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Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitsbericht

Die langfristige Wertschöpfung der CPH-Gruppe basiert auf einer wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltigen Geschäftstätigkeit. Recycling ist tief in der Unternehmens-DNA verwurzelt.

Anzahl Mitarbeitende
1081
(Vorjahr 1019)
Lehrabgänger
13
(Vorjahr 14)
Fluktuationsrate in %
8.3
(Vorjahr 8.8)
Krankheitsbedingte Abwesenheitsrate in %
2.0
(Vorjahr 2.0)
Betriebsunfallbedingte Abwesenheitsrate in %
0.2
(Vorjahr 0.2)
CO2-Emissionen in Tonnen
16 493
(Vorjahr 16 554)
Energieverbrauch in Terajoules
4904
(Vorjahr 4629)
Abwasser in Mio. m3
6.7
(Vorjahr 7.5)
Altpapieranteil Schweiz in %
81
(Vorjahr 54)
PVdC-Ausnutzungsquote in %
99
(Vorjahr 98)

Nachhaltigkeit in der Strategie verankert

Der Erfolg der CPH-Gruppe in den vergangenen 200 Jahren beruht massgeblich auf der nachhaltigen Wertschöpfung, die in der Unternehmensstrategie einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Den Bedürfnissen von Geschäftspartnern, Mitarbeitenden und der Umwelt wird die CPH-Gruppe durch ein verantwortungsvolles ökonomisches, soziales und ökologisches Verhalten gerecht. Die ökonomische Nachhaltigkeit bildet das Fundament der industriellen Unternehmenstä­tigkeit. Die kontinuierliche langfristige Entwicklung steht dabei im Vordergrund. Die CPH-Gruppe schafft Mehrwert für ihre Kunden mit qualitativ hochstehenden Produkten und Dienstleistungen. Die Mitarbeitenden sichern die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe auf den unterschiedlichen Zielmärkten. Ihre Sicherheit, Gesundheit und Weiterbildung haben Priorität. Die Vermeidung und Reduktion von Emissionen, Ab­fällen und Abwasser ist seit vielen Jahren in die Planung der einzelnen Geschäftsbereiche integriert. Für die Umwelt- und Qualitätsbelange sind speziell geschulte Mitarbeitende zuständig, die direkt an die Geschäftsleitung berichten.

Recycling steckt in der DNA der Gruppe

Der grösste Geschäftsbereich Papier ist ein Recyclingunternehmen, das einen wichtigen Beitrag zum schonenden Umgang mit der Ressource Holz leistet, indem es das holzhaltige Altpapier aufbereitet und zu neuen Druck- und Pressepapieren verarbeitet. Auf den Jahresbeginn 2018 hat der Bereich Papier die Altpapieraktivitäten der Papier­fabrik Utzenstorf übernommen und ist heute der grösste Altpapierrecycler in der Schweiz. Die dazu neu gegründete APS Altpapier Service Schweiz führt jährlich mehrere hunderttausend Tonnen in der Schweiz gesammeltes Altpapier im Inland einer neuen Verwendung zu. Damit leistet die Gruppe einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung hoher Transportkosten und zur Senkung der CO2-Belastung. Die CPH-Gruppe setzt sich seit Jahren freiwillig Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen, die über die gesetzlich geforderten Werte hinausgehen. Mit zahlreichen Massnahmen wie beispielsweise dem Ersatz von Kohlefeuerung in China durch Erdgas oder dem Dampfbezug von der nahegelegenen Kehrichtverbrennungsanlage Renergia für die Papierproduktion in Perlen konnte die CPH-Gruppe den CO2-Ausstoss in den vergangenen fünf Jahren an ihren acht Produktionsstandorten weltweit von jährlich 80 850 Tonnen auf 16 493 Tonnen senken.

Die CPH-Gruppe nimmt auch die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden sehr ernst. Bereits in den 1860er Jahren entstand die erste Betriebskrankenkasse am Standort in Uetikon. 2018 konnte zudem die Pensionskasse der CPH-Gruppe in der Schweiz das 100-Jahr- Jubiläum feiern. Auch bei der Schliessung des Standortes in Uetikon bemühte sich die CPH-Gruppe um möglichst sozialverträgliche Lö­sungen für die 85 betroffenen Mitarbeitenden. Bis zur Übergabe des Geländes an den Kanton Zürich im Sommer 2018 konnte für fast alle Betroffenen eine Anschlusslösung gefunden werden.

Bei der Bereinigung der Belastungen auf dem ehemaligen Industrie­areal in Uetikon nimmt die CPH-Gruppe ihre Verantwortung wahr. Sie beteiligt sich zu 80 % an der Sanierung des Seegrundes vor dem Gelände. Die entsprechenden Rückstellungen wurden bereits im Geschäftsjahr 2016 vorgenommen.

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit

Die CPH-Gruppe hat ihre industrielle Tätigkeit in verschiedene Geschäftsbereiche diversifiziert. Damit können Schwankungen in den zum Teil volatilen und zyklischen Absatzmärkten besser ausgeglichen werden. Die Gruppe will langfristig Werte schaffen für ihre Stake­holder; mit marktgerechten Produkten, interessanten Arbeitsplätzen und einer attraktiven Rendite für die Aktionäre. Die Gruppe hat sich folgende mittelfristige finanzielle Ziele gesetzt:

  • organisches Umsatzwachstum von > 3 % pro Jahr
  • EBITDA-Marge von > 10 %
  • Eigenkapitalquote von > 50 %
  • Liquidität von mindestens CHF 30−50 Mio.
  • jährliche operative Investitionen von CHF 15−20 Mio.

Soziale Nachhaltigkeit

Die CPH-Gruppe setzt alles daran, die besten Mitarbeitenden zu gewinnen und sie in ihrem Arbeitsumfeld bestmöglich zu fördern und weiterzubilden. Eine offene Kommunikationskultur, eine Führung, die Werte vorlebt und ein sicheres, gesundes und vielfältiges Arbeitsumfeld sollen das Engagement der Mitarbeitenden und die Identifikation mit den Arbeitsinhalten und dem Unternehmen fördern. Der CPH-Gruppe ist ein ausgewogenes Berufs- und Privatleben wichtig. Sie bietet beispielsweise am Standort in Deutschland Modelle an, um mit Altersteilzeit den Übergang in den Ruhestand flexibel gestalten zu können.

Im Herbst 2016 hatten drei Viertel der Belegschaft an einer Umfrage zu den Themen Arbeitsplatz, Berufliche Entwicklung, Führung, Kommunikation, Innovation, Kunden, Strategie und Engagement teilgenommen. Die daraus resultierenden Massnahmen wurden umgesetzt und sollten sich in der nächsten Umfrage 2019 positiv niederschlagen. Die Befragung findet alle drei Jahre in der gesamten Gruppe statt. Die Fluktuation sank im Berichtsjahr von 8.8 % auf 8.3 %. Die CPH-Gruppe beschäftigt zahlreiche langjährige Mitarbeitende. 2018 waren 21 % der Mitarbeitenden 20 Jahre und länger im Unternehmen tätig. Dienstjubiläen werden wertgeschätzt mit kleinen Präsenten bis hin zu Jubilarenfeiern, je nach lokaler Handhabung. Viele ehemalige Mitarbeitende bleiben mit der CPH verbunden und treffen sich einmal im Jahr an den von der CPH organisierten Anlässen für Pensionierte.

Die Anzahl Mitarbeitende stieg im Berichtsjahr von 1019 auf 1081 per Ende 2018. Die Zunahme war vor allem auf den Personalausbau im Bereich Verpackung zurückzuführen, welcher erstmals mehr als 400 Mitarbeitende beschäftigte. Mit 66 % sind prozentual am meisten Mitarbeitende der Gruppe in der Produktion tätig. Rund die Hälfte der Mitarbeitenden sind in der Schweiz beschäftigt. Insgesamt ist die Diversität gross. In der CPH-Gruppe arbeiten Mitarbeitende aus 32 Nationalitäten zusammen. Der Frauenanteil betrug 17.3 %. Am Standort in den USA werden spezielle Kommunikationstrainings für Frauen angeboten, zudem werden regelmässig Schulungen zu den Themen Diversität und Belästigung durchgeführt.

Salärpolitik

Die CPH-Gruppe verfolgt eine nachvollziehbare und ­faire Salär­politik, die sich an den lokalen Gepflogenheiten ausrichtet. Die Salärpolitik strebt marktgerechte Löhne an, welche die Anforderungen, die Leistung und das Verhalten berücksichtigen. Sie honoriert überdurchschnittlichen Einsatz, z. B. mit Prämien oder bei Führungspositionen mit einem variablen Lohnbestandteil. Dieser ist an das Erreichen von individuell festgelegten Leistungszielen sowie an das Ergebnis des jeweiligen Geschäftsbereichs gekoppelt. Die Gruppe führte 2018 in­dividuelle Gehalts­anpassungen durch. Der Aufwand für Gehälter, Personalvorsorge sowie Aus- und Weiterbildung betrug insgesamt CHF 92.4 Mio. Am gesamten Standort Perlen und in Utzenstorf gilt ein Gesamtarbeitsvertrag. Der Stand­ort Müllheim untersteht dem Tarifvertrag der Industrie­ge­werkschaft Bergbau Chemie Energie (IGBCE). Ansonsten ­wurden Einzel­arbeitsverträge abgeschlossen.

Aus- und Weiterbildung

Die Schweiz und Deutschland kennen ein duales Bildungssystem. Dieses ist für die Volkswirtschaften und die Unternehmen in diesen Ländern ein wichtiger Erfolgsfaktor, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig mit ausgezeichneten Berufsleuten aufrechtzuerhalten. Die CPH-Gruppe übernimmt mit dem Engagement in der beruflichen Grundbildung an den Standorten in der Schweiz und in Deutschland nicht nur gesellschaftliche Verantwortung; die in den eigenen Betrieben ausgebildeten Mitarbeitenden tragen auch zum Erreichen der wirtschaft­lichen Ziele bei.

Ende 2018 waren 37 Lernende und Praktikanten gruppenweit in der Ausbildung. Im Jahr 2018 schlossen 13 Lernende ihre Ausbildung erfolgreich ab, davon konnten 8 in den Betrieben weiter beschäftigt werden. Die Lernenden treffen sich jährlich an einem Lehrlingstag zu einer gruppenübergreifenden Weiterbildung. Am Standort Perlen konnten zwei junge Asylbewerbende erfolgreich in den Arbeitsprozess integriert werden. Nach einem Praktikum haben sie die Ausbildung zum Anlagenführer begonnen bzw. stehen davor. Am Standort Deutschland befinden sich zwei Mitarbeitende in einer dualen betriebswirtschaftlichen Ausbildung an der Dualen Hochschule Baden- Württemberg, bei der die Studierenden abwechselnd drei Monate im Betrieb und an der Uni verbringen. Jeder Mitarbeitende der CPH-Gruppe nahm im Durchschnitt im Jahr 2018 während 2.5 Tagen an internen Schulungen und externen Weiterbildungen teil. Beispielsweise wurden die Mitarbeitenden am Standort in Donghai in China intensiv bei der Einführung einer dritten Schicht auf die Umstellung vorbereitet. Insgesamt investierte die CPH-Gruppe 2018 CHF 1.2 Mio. in die Aus- und Weiter­bildung ihrer Mitarbeitenden.

Kontinuierliche Verbesserung

Die Gewinnung und die langfristige Bindung von Kunden ist eines der Kernanliegen der Vertriebsstrategie der CPH-Gruppe. Die Geschäftsbereiche erheben die Zufriedenheit und die Verbesserungsmöglichkeiten systematisch im ständigen Dialog mit den Kunden. Zudem führen die Bereiche alle zwei bis drei Jahre eine Kundenzufriedenheitsumfrage durch, bei der Parameter wie Servicequalität, Technischer Support, Produktqualität, Produktpalette, Lieferzeiten, Verlässlichkeit, Beschwerdemanagement und Preis ermittelt werden. Der Kontinuier­liche Verbesserungsprozess (KVP) ist ein weiteres wichtiges Ele­ment zur ständigen Weiterentwicklung, Qualitäts- und Effizienzsteigerung und wird jährlich in den Bereichen geschult. Aus den 582 in den KVP-Prozess eingebrachten Ideen und den 99 Gruppenmoderationen resultierten eine Vielzahl an Vorschlägen, die zur Verbesserung der Effizienz, der Erhöhung der Sicherheit und zum Umweltschutz beitrugen. Sie stifteten einen jährlichen Nutzen im Gegenwert von CHF 1.0 Mio. Nachfolgend drei Beispiele für erfolgreich umgesetzte KVP-Vorschläge:

  • Chemie: Rohmaterial, das aus Trommeln in der Molekularsiebproduktion fällt, kann wieder in die Produktion eingebracht werden. Statt es manuell in Fässern zu sammeln, wird das Material über eine Rutsche in einen selbstleerenden Behälter transportiert. Das Einsparungspotenzial liegt bei rund CHF 66 000 pro Jahr.
  • Papier: Bei der Produktion von gestrichenen Papieren wird Stärke eingesetzt, um den aufgetragenen Strich zu verfestigen. Dank einer neuen Dosierung konnte bei gleichbleibender Qualität eine Kostenreduktion von rund CHF 100 000 jährlich erreicht werden.
  • Verpackung: Mit der Inbetriebnahme des Reinraums in der Ausrüstung ist die Luftwechselrate gestiegen und die Partikelzahlen sind gesunken. Damit konnten die Anzahl Reinigungen an der Rollmaschine halbiert und damit die Laufzeit verlängert werden. Daraus resultiert eine jährliche Ersparnis von rund CHF 46 000.

Arbeitssicherheit

Die Mitarbeitenden werden an allen Standorten regelmässig geschult, um Gefahren zu erkennen und um Unfällen vorzubeugen. Die eingetroffenen Ereignisse werden systematisch analysiert, um zukünftige Unfälle zu vermeiden. Die Anzahl Berufs­unfälle war mit 3.3 pro 100 Mit­arbeitende (im Vorjahr 2.1) für ein produzierendes Unter­nehmen weiterhin tief. Im Geschäftsjahr kam es zu einem Brandfall in einem Papierlager, das einen geringen Sachschaden anrichtete. Es kamen keine Personen zu Schaden. Hingegen wurde ein externer Mitarbeiter im Rahmen von Revisionsarbeiten bei einem Unfall schwerer verletzt. Die betriebsunfallbedingte Abwesenheitsrate betrug im Geschäftsjahr unverändert 0.2 %.

Gesundheit

Zahlreiche Standorte stellen Angebote zur Gesundheitsprävention wie kostenlose Grippeimpfungen und jährliche Gesundheitschecks zur Ver­fügung und beteiligen sich an Fitnessabos. Am Standort in Deutschland wurde zusammen mit verschiedenen Firmen ein Gesundheits- und Sicherheitsnachmittag durchgeführt zur Sensibilisierung der Mitarbeitenden. Mit 2.0 % (gleich wie im Vorjahr) war die krankheitsbedingte Abwesenheitsrate in der Gruppe erneut niedrig.

Gesellschaftliches Engagement

Zahlreiche Mitarbeitende engagieren sich inner- und ausserhalb des Unternehmens für Anliegen, die der Gemeinschaft zugutekommen. Sei es, indem sie in der Betriebssanität oder der Betriebsfeuerwehr aktiv sind oder sich an gemeinnützigen Projekten in ihrer Freizeit betei­ligen. So nahmen beispielsweise Mitarbeitende in den USA an einem Lauf für einen guten Zweck teil. Die Standorte können sich auch für lokale Projekte der Gemeinden einsetzen, wie die vorgängig erwähnte Integration von Asylsuchenden zeigt.

Ökologische Nachhaltigkeit

Die Reportingperiode umfasst den Zeitraum von Anfang November bis Ende Oktober.

Eingesetzte Ressourcen

Gemessen in Tonnen setzt der Bereich Papier am meisten Ressourcen ein mit dem wichtigsten Rohstoff Altpapier. In der Berichtsperiode 2018 lag die Menge an wiederverwendetem Altpapier mit 468 137 Tonnen leicht über der Vorperiode (463 990 Tonnen). Das Altpapier stammte zu 82 % aus Sammelware in der Schweiz, der Rest aus dem Ausland. Dabei wurden 10 % per Bahn angeliefert (in der Vor­periode 15 %). Neben Altpapier hat der Bereich 109 263 Tonnen atro (absolut trocken) Rundholz und Hackschnitzel zu Holzfaserstoff verarbeitet (Vorperiode 109 579 Tonnen). Bei der Herkunft wird auf kurze Transportwege geachtet; das Rundholz stammt ausschliesslich und die Hackschnitzel zu 80 % aus der Schweiz. Dieser Anteil soll wenn möglich weiter erhöht werden. Perlen Papier ist Mitglied von ECO SWISS, der Umweltschutzorganisation der Schweizer Wirtschaft und weiterer ­Organisationen der nachhaltigen Forstwirtschaft.

In der Folienproduktion wird hartes Polyvinylchlorid (PVC) verwendet. Hart-PVC wird zu 43 % aus Erdöl (Ethylen) und zu 57 % aus Kochsalz (Natriumchlorid) gewonnen. Im Vergleich zu anderen auf Erdöl basierenden Polymeren weist PVC über den gesamten Lebenszyklus betrachtet einen besseren «Product Carbon Footprint» auf. Ausschüsse aus den einzelnen Prozessstufen werden wenn immer möglich als Sekundärrohstoff wieder in die Produktion eingebracht. Die Ausnutzungsquote betrug in der Berichtsperiode bei PVC 97 % (im Vorjahr 98 %) und bei PVdC 99 % (im Vorjahr 98 %). Perlen Packaging engagiert sich bei «VINYLPlus» für das Recycling von PVC.

Energie

Die Papierproduktion verbrauchte 2018 mehr als 90 % der Energie der CPH-Gruppe. Der wichtigste Energieträger ist Strom, dessen Verbrauch gruppenweit von 2426 TJ (Terajoules) auf 2648 TJ zunahm. Zweitwichtigster Energieträger ist Dampf mit 1116 TJ (in der Vor­­­- per­iode 1078 TJ), welchen die Papierfabrikation aus der benachbarten Kehrichtverbrennungsanlage Renergia bezog. Der Gasverbrauch der Gruppe nahm leicht von 355 TJ auf 344 TJ ab. Der aus Kohle gewonnene Energieanteil in Donghai wurde aus Umweltschutzgründen von 22 TJ auf 0 abgebaut und durch Erdgas und Pellets ersetzt. Insgesamt nahm der Energieverbrauch der CPH-Gruppe im Geschäftsjahr gegenüber der Vorperiode um 276 TJ bzw. 5.6 % auf 4904 TJ zu.

Emissionen, Abwasser und Abfall

Die CPH-Gruppe setzt sich freiwillig Ziele zur Reduktion der Emissionen, die über die gesetzlich geforderten Werte hinausgehen. Der Standort Perlen war aus diesem Grund von der CO2-Abgabe befreit. Der Standort in Perlen emittiert noch rund 10 % der gesetzlich maximal tolerierten Werte. An den Produktionsstandorten der CPH-Gruppe gingen die CO2-Emissionen in der Berichtsperiode von 16 554 Tonnen auf 16 493 Tonnen zurück. Davon entfielen 9435 Tonnen auf die Papierproduktion und 5441 Tonnen auf den Bereich Chemie. Seit 2018 wird am Standort Deutschland im Rahmen des ISO 14001 Umweltmanagements konsequent Ökostrom genutzt. Aus dem Verkauf von CO2-Zertifi­katen resultierte ein Erlös von CHF 0.9 Mio.

In den Produktionsanlagen der Gruppe sind Abluftreinigungssysteme in Betrieb. Es bestehen Notfallkonzepte für Störfälle. Diese betreffen vor allem Brandfälle. In Perlen ist eine eigene Betriebsfeuerwehr bei Bedarf im Einsatz. Die Abwässer werden an den Produktionsstan­d­orten Perlen, Louisville und Donghai in betriebseigenen Kläran­lagen aufbereitet. Aufgrund der stark gestiegenen Produktionsmengen ist ein Ausbau der Abwasserreinigungsanlagen in Donghai geplant. In der Berichtsperiode ging das Abwasservolumen von 7.46 Mio. m3 auf 6.67 Mio. m3 zurück. In fester Form fallen vor allem Schlamm und Asche an, welche dank optimaler Entwässerung in Ziegelwerken und in der Zementindustrie verwertet werden können. Die in der Molekularsiebproduktion anfallenden festen Abfallstoffe bestehen aus Silikat- Aluminium-Ton-Verbindungen und sind natürlichen Ursprungs. Sie können wieder problemlos der Erde zurückgeführt werden. Von den Reststoffen aus der Papieraufbereitung und aus der Folienproduktion wird der Biomasseanteil zur Strom- und Wärmeerzeugung in der eigenen Anlage in Perlen verwendet.

Markenpolitik

Die CPH-Gruppe verfolgt eine klare Markenpolitik. Auf Unternehmens­ebene sind fünf Marken aktiv, die unterschiedliche Märkte und Zielgruppen ansprechen. Die «CPH Chemie + Papier Holding», abgekürzt «CPH», ist als Holdinggesellschaft nicht operativ tätig. Sie tritt als die Dachmarke des Industriekonglomerats gegenüber den Stakeholdern auf.

Die Geschäftsbereiche operieren unter den Unternehmensmarken «Zeochem», «Perlen Papier AG» sowie «Perlen Packaging». Seit 2018 ergänzt die «APS Altpapier Schweiz» als weitere Unternehmensmarke den Bereich Papier. Sie wurde als unabhängige Marke eingeführt, da das Unternehmen eigenständig in der Beschaffung von Altpapier auftritt. Die Unternehmensmarken verfügen in ihren Zielmärkten über eine ausgezeichnete Akzeptanz und einen hohen Bekanntheitsgrad. Sie stehen für Innovation und Tradition. Perlen Papier ist seit 1873 aktiv. Perlen Packaging ging ursprünglich am gleichen Standort in Perlen aus dem Papierbereich hervor, wobei der Bereich erst seit rund zehn Jahren unter dem Markennamen Perlen Packaging auftritt. Zeochem ist seit 1979 als Marke präsent, ausgehend vom Standort in den USA. Um das Profil der Unternehmensmarken am Markt weiter zu schärfen, wurden die Namensgebung der Tochtergesellschaften der Bereiche Chemie und Verpackung 2018 vereinheitlicht und die Gesellschaften in Zeochem bzw. Perlen Packaging umbenannt.

Die Unternehmen verfolgen eine Produktmarkenarchitektur, die auf einem für jeden Geschäftsbereich einheitlichen Präfix zur Produkt­identifikation und -zuordnung beruht. So beginnen alle Produkt­namen der Zeochem mit Zeo, von Perlen Papier mit Perlen und von Perlen Packaging mit Perla; oder anhand konkreter Produktnamen heissen sie beispielsweise Zeoprep, Perlentop oder Perlalux. Die Produktnamen werden wenn immer möglich durch Einträge als Trademarks vor Produktnachahmern geschützt.

Qualität

Die Produkte der CPH-Gruppe zeichnen sich durch konstante und hohe Qualität aus. Dies stellt höchste Ansprüche an die Prozesse, die nach internationalen Standards geprüft werden (siehe Tabelle). Die Produktionsstandorte haben regelmässige Audits durch die Kunden und durch unabhängige Zertifizierungsstellen zu bestehen. Der Bereich Verpackung richtet sich nach den Good Manufacturing Practice-Standards (GMP) der Pharmaindustrie. Die CPH-Gruppe setzt sich beim Klimaschutzprojekt der Schweizer Energieagentur für Wirtschaft für Energieeffizienz ein und ist Mitglied von Responsible Care, einer globalen Initiative zur ständigen Verbesserung in den Bereichen Umwelt, Sicherheit und Gesundheit.

Qualitätsnormen der Produktionsstandorte Chemie Papier Verpackung
Rüti Louisville Donghai Zvornik Perlen Utzenstorf Perlen Müllheim Whippany Suzhou Anápolis
ISO 9001  
ISO 14001 (Umwelt)                    
ISO 15378 (GMP)                
ISO 50001 (Energie)                    
ISO 45001 (Sicherheit)                    
FDA, USA DMF Nr. 10686, 9072 und 30501                
EU-Ecolabel, der Blaue Engel                    
FSC COC, PEFC COC                    
ECO SWISS CO2