Erfolgsgeschichten

Perlen Papier betreibt künftig das Sortierwerk in Utzenstorf

Ab Januar 2018 übernimmt Perlen Papier die bislang an die Papierfabrik Utzenstorf gelieferten Altpapiermengen und führt das bestehende Alt­papiersortierwerk in Utzenstorf weiter.

Ballistikseparator zur Grobtrennung von Karton und Papier.

Restkarton wird von Hand manuell aussortiert.

Sortiertes Altpapier im Zwischenlager vor dem Weitertransport.

Perlen Papier bezieht neu pro Jahr rund 500 000 Tonnen Altpapier grösstenteils aus privaten Haushaltsammlungen, Druckereien und Büros in der Schweiz. Papier ist ein wichtiger Wertstoff. In der Schweiz werden über 80 % des Altpapiers gesammelt. In Westeuropa beträgt die Altpapier-Sammelquote im Durchschnitt gut 70 %.

Papier wird in den Gemeinden der Schweiz entweder in Strassensammlungen abgeholt oder von den Verbrauchern in Entsorgungszentren, sogenannten Ökihöfen, abgegeben. Perlen Papier stellt den Gemeinden in der Region Utzenstorf dazu spezielle Sammelmulden zur Verfügung. Während die Kartonindustrie auch Papier verarbeitet, ist die Papierindustrie auf eine möglichst reine Sammelware angewiesen, da der braune Karton die notwendige Weisse der Pressepapiere stört.

Papier und Karton werden in der Schweiz mehrheitlich getrennt gesammelt. In zahlreichen Gemeinden vor allem in der Westschweiz landen Papier und Karton aber im gleichen Sammelbehälter. Im Durchschnitt fallen dabei drei Viertel Papier und ein Viertel Karton an. Zur Weiterverarbeitung muss diese Mischware zuerst sortiert und von Fremdmaterialien befreit werden.

«In der Sortieranlage in Utzenstorf trennen wir jeden Tag rund 120 Tonnen Papier und Karton», sagt Jürg Schluep, Leiter des Sortierwerks. Dieser Prozess erfolgt in zwei Schritten. Zuerst werden die grossen Kartonstücke in einem Ballistikseparator aussortiert. Damit können rund drei Viertel des Kartons aus dem Papier entfernt werden. Danach erfolgt die Feinsortierung von Hand. «Man kann sich kaum vorstellen, was alles im Altpapier entsorgt wird», sagt Jürg Schluep. Von Kunststoffen, Konservenbüchsen, Glas­flaschen, Aludosen und Speiseresten bis zu Elektrogeräten ist alles enthalten.

Nach dem Sortierprozess beträgt der Kartonanteil nur noch wenige Prozente. Das Alt­papier ist jetzt bereit und kann in Perlen zu neuem Pressepapier verarbeitet werden. Der Karton wird zu Ballen gepresst und anschliessend in der Kartonindustrie wiederverwertet.