Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitsbericht

Die CPH-Gruppe richtet ihre Geschäftstätigkeit nach wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltigen Kriterien aus und leistet einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

CO2-Intensität in Tonnen pro CHF Mio. Umsatz
25
(Vorjahr 36)
Anteil selbst produzierter Energie in %
18
(Vorjahr 20)
Eingesetzte organische Abfallstoffe in Tonnen
557 077
(Vorjahr 513 774)
Nationalitäten der Mitarbeitenden
38
(Vorjahr 35)
Lernende in Ausbildung
54
(Vorjahr 50)
Engagement-Index in %
76
(letzte Umfrage 75)
Anzahl eingebrachte KVP-Vorschläge
958
(Vorjahr 740)

1 Strategie

Die CPH-Gruppe unterscheidet bei der nachhaltigen Wertschöpfung zwischen der wirtschaftlichen, der ökologischen und der sozialen Dimension. Die Bedürfnisse der verschiedenen Anspruchsgruppen werden in den Geschäftsbereichen im Rahmen des integrierten Qualitätsmanagementsystems erfasst. Ziele, Massnahmen und Prioritäten sind in der Nachhaltigkeitsstrategie auf den Ebenen Umwelt, Energie, Qualität und Soziales definiert.

Die CPH-Gruppe setzt auf eine kontinuierliche langfristige Entwicklung. Sie bietet qualitativ hochstehende Produkte und Dienstleistungen, welche die Lebensqualität der Menschen verbessern sollen. Die Mitarbeitenden sichern die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe auf den unterschiedlichen Zielmärkten. Die Sicherheit, Gesundheit und Weiterbildung der Mitarbeitenden haben Priorität. Das Vermeiden und Reduzieren von Emissionen, Abfällen und Abwässern ist seit vielen Jahren in die Planung der einzelnen Geschäftsbereiche integriert. An den Standorten ausserhalb der Schweiz werden die hohen europäischen Standards in Bezug auf Umwelt, Energie, Qualität und Soziales ebenfalls angewendet.

Für die Sicherheits-, Umwelt- und Qualitätsbelange sind speziell geschulte Mitarbeitende zuständig, die direkt an die Geschäftsleitung berichten. Darüber hinaus wird bei sämtlichen Investitionen sichergestellt, dass die Aspekte Umwelt und Arbeitssicherheit im Rahmen der gesamtheitlichen Zielsetzungen angemessen berücksichtigt werden.

Der grösste Geschäftsbereich Papier ist ein reines Recyclingunternehmen, welches Altpapier aufbereitet und daraus neue Zeitungs- und Magazinpapiere herstellt. Der Bereich ist der grösste Altpapierrecycler der Schweiz. Er führt mehrere Hunderttausend Tonnen Altpapier, die überwiegend im Inland gesammelt werden, sowie rund hunderttausend Tonnen Durchforstungs- und Sägereirestholz einer neuen Verwendung zu. Damit leistet die Gruppe einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Ressource Holz, zu kürzeren Transportwegen und zur CO2-Reduktion.

Die CPH-Gruppe hat in den vergangenen Jahren die CO2-Emissionen absolut um 81 % und im Verhältnis zum Umsatz um 87 % gesenkt. Dieser starke Rückgang kam vor allem dank dem Wärmebezug von der Kehrichtverbrennungsanlage Renergia zustande, welche auf Landreserven der CPH-Gruppe angesiedelt ist. Dadurch können fossile Brennstoffe in grossem Umfang substituiert werden. Gemäss dem «Ten Toes»-Modell des europäischen Papierverbandes CEPI beträgt der gesamte CO2-Fussabdruck des Bereichs Papier rund ein Viertel desjenigen der europäischen Mitbewerber. Seit 2021 bietet der Bereich den Kunden die Möglichkeit, die CO2-Emissionen in einem zertifizierten Aufforstungsprojekt in Uruguay vollständig zu kompensieren. 2022 wurden in diesem Rahmen 1707 Tonnen Papier verkauft und dadurch 350 Tonnen CO2 kompensiert.

Der Geschäftsbereich Verpackung verarbeitet hauptsächlich PVC zu Folien, die in der Regel zusammen mit Aluminiumfolien zu Blisterverpackungen verarbeitet werden. Um den Anforderungen der Kreislaufwirtschaft zu entsprechen, arbeitet der Bereich an der Entwicklung von recyclingfähigen und umweltschonenden Folien. Der Bereich Verpackung wurde von Ecovadis 2022 bereits zum zweiten Mal für sein Nachhaltigkeitsmanagement mit einem Award ausgezeichnet und gehört damit zu den besten 15 % der bewerteten Unternehmen.

2 Wirtschaftliche Nachhaltigkeit

Die CPH-Gruppe hat ihre industrielle Tätigkeit in drei unterschiedliche Geschäftsbereiche diversifiziert, die in den relevanten Zielmärkten zu den führenden Anbietern gehören. Mit marktgerechten Produkten und Dienstleistungen, interessanten Arbeitsplätzen und einer attraktiven Rendite für die Aktionäre will die Gruppe langfristig für ihre Stakeholder Werte schaffen. Weitere Informationen finden sich im Unternehmensprofil.

3 Ökologische Nachhaltigkeit

Der Bereich Papier erstellt seit 2015 eine Ökobilanz nach der Struktur des Carbon Disclosure Projects. Mit den ermittelten Daten kann die CO2-Belastung in Zukunft noch gezielter gesteuert und reduziert werden.

CO2-Emissionen

Die CPH-Gruppe setzt sich freiwillig Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen, die deutlich über die gesetzlich geforderten Werte hinausgehen. Aus diesem Grund verfügt der Standort Perlen über CO2-Emissionsrechte, welche nicht selber benötigt und entsprechend verkauft werden können. Der gesetzliche Absenkpfad für die Papierproduktion als wichtigstem Verursacher von CO2-Emissionen wurde für die Periode bis 2025 mit 2.2 % Absenkung jährlich definiert (bisher 1.7 %), der anschliessend für die folgende Periode neu festgelegt wird. Da sie die gesetzlichen Vorgaben mehr als erfüllte, wurden der CPH-Gruppe 2022 für das Jahr 2021 netto 96 000 CO2-Emissionszertifikate zugeteilt, über welche die Gruppe verfügen kann.

Aufgrund der höheren Produktionsmengen nahmen die CO2-Emissionen an den Produktionsstandorten der CPH-Gruppe in der Berichtsperiode zwar leicht von 15 900 Tonnen auf 16 700 Tonnen zu. Langfristig konnte die CPH-Gruppe die CO2-Intensität aber dank den zahlreichen in den vergangenen Jahren realisierten Massnahmen stark reduzieren. So sanken die CO2-Emissionen seit 2013 um 87 % von 179 t CO2 auf 25 t CO2 pro Umsatzmillion in CHF.

Energie

In der Berichtsperiode nahm der Energieverbrauch der CPH-Gruppe (primär in Form von Strom und Dampf) um 0.9 % auf 1 221 GWh ab. 91 % der Energie wurde für die Papierproduktion verwendet.

Die CPH-Gruppe beschafft den Strom auf dem liberalisierten Markt, wobei der Anteil aus fossilen Quellen im Strommix vernachlässigbar ist. Durch den fortschreitenden Umbau der Energiebranche in Richtung nachhaltige Energien leisten erneuerbare Energiequellen einen wachsenden Beitrag. Am Standort Deutschland wird im Rahmen des ISO-50001-Energiemanagements konsequent Ökostrom genutzt. Die zwei eigenen Wasserturbinen in Perlen decken rund 3 % des Strombedarfs ab.

Dampf wird vor allem zur Trocknung der Papierbahnen eingesetzt. Dieser stammte zu 60 % aus der benachbarten Kehrichtverbrennungsanlage Renergia. Der restliche Dampf wurde in der eigenen Biomasseanlage erzeugt.

Der Verbrauch der einzelnen Energieträger geht aus der Tabelle der «Kennzahlen Umwelt» hervor.

Um der drohenden Energiemangellage im Winter 2022/23 zu begegnen, hat die CPH-Gruppe diverse Massnahmen ergriffen. Am Standort Müllheim wird Gas als Energiequelle substituiert und am Standort Perlen werden die vorhandenen Zweistoffanlagen für den temporären Einsatz von Öl anstelle von Gas vorbereitet.

Wasser

Wasser wird möglichst sparsam eingesetzt und in geschlossenen Kreisläufen genutzt. Der grösste Wasserbedarf entsteht in der Papierproduktion. Der Bedarf wird aus eigenen Quellen gedeckt, welche in Gebieten ohne Wasserengpässe liegen. Die in der Produktion entstehenden Abwässer werden an den Produktionsstandorten Perlen, Louisville und Donghai in betriebseigenen Kläranlagen aufbereitet. Damit gelangen 92 % der betrieblichen Abwässer geklärt in den Wasserkreislauf zurück. Darüber hinaus verdampfen rund 4 % des eingesetzten Wassers und werden so dem natürlichen Wasserkreislauf übergeben. Die restlichen 0.32 Mio. m3 (im Vorjahr 0.31 Mio. m3) werden an kommunale Kläranlagen geliefert und dort wiederaufbereitet.

Materialeinsatz

Der Bereich Papier setzt grosse Volumen an Abfallstoffen als Ressourcen ein, wobei Altpapier der mit Abstand wichtigste Rohstoff ist. In der Berichtsperiode stieg die Menge an eingesetztem Altpapier von 420 983 Tonnen auf 463 916 Tonnen. 9 % des Altpapiers wurden per Bahn angeliefert. Neben Altpapier hat der Bereich 93 161 Tonnen Rundholz und Hackschnitzel zu Holzfaserstoff verarbeitet (Vorperiode 92 791 Tonnen). Bei der Herkunft wird auf kurze Transportwege und nachhaltige Produktion geachtet. Das Rundholz stammt ausschliesslich aus der Schweiz und zu 81 % aus FSC-zertifizierten Quellen. Die Hackschnitzel sind zu 70 % aus der Schweiz und zu 44 % FSC- oder PEFC-zertifiziert. Der Bereich Papier ist Mitglied von ECO SWISS, der Umweltschutzorganisation der Schweizer Wirtschaft, und von diversen Organisationen der nachhaltigen Forstwirtschaft.

Der Bereich Verpackung setzt in der Folienproduktion vor allem hartes Polyvinylchlorid (PVC) ein. Hart-PVC wird zu 43 % aus Erdöl (Ethylen) und zu 57 % aus Kochsalz (Natriumchlorid) gewonnen. PVC weist über den gesamten Lebenszyklus betrachtet, verglichen mit anderen auf Erdöl basierenden Polymeren einen geringeren «Product Carbon Footprint» auf. Der Bereich engagiert sich bei «VINYLPlus» für das Recycling von PVC.

Der Bereich Chemie verwendet vor allem Zwischenprodukte, sogenannte Filterkuchen, als Ausgangsmaterial für die Produktion. Das Werk in Zvornik steht unmittelbar neben dem Standort des Lieferanten von Filterkuchen, womit die Transportwege und damit auch die CO2-Belastung minimiert werden. Am Standort Louisville in den USA wird 2023 ein Projekt gestartet, um das im Produktionsprozess nicht vollständig verwendete Lithium zu recyceln.

Insgesamt sind 94 % der eingesetzten Materialien organischen Ursprungs und entsprechen den Anforderungen der Kreislaufwirtschaft.

Abfälle

Von den festen Reststoffen aus der Papieraufbereitung und der Abwasserklärung wird der Biomasseanteil intern zur Energieerzeugung verwendet und in Ziegel- und Zementwerken verwertet. Die Flugasche, welche als Rückstand nach der internen thermischen Verwertung entsteht, kann in Zementwerken verwertet werden. Die Bettasche ebenso die in der Molekularsiebproduktion anfallenden festen Abfallstoffe aus Silikat-Aluminium-Ton-Verbindungen werden an Inertstoffdeponien geliefert

Ausschüsse aus den einzelnen Prozessstufen der Folienproduktion werden, wenn immer möglich, als Sekundärrohstoff wieder in die Produktion eingebracht. Nicht im eigenen Prozess recyclebare Kunststoffe werden entweder von einem Drittanbieter zu Hülsen verarbeitet, auf welche wiederum die Folien aufgewickelt werden, oder sie werden an Recycler verkauft, welche sie zu anderen PVC-Produkten weiterverarbeiten. Somit kann das gesamte PVC des Produktionsprozesses wiederverwendet werden.

Insgesamt recycelte die CPH-Gruppe 557 077 Tonnen organische Abfallstoffe in der Form von Altpapier und Restholz im eigenen Produktionsprozess und bietet damit eine wertvolle Alternative zur thermischen Verwertung. Sie entlastet die Umwelt signifikant, da sie ein Mehrfaches an Abfallstoffen als Ressourcen aufnimmt als bei der Produktion als feste Abfälle übrigbleiben. Den von der CPH-Gruppe verwerteten Abfallstoffen von 557 077 Tonnen standen 2022 aus der Produktion verbleibende Abfälle von 112 919 Tonnen gegenüber, die extern thermisch verwertet wurden, und 1 692 Tonnen, welche extern deponiert wurden. Damit wies die CPH-Gruppe netto eine positive Abfallbilanz aus, indem sie 442 466 Tonnen mehr Abfall einsetzte, als sie extern verwertete und deponierte.

Transporte

Zahlreiche Initiativen zur Reduktion der Transportkilometer und zur Verwendung umweltfreundlicher Transportmittel befinden sich in der Umsetzung. 2022 wurden erstmals über 2 000 Tonnen Papier im kombinierten LKW- und Bahnverkehr per Huckepack transportiert. Insgesamt lieferte die CPH-Gruppe 7 % der Papiere per Bahn aus; in der Schweiz betrug der Anteil 30 %. Ein Teil der LKW-Transporte erfolgte mit LKWs, die mit Flüssiggas betrieben werden. In Brasilien werden mit der Inbetriebnahme der neuen Beschichtungsanlage 2022 und dem Bezug der PVC-Monofolien von einem lokalen Anbieter die Transportwege deutlich verkürzt. Auch in China hat der Bezug von PVC-Monofolien aus lokalen Quellen anstelle der Belieferung vom Standort Müllheim in Deutschland den Transportaufwand wesentlich verringert.

Compliance

2022 wurde kein Bereich wegen Übertretung von Umweltgrenzwerten sanktioniert. Die CPH-Gruppe setzt sich in verschiedenen Projekten für den Klimaschutz ein. Der Bereich Papier nimmt am Programm der Schweizer Energieagentur für Wirtschaft zur aktiven Reduktion der CO2-Emissionen teil und ist Mitglied von Ecoswiss, die sich für Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz einsetzt. Der Bereich Verpackung ist Mitglied von Ecovadis und Ecodesk.

4 Soziale Nachhaltigkeit

Die CPH-Gruppe nimmt die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden wahr. Bereits in den 1860er-Jahren entstand die erste Betriebskrankenkasse am Gründungsstandort in Uetikon und 1918 wurde die erste Pensionskasse ins Leben gerufen. Heute sind die Mitarbeitenden in der Schweiz in einer nach dem Beitragsprimat ausgestalteten Pensionskasse versichert. Deren Deckungsgrad betrug Ende 2022 117 %. Zudem besteht ein patronaler Hilfsfonds, welcher Mitarbeitende und deren Angehörige in Notlagen unterstützt. Die Vorsorgepläne im Ausland richten sich nach den lokalen Anforderungen und Gepflogenheiten. Weitere Informationen zu den Vorsorgeplänen finden sich in Erläuterung 25 des Anhangs der Konzernrechnung.

Die CPH-Gruppe will die besten Mitarbeitenden gewinnen und sie in ihrem Arbeitsumfeld optimal fördern und weiterbilden. Eine offene Kommunikationskultur, eine Führung, die Werte vorlebt, und ein sicheres, gesundes und vielfältiges Arbeitsumfeld sollen das Engagement der Mitarbeitenden und die Identifikation mit den Arbeitsinhalten und dem Unternehmen fördern. Der CPH-Gruppe ist ein ausgewogenes Berufs- und Privatleben der Mitarbeitenden wichtig. Sie bietet Teilzeitarbeit, Pensionsvorbereitungskurse und je nach Standort Modelle an, um mit Altersteilzeit den Übergang in den Ruhestand flexibel gestalten zu können. An den Standorten werden periodisch Feste für und mit den Mitarbeitenden gefeiert.

Die CPH-Gruppe befragt die Belegschaft weltweit alle drei Jahre zu den Themen Mitarbeiterzufriedenheit, Arbeitsumfeld und berufliche Entwicklung, Führung, Kommunikation, Innovation, Kunden, Strategie und Engagement. An der Befragung im Herbst 2022 nahmen 82 % der Mitarbeitenden teil, das waren 11 % mehr als bei der letzten Umfrage 2019. In den unterschiedlichen Themenbereichen wurden mindestens die bereits hohen Zustimmungswerte der letzten Umfrage erreicht und der Engagement-Index stieg um einen weiteren Prozentpunkt auf 76 %. Die grösste Zustimmung mit 80 % bis 89 % erhielten die Themen Kunden, Innovation, Führung, Arbeitsumfeld und berufliche Entwicklung. Abgestimmt auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden an den unterschiedlichen Standorten, werden aus den Antworten Einzelmassnahmen abgeleitet und umgesetzt. Die nächste Befragung wird im Jahr 2025 stattfinden.

Die Fluktuation von 11.5 % (im Vorjahr 9.8 %) liegt im Industriedurchschnitt der entsprechenden Regionen. Die CPH-Gruppe beschäftigt zahlreiche langjährige Mitarbeitende. 2022 waren 20.2 % der Mitarbeitenden 20 Jahre und länger im Unternehmen tätig. Dienstjubiläen werden je nach lokaler Handhabung mit kleinen Geschenken bis hin zu Jubilarenfeiern wertgeschätzt. Viele pensionierte Mitarbeitende bleiben mit der CPH-Gruppe verbunden und treffen sich einmal im Jahr an den von der ehemaligen Arbeitgeberin organisierten Anlässen für Pensionierte.

Die CPH-Gruppe unterstützt Mitarbeitende in ihrer Karriere und strebt an, mindestens ein Drittel der vakanten Kaderpositionen mit internen Kandidaten zu besetzen. Gruppenweit wird die Nachfolge aller Kaderpositionen konsequent geplant und zentral von der Personalabteilung gesteuert. 2022 wurde zur Förderung von Kadern und Schlüsselpositionen die CPH Academy ins Leben gerufen. Gemeinsam mit zwei externen Anbietern von Seminaren und E-Learningtools werden deren Unternehmensentwicklungs-, Führungs-, Kommunikations-, Fach- und Selbstkompetenz gezielt weiterentwickelt.

Diversität und Chancengleichheit

In der CPH-Gruppe sollen alle Mitarbeitenden ihr volles Potenzial entfalten können. Die Gruppe betreibt eine faire und diskriminierungsfreie Anstellungspraxis, strebt nach Diversität und setzt sich für Chancengleichheit ein, unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Religion und Nationalität. Entscheidend bei der Anstellung, Fortbildung und Beförderung sind die individuellen Leistungen, Kompetenzen und Potenziale der Mitarbeitenden am jeweiligen Arbeitsplatz. Bei gleichwertigen Bewerbungen um eine offene Stelle werden diejenigen Bewerbenden bevorzugt, die zur Diversität des Teams beitragen. 2022 schlossen erstmals zwei Lernende ihre Ausbildung zum Anlagenführer ab, die als Asylbewerbende in die Schweiz gekommen waren. Ende 2022 waren zudem einige aus der Ukraine in die Schweiz Geflüchtete in der Produktion tätig.

In der Schweiz ist das Gleichstellungsgesetz am 1. Juli 2020 in Kraft getreten. Die CPH-Gruppe hat die Lohngleichheit in den betroffenen Betrieben der Bereiche Papier und Verpackung mit mehr als 100 Mitarbeitenden 2021 analysiert und von einem externen Revisor überprüfen lassen. Der Bereich Verpackung lag bei der Lohngleichheit innerhalb der geforderten Toleranzwerte. Beim Bereich Papier ist dies ebenfalls der Fall, wenn man die Schichtzulagen nicht berücksichtigt. Diese sind für beide Geschlechter gleich hoch und einheitlich im GAV geregelt. Da die meisten Schichtarbeiter Männer sind, verzerrt der Einbezug der Schichtzulagen die Analyse.

In den CPH-Unternehmen sind Mitarbeitende aus 38 Nationen beschäftigt und die Zusammenarbeit in multikulturellen Teams wird aktiv gelebt und gefördert. Der Austausch von Mitarbeitenden unter den Standorten wird aktiv gefördert. So unterstützen laufend Mitarbeitende auf fester und befristeter Basis andere Standorte, bringen ihre Expertise ein oder erarbeiten sich neue Fähigkeiten. Ende 2022 zählte die Gruppe 1 181 Mitarbeitende, 77 mehr als im Vorjahr. Die Zunahme war vor allem auf den Ausbau im Bereich Verpackung zurückzuführen. Etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten arbeiteten an den Standorten in der Schweiz. Der Frauenanteil in der Belegschaft stieg 2022 auf 19.6 % gegenüber 19.3 % im Vorjahr und soll weiter erhöht werden.

Verhaltenskodex

Die CPH-Gruppe toleriert keine Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Nationalität, Invalidität, Alter, sexueller Ausrichtung, körperlicher oder geistiger Behinderung, Familienstand, politischen Ansichten oder anderen gesetzlich geschützten Merkmalen. Alle Formen von physischer und psychischer Gewalt, Mobbing oder sexueller Belästigung am Arbeitsplatz sind untersagt.

Die Mitarbeitenden der CPH-Gruppe sind verpflichtet, die geltenden Gesetze zu befolgen, faire Geschäftspraktiken umzusetzen, Interessenskonflikte zu vermeiden und sich an den Antikorruptionskodex zu halten. Die Unternehmen der CPH-Gruppe sind international in unterschiedlichen Märkten tätig und haben den Umgang mit den Themen Gleichbehandlung, Gesundheit, Compliance, Datenschutz, Interessenskonflikte, Bestechung, Integrität und Ethik in ihren internen Verhaltenskodizes und Betriebsreglementen geregelt. Die Verhaltenskodizes der global aktiven Bereiche Chemie und Verpackung sind unter https://cph.ch/de/investoren/dokumentationen/ in der Rubrik «Statuten, Reglemente und Pflichtenhefte» ersichtlich. Die Mitarbeitenden werden jährlich in der Anwendung und Befolgung des Verhaltenskodex geschult.

Salärpolitik

Die CPH-Gruppe verfolgt eine nachvollziehbare und faire Salärpolitik, die sich an den lokalen Gepflogenheiten ausrichtet. Die Salärpolitik strebt marktgerechte Löhne an, welche die Anforderungen, die Leistung, den Erfolg und das Verhalten berücksichtigen. Sie honoriert überdurchschnittlichen Einsatz, z. B. mit Prämien oder bei Führungspositionen mit einem variablen Lohnbestandteil. Dieser ist an das Erreichen von individuell festgelegten Leistungszielen sowie an das Ergebnis der Gruppe bzw. des jeweiligen Geschäftsbereichs gekoppelt. Jährlich (bei den Mitgliedern der Gruppenleitung und den Geschäftsleitungen alle drei Jahre) wird überprüft, ob die Gehälter marktgerecht ausgestaltet sind. Aufgrund der Resultate der 2022 erfolgten Überprüfung werden die Gehälter 2023 individuell angepasst.

Der Aufwand für Gehälter, Personalvorsorge sowie Aus- und Weiterbildung betrug insgesamt CHF 102 Mio. An den Standorten Perlen und Utzenstorf gilt ein Gesamtarbeitsvertrag. Der Standort Müllheim untersteht dem Tarifvertrag der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IGBCE). Ansonsten wurden Einzelarbeitsverträge abgeschlossen.

Aus- und Weiterbildung

Im dualen Bildungssystem in der Schweiz und in Deutschland durchlaufen angehende Berufsleute eine kombinierte betriebliche und schulische Grundbildung. Die Berufsausbildung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und der Volkswirtschaft mit qualifizierten Berufsleuten aufrechtzuerhalten. Die CPH-Gruppe übernimmt mit dem Engagement in der beruflichen Grundbildung an den Standorten in der Schweiz und in Deutschland gesellschaftliche Verantwortung. Die in den eigenen Betrieben ausgebildeten Mitarbeitenden leisten auch einen wichtigen Beitrag beim Erreichen der wirtschaftlichen Ziele des Unternehmens.

Ende 2022 waren 54 Lernende gruppenweit in der Ausbildung in den Berufen Anlagenführer, Automatiker, Chemielaboranten, Informatiker, kaufmännische Angestellte, Logistiker, Papiertechnologen, Polymechaniker, Produktions- und Verfahrensmechaniker. An den Standorten in Deutschland und Bosnien-Herzegowina werden zudem Praktika für Ingenieure in Ausbildung angeboten. Im Jahr 2022 schlossen 14 Lernende ihre Ausbildung erfolgreich ab, davon konnten 11 in den Betrieben weiterbeschäftigt werden. Die Lernenden kommen jährlich an einem Lehrlingstag zu einer gruppenübergreifenden Weiterbildung zusammen. Jeder Mitarbeitende der CPH-Gruppe nahm im Durchschnitt im Jahr 2022 während 1.6 Tagen (im Vorjahr 1.7 Tage) an internen Schulungen und externen Weiterbildungen teil. Insgesamt investierte die CPH-Gruppe 2022 CHF 0.6 Mio. in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden.

Kontinuierliche Verbesserung

Die Geschäftsbereiche evaluieren die Zufriedenheit und die Verbesserungsmöglichkeiten im ständigen Dialog mit den Kunden. In Umfragen wird alle zwei bis drei Jahre die Zufriedenheit der Kunden in den Themen Servicequalität, technischer Support, Produktqualität, Produktpalette, Lieferzeiten, Verlässlichkeit, Beschwerdemanagement und Preis ermittelt.

Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) ist ein weiteres wichtiges internes Element zur ständigen Weiterentwicklung, Qualitäts- und Effizienzsteigerung. Er ist in die individuellen Leistungsziele integriert und wird jährlich in den Bereichen geschult. 2022 brachten die Mitarbeitenden 958 Ideen in den KVP-Prozess ein und es fanden 296 Gruppenmoderationen statt. Die umgesetzten Vorschläge verbesserten die Effizienz und die Sicherheit und trugen zum Umweltschutz bei. Sie generierten einen jährlichen Nutzen im Gegenwert von CHF 3.1 Mio. Drei Beispiele für konkrete Umsetzungen von KVP-Vorschlägen finden sich unter KVP.

Arbeitssicherheit

Die Mitarbeitenden werden an allen Standorten regelmässig geschult, um Gefahren zu erkennen und Unfällen vorzubeugen. Dazu gehören Übungen in Brandschutz oder im Umgang mit Gefahrengütern. Jeder Standort hat einen eigenen Sicherheitsbeauftragten. An den Produktionsstandorten sind ausgebildete Sanitätsmitarbeitende im Einsatz. Der Standort Perlen verfügt über eine eigene Betriebsfeuerwehr, die im Schadenfall mit bis zu 50 Einsatzkräften schnell eingreifen kann. 2022 hielt sie 37 Übungen ab und bewältigte 39 Einsätze. Durch das schnelle Eingreifen waren keine relevanten Brandschäden zu verzeichnen.

Die eingetretenen Ereignisse werden systematisch analysiert, um zukünftige Unfälle zu vermeiden. Mit 2.4 Berufsunfällen (im Vorjahr 2.9) pro 100 Mitarbeitende weist die CPH-Gruppe für ein produzierendes Unternehmen niedrige Werte aus. Im Geschäftsjahr kam es erfreulicherweise zu keinem schwereren Arbeitsunfall. Die betriebsunfallbedingte Abwesenheitsrate betrug im Geschäftsjahr 0.2 %.

Gesundheit

Die Mitarbeitenden können an den Standorten zahlreiche Angebote zur Gesundheitsprävention nutzen. Dazu gehören jährliche Gesundheitschecks und kostenlose Grippe- und Covid-Impfungen. Einige Standorte unterstützen die persönliche Fitness der Mitarbeitenden: Sie beteiligten sich an Fitnessabos oder machten mit am «Bike to Work»-Programm, welches die Mitarbeitenden dazu motiviert, den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurückzulegen. Des Weiteren organisierten sie gemeinsame Aktivitäten wie Wandertage oder die Teilnahme an Volksläufen. Mit 3.8 % lag die krankheitsbedingte Abwesenheitsrate in der Gruppe im Industriedurchschnitt. Erkrankte Mitarbeitende werden im Rahmen eines Fallmanagements betreut.

Gesellschaftliches Engagement

Zahlreiche Mitarbeitende engagieren sich inner- und ausserhalb des Unternehmens für gesellschaftliche Anliegen. Sie sind in der Betriebssanität oder der Betriebsfeuerwehr aktiv oder beteiligen sich an gemeinnützigen Projekten in ihrer Freizeit. Die Standorte können sich auch für lokale Projekte der Gemeinden einsetzen.

5 Qualität

Die Produkte der CPH-Gruppe zeichnen sich durch konstante und hohe Qualität aus. Dies stellt höchste Ansprüche an die Prozesse, die nach internationalen Standards geprüft werden (siehe Tabelle). Die Produktionsstandorte haben regelmässige Audits durch die Kunden und durch unabhängige Zertifizierungsstellen zu bestehen. Der Bereich Verpackung richtet sich nach den Good Manufacturing Practice Standards (GMP) der Pharmaindustrie. Der neue Standort Anápolis in Brasilien strebt die Zertifizierung nach den Standards ISO 9001 und ISO 15378 an.

Qualitätsnormen der Produktionsstandorte

Chemie

Papier

Verpackung

Rüti CH

Louisville USA

Donghai CN

Zvornik BA

Perlen CH

Utzenstorf CH

Perlen CH

Müllheim D

Whippany USA

Suzhou CN

Anápolis BR

ISO 9001

geplant

ISO 14001 (Umwelt)

ISO 15378 (GMP)

geplant

ISO 50001 (Energie)

ISO 45001 (Sicherheit)

FDA, USA DMF Nr. 10686, 9072 und 30501

EU-Ecolabel, Blauer Engel

FSC COC, PEFC COC

ECO SWISS CO2

Kennzahlen Umwelt

2022

2021

CO2-Emissionen (t)

Chemie

5 216

5 148

Papier

8 985

8 278

Verpackung

2 507

2 461

Total

16 708

15 886

Energieeinsatz (GWh)

Strom

618

613

davon Eigenproduktion

33

35

CO2-freier Dampf

502

521

davon Eigenproduktion

189

217

Erdgas

99

97

Heizöl

3

1

Total

1 221

1 232

Wassereinsatz (1000 m³)

Verdunstung im natürlichen Wasserkreislauf

428

462

Abwässer geklärt in eigenen Anlagen

7 107

6 914

Abwässer an externe Kläranlagen

324

319

Total Abwässer

7 431

7 233

Materialeinsatz (t)

Altpapier

463 916

420 983

Holz

93 161

92 791

Kunststoffe

20 598

n.a.

Rohmaterialien mineralisch

16 216

n.a.

Total

593 891

513 774

Abfälle (t)

Extern bezogene und verwertete Abfälle

557 077

513 774

Thermische Verwertung intern

51 907

52 559

Thermische Verwertung extern

112 919

118 425

Deponie

1 692

2 100

Abfallbilanz (bezogene minus extern verwertete Abfälle)

442 466

393 249

n.a.: Die Daten wurden 2022 erstmals erhoben

CO2-Intensität

2022

2021

2020

2019

2018

2017

2016

2015

2014

2013

CO2 in t/CHF Mio. Umsatz

25

36

33

33

31

35

43

103

164

179

Kennzahlen Mitarbeitende

2022

2021

Nach Regionen

Schweiz

601

574

Restliches Europa

221

210

Amerika

157

132

Asien

202

188

Total

1 181

1 104

Nach Funktionen

Produktion

779

696

Logistik

94

99

F&E, Qualitätsmanagement

60

50

Marketing, Verkauf

112

108

Finanzen, Einkauf, Human Resources

137

152

Total

1 181

1 104

Davon Lernende in Ausbildung

54

50

Nach Bereichen

Chemie

296

290

Papier

371

357

Verpackung

507

449

CPH Chemie + Papier Holding

7

7

Total

1 181

1 104

Vielfalt

Frauenanteil

19.6 %

19.3 %

Altersstruktur

> 50 Jahre

30.6 %

33.4 %

30–50 Jahre

51.2 %

49.7 %

< 30 Jahre

18.2 %

16.9 %

Anzahl Nationalitäten

38

35

Fluktuation

Europa

7.8 %

5.1 %

Amerika

32.5 %

25.9 %

Asien

11.8 %

19.7 %

Gesamt

11.5 %

9.8 %

Ausfallquoten

Anzahl Arbeitsunfälle

29

33

Unfallbedingte Abwesenheitsrate

0.2 %

0.2 %

Krankheitsbedingte Abwesenheitsrate

3.8 %

2.9 %