem wurden die Geschäftspartner mit einer Kampagne auf die positive Wirkung kurzer Transportwege auf die CO2-Bilanz beim Bezug von nachhaltig produziertem Papier aus Perlen sensibilisiert.

6 Compliance

Die Mitarbeitenden der CPH-Gruppe verpflichten sich, die internen Verhaltensrichtlinien und selbstverständlich die geltenden Gesetze einzuhalten. Die datenschutzrechtlichen Prozesse sind seit 2018 eingeführt. 2020 wurden alle Mitarbeitenden mit einem E-Learning-Tool zum Thema IT-Sicherheit geschult.

2020 wurde kein Bereich wegen Verstössen gegen Umweltauflagen sanktioniert. Die CPH-Gruppe setzt sich beim Klimaschutzprojekt der Schweizer Energieagentur für Wirtschaft für Energieeffizienz ein und ist Mitglied von Responsible Care, einer globalen Initiative zur ständigen Verbesserung in den Bereichen Umwelt, Sicherheit und Gesundheit. Der Bereich Verpackung ist Mitglied von Ecovadis und Ecodesk.

7 Qualität

Die Produkte der CPH-Gruppe zeichnen sich durch konstante und hohe Qualität aus. Dies stellt höchste Ansprüche an die Prozesse, die nach internationalen Standards geprüft werden (siehe Tabelle). Die Produktionsstandorte haben regelmässige Audits durch die Kunden und durch unabhängige Zertifizierungsstellen zu bestehen. Der Bereich Verpackung richtet sich nach den Good-Manufacturing- Practice-Standards (GMP) der Pharmaindustrie. Der Standort Anápolis strebt die Zertifizierung 2022 nach den Standards ISO 9001 und ISO 15378 an.

Qualitätsnormen der Produktionsstandorte

Chemie

Papier

Verpackung

Rüti

Louisville

Donghai

Zvornik

Perlen

Utzenstorf

Perlen

Müllheim

Whippany

Suzhou

Anápolis

ISO 9001

geplant

ISO 14001 (Umwelt)

ISO 15378 (GMP)

geplant

ISO 50001 (Energie)

ISO 45001 (Sicherheit)

FDA, USA DMF Nr. 10686, 9072 und 30501

EU-Ecolabel, Blauer Engel

FSC COC, PEFC COC

ECO SWISS CO2