Chemie

Chemie bezieht neuen Schweizer Standort und bestätigt Wachstumskurs

Mit dem Bezug des Standortes in Rüti ist die Neupositionierung des Bereichs Chemie umgesetzt. Der Umsatz steigt um 5.3 % auf CHF 79.4 Mio. und die EBIT-Marge erhöht sich auf 7.7 %.

Strategie

2015 begann der Bereich Chemie eine grundlegende Neupositionierung. Mit dem Kauf eines chinesischen Molekularsiebproduzenten im gleichen Jahr erschloss sich der Bereich den asiatischen Markt und ebnete den Weg zur Schliessung des Standorts in Uetikon am See. 2016 wurde das Betriebsareal in Uetikon an den Kanton Zürich verkauft und die Produktion von Standardmolekularsieben nach China verlagert. Für die bislang ebenfalls in Uetikon produzierten Produkt­linien Molekularsiebpulver, Chromatographiegele und Spezialzeolithe erstellte der Bereich 2017 in Bosnien-Herzegowina ein neues Produktionswerk in unmittelbarer Nachbarschaft des Hauptlieferanten. Die Produktion wurde dort Ende 2017 aufgenommen und im ersten Quartal 2018 hochgefahren.

In der Schweiz verbleibt die Produktion der deuterierten Produkte, die mit der Integration der Armar AG, eines Schweizer Produzenten und Vertriebspartners von deuterierten Produkten, per 1. März 2018 ausgebaut wurde. Dieses Produktsegment ist seit dem Spätsommer 2018 in Rüti im Zürcher Oberland am neuen Hauptsitz des Bereichs Chemie angesiedelt. Die Produktion deuterierter Produkte konnte im vierten Quartal am neuen Standort aufgenommen werden. Die Produktion von Düngemitteln ist im Rahmen der Schliessung des Standortes Uetikon im Sommer 2017 eingestellt worden.

Damit ist die Neupositionierung des Bereichs erfolgreich umgesetzt. Die Produktion erfolgt in vier Werken in Europa, Asien und den USA nahe an den Zielmärkten. Mit der Neuausrichtung wurde auch das Markenprofil geschärft. Alle Unternehmen des Bereichs treten seit 2018 unter der einheitlichen Marke Zeochem auf. Die Zeochem fokussiert hauptsächlich auf die Silikatchemie und ist weltweit die Nummer 3 bei Molekularsieben für industrielle Anwendungen.

Marktumfeld

Das globale Wirtschaftswachstum schlug sich in einer erhöhten Nachfrage nach Molekularsieben nieder, die in einer Vielzahl von industriellen Prozessen angewendet werden. Besonders ausgeprägt war das Wachstum im Energiesektor, in welchem Molekularsiebe zum Reinigen von Erdgas und Ethanol eingesetzt werden. Der vorübergehende Anstieg des Ölpreises hatte eine erhöhte Investitionstätigkeit im Energiesektor zur Folge, wodurch der Bedarf bei Neuanlagen und für Wiederbefüllungen mit Molekularsieben zunahm.

Ebenfalls überdurchschnittlich entwickelte sich der Markt für lithiumbasierte Produkte, die in der Reinigung von industriellem und medizinischem Sauerstoff zur Anwendung kommen.

Geschäftsentwicklung

Der Bereich Chemie realisierte ein Umsatzwachstum von 5.3 % auf CHF 79.4 Mio. Die Übernahme und Integration des Molekularsiebvertriebs der Shanghai Yusheng Chemical Co. Ltd. in China und des Geschäfts der Armar AG wirkte sich positiv auf den Umsatz aus. Im Gegenzug fiel im Vorjahresvergleich der Umsatz des Düngergeschäftes weg. Die Kapazitäten an den Standorten in den USA und in China waren voll ausgelastet. Hingegen musste die Produktion an den neuen europäischen Standorten in Zvornik und Rüti nach dem Transfer der An­lagen von Uetikon erst hochgefahren werden, was sich bremsend auf das Umsatzwachstum auswirkte. Im Geschäftsjahr investierte der Bereich CHF 10.0 Mio. (im Vorjahr CHF 22.4 Mio.) in Sachanlagen, primär am neuen Standort in Rüti.

In den asiatischen Fokusmärkten konnte der Umsatz weiter auf 26 % des Gesamtumsatzes gesteigert werden. Die von den USA und China verhängten Zölle betrafen zwar die gegenseitigen Lieferungen von Molekularsieben aus den beiden Werken, beeinflussten das Ergebnis aber nicht substanziell. Je nach weiterer Preisentwicklung werden 2019 die Möglichkeiten abgeklärt, Standardmolekularsiebe für den US-Markt vor Ort zu produzieren. Auf der Kostenseite kamen die Effekte der Neuausrichtung zum Tragen und das EBITDA konnte um 47.6 % auf CHF 10.7 Mio. gesteigert werden. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 60.6 % auf CHF 6.1 Mio. und die EBIT-Marge erhöhte sich auf 7.7 %.

Der Personalbestand ging 2018 von 303 auf 293 Mitarbeitende zurück. Der Stellenabbau nach der Schliessung des Standortes in Uetikon wurde durch den Ausbau an den anderen Standorten nicht ganz kompensiert. Knapp die Hälfte der Belegschaft arbeitete Ende 2018 in China.

Ausblick

Nachdem die neue internationale Struktur bis Ende 2018 erfolgreich implementiert worden ist, werden 2019 die Verkaufsaktivitäten in den Zielmärkten verstärkt. Der Bereich plant die Fortsetzung des Wachstumskurses und will dazu CHF 5.9 Mio. in Anlagen investieren. Die Investitionen betreffen vor allem den Standort in China, an dem ein Ausbau der Kapazitäten vorgesehen ist. Zudem soll in China die Abwasserreinigung erweitert werden. Der Bereich strebt eine operative Marge (EBIT) auf dem Niveau des Vorjahres an.