CPH-Gruppe erzielt erneut ein sehr gutes Resultat

Der Verwaltungsrat der CPH Chemie + Papier Holding AG hat im Geschäftsjahr die neue Fünfjahresstrategie bis 2024 verabschiedet. Die CPH-Gruppe versteht sich als ein stabiles, diversifiziert ausbalanciertes und profitables Industrieunternehmen mit eigenständig am Markt auftretenden Unternehmensbereichen. In den adressierten Märkten streben die Bereiche entweder die Markt- oder die Kostenführerschaft an. Dank führender Technologie und innovativen Produkten bietet die CPH-Gruppe ihren Kunden einen klaren Mehrwert. Die Bereiche werden sich vermehrt auf hochwertige Produkte und Dienstleistungen in Märkten konzentrieren, die eine nachhaltige Wertschöpfung erlauben.

Der Markt für holzhaltige grafische Druckpapiere in Europa ist rückläufig. Der Bereich Papier operiert zwar an der Kapazitätsgrenze, ein Ausbau der Volumen für Zeitungsdruck- und Magazinpapiere ist mit den bestehenden Anlagen aber weder möglich noch sinnvoll. In den vergangenen fünf Jahren bestand einer der Kernpunkte der CPH-Strategie darin, die Abhängigkeit vom Geschäftsbereich Papier zu verringern und die beiden anderen Bereiche zu stärken. Diese Stossrichtung wird weiter verfolgt. Chemie und Verpackung sollen die Umsätze deutlich steigern und zusammen bis 2024 stärker als der Bereich Papier zum Gruppenumsatz beitragen. Die Währungsabhängigkeit vom Schweizer Franken konnte in den vergangenen Jahren markant gesenkt werden, indem neue Kapazitäten im Ausland aufgebaut wurden. Der Kostenanteil in Franken soll weiter sinken.

Die beiden Bereiche Chemie und Verpackung belegen in ihren Zielmärkten weltweit den dritten Platz und streben den zweiten Platz an. Die Chemie ist der internationalste, aber gleichzeitig auch der kleinste Geschäftsbereich der CPH-Gruppe. Zusätzlich zu einem organischen Wachstum im mittleren einstelligen Bereich werden verschiedene strategische Varianten geprüft, um den Bereich zu stärken. Der Bereich Verpackung strebt ein höheres einstelliges organisches Umsatzwachstum und den internationalen Ausbau der Präsenz im Pharmamarkt an. Beide Bereiche verfolgen eine Differenzierungsstrategie und werden das Leistungsangebot in Richtung hochwertiger Produkte weiterentwickeln. Sie planen weitere strategische Investitionen in die Produktion und den Vertrieb ausserhalb Europas, um die Position in den Wachstumsmärkten in Asien, Lateinamerika und Afrika zu stärken.

Der Bereich Papier verfolgt eine Volumenstrategie, um im Verdrängungsmarkt langfristig erfolgreich zu bestehen. Er strebt im regionalen Absatzmarkt in Westeuropa die Kostenführerschaft an. Der Bereich ist der grösste Recycler von Altpapier und ein grosser Verwerter von Durchforstungs- und Sägereirestholz in der Schweiz. Er zieht in Erwägung, die Aktivitäten im Recycling weiter auszubauen.

Die CPH-Gruppe verfolgt eine langfristige Unternehmensstrategie und ihre nachhaltige Ausrichtung bewährt sich seit mehr als 200 Jahren am Markt. Der Bereich Papier setzt Massstäbe in der Kreislaufwirtschaft, indem das vorwiegend in der Schweiz gesammelte Altpapier im Inland zu neuem Papier verarbeitet wird. Auch in den Bereichen Chemie und Verpackung wird Nachhaltigkeit grossgeschrieben. Mehr Informationen dazu finden sich auf den Seiten 10/11, 14/15 und 18/19 sowie im Nachhaltigkeitsbericht ab Seite 38.

Im Verlauf des Jahres zeigten sich immer dunklere Wolken am Konjunkturhimmel. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China erklomm immer neue Eskalationsstufen mit weiteren gegenseitig auferlegten Importzöllen. In Europa gingen die Diskussionen um den Brexit ins dritte Jahr, und erst zum Jahresende zeichnete sich ein Weg für einen geordneten Austritt Grossbritanniens aus der EU ab. Anstelle einer Normalisierung der Geldpolitik kündigte die EZB eine Verlängerung der Nullzinspolitik an. In der zweiten Jahreshälfte kamen politische Unruhen in weiten Teilen Südamerikas hinzu.

Die zahlreichen Turbulenzen wirkten sich zunehmend negativ auf die Konjunkturentwicklung aus und das globale BIP-Wachstum verlangsamte sich gemäss Internationalem Währungsfonds (IWF) 2019 auf 2.9 %. Die aufstrebenden Märkte Asiens erreichten weiterhin ein beachtliches Wachstum von 5.6 %, aber China rutschte mit einem Wachstum von 6.1 % auf den niedrigsten Wert seit 1990 ab. Die Wirtschaft in Südamerika stagnierte insgesamt, da Argentinien und Venezuela in eine Wirtschaftskrise gerieten. Im Euroraum betrug das Wachstum noch 1.2 %. Der Euro schwächte sich im Jahresdurchschnitt von CHF 1.155 auf 1.112 ab. Die CPH-Gruppe erzielte rund 60 % des Umsatzes im Euroraum, gleichzeitig fielen aber rund 40 % der Kosten in Schweizer Franken an.

Die Auslastung der Anlagen der CPH-Gruppe war im ersten Halbjahr gut, verringerte sich danach aber in allen Geschäftsbereichen und der Druck auf die Verkaufspreise nahm zu. Nach einem Anstieg in der ersten Jahreshälfte resultierte deshalb für das Gesamtjahr ein um 1.7 % tieferer Umsatz von CHF 524.7 Mio. Währungsbereinigt war der Umsatz beinahe unverändert (– 0.4 %). Im Berichtsjahr tätigte die Gruppe keine Akquisitionen. Der Umsatzeinfluss aus Akquisitionen vom Vorjahr betrug 0.1 %.

Da alle Geschäftsbereiche nahe am Vorjahresergebnis lagen, verschoben sich die Umsatzgewichte innerhalb der Bereiche nicht. Der Bereich Papier trug 56 % zum Umsatz bei. In der Hauptabsatzregion Europa erwirtschaftete die Gruppe 76 % der Umsätze.

Nach einem ersten Halbjahr mit steigenden Umsätzen und guter Auslastung bremste das schwächere Konjunkturumfeld den Geschäftsgang des Bereichs Chemie im weiteren Jahresverlauf markant. Der Umsatz lag mit CHF 78.2 Mio. leicht unter dem Vorjahreswert. Währungsbereinigt sank der Umsatz um 1.6 %. Die EBIT-Marge ging auf 5.6 % zurück. Die Umsätze der deuterierten Produkte und der Gele entwickelten sich dabei anhaltend positiv.

Die Nachfrage nach Druck- und Pressepapieren war in Westeuropa erneut rückläufig und der Absatz ging im Geschäftsjahr um 4.3 % auf 517 165 Tonnen Zeitungsdruck- und Magazinpapiere zurück. Während in der ersten Jahreshälfte höhere Papierpreise für einen steigenden Umsatz sorgten, drückten die zunehmenden Überkapazitäten in der zweiten Jahreshälfte auf die Papierpreise und die Produktionsanlagen in Europa waren nicht mehr voll ausgelastet. Der Umsatz des Bereichs Papier ging 2019 um 2.6 % auf CHF 293.2 Mio. zurück, währungsbereinigt sank der Umsatz um 1.1 %. Es gelang dem Bereich aber, dank sinkenden Altpapier- und Energiekosten und erhöhter Effizienz, die EBIT-Marge auf 11.8 % zu steigern.

Die Nachfrage nach Medikamenten war 2019 in Europa stabil, während sich die Wachstumsraten in den Schwellenländern abschwächten. Der Bereich Verpackung setzte mengenmässig gleich viele Folien ab wie im Vorjahr. Der steigende Anteil hochwertiger Folien wirkte sich positiv auf den Umsatz aus, der währungsbereinigt um 1.7 % auf CHF 153.2 Mio. zulegte. In Lateinamerika konnte der Bereich den Umsatz zweistellig ausbauen. Die Rohstoffkosten gingen leicht zurück und die EBIT-Marge verbesserte sich auf 11.3 %.

2019 investierte die Gruppe CHF 21.9 Mio. in Sachanlagen, um die Effizienz der Anlagen und Prozesse weiter zu verbessern. Die Gruppe erwirtschaftete einen Cash Flow von CHF 79.9 Mio. und einen Free Cash Flow von CHF 39.9 Mio., bereinigt um die Rückzahlung der Festgeldanlage von CHF 100 Mio. Die Kosten der wichtigsten Produktionsfaktores Altpapier sanken 2019 und der Materialaufwand ging von 50 % auf 49 % des Produktionsumsatzes zurück. Bei einem Personalbestand von 1086 gegenüber 1081 im Vorjahr blieb der Anteil des Personalaufwandes konstant.

Im Vergleich zum Umsatz ging der Aufwand insgesamt etwas stärker zurück und das EBITDA konnte um 5.9 % auf CHF 88.0 Mio. gesteigert werden. Nach ordentlichen Abschreibungen von CHF 31.4 Mio. erwirtschaftete die CPH-Gruppe ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 56.6 Mio. Dies entspricht einer Steigerung von 9.6 % gegenüber dem Vorjahr und einer zweistelligen EBIT-Marge von 10.8 %. Das Finanzergebnis lag mit CHF – 5.6 Mio. leicht unter dem Vorjahr. Nach dem betriebsfremden Ergebnis und den Steuern resultierte ein Nettoergebnis von CHF 48.5 Mio., 14.6 % über dem Vorjahreswert.

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 17. März 2020, den Nennwert von CHF 2.00 pro Aktie auf CHF 0.20 pro Aktie zu reduzieren und den Herabsetzungsbetrag von CHF 1.80 pro Aktie zur Rückzahlung an die Aktionäre zu verwenden. Im Vorjahr hatte die Ausschüttung inklusive einer Sonderdividende von CHF 0.50 pro Aktie ebenfalls CHF 1.80 pro Aktie betragen.

Der IWF rechnet für 2020 mit einem globalen BIP-Wachstum von 3.3 %, wobei die Eurozone mit 1.3 % erneut schwach wachsen dürfte. Aufgrund der unsicheren Wirtschaftsentwicklung und der getrübten Marktsituation im Bereich Papier geht die CPH-Gruppe davon aus, dass die Umsätze des Vorjahres kaum zu egalisieren sind. Angesichts der angespannten Aussichten im Bereich Papier und der noch nicht absehbaren Auswirkungen des Coronavirus dürfte die operative Marge 2020 auf Gruppenebene spürbar zurückgehen. Das Nettoergebnis dürfte, ohne die erwarteten ausserordentlichen Erträge, im tieferen zweistelligen Millionenbereich liegen. Insgesamt plant die Gruppe Investitionen von CHF 29.4 Mio. in Sachanlagen mit dem Ziel, die Effizienz weiter zu steigern.

Wir danken unseren Mitarbeitenden für den wertvollen Einsatz im Jahr 2019. Ein grosses Dankeschön geht auch an unsere Geschäftspartner für die langjährige Treue zu unserem Unternehmen. Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, danken wir für das Vertrauen in die Mitarbeitenden, die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat der CPH-Gruppe.