Verpackung

Verpackung expandiert weiter und steigert Ergebnis

Der Bereich Verpackung steigerte die Umsätze um 9.2 % auf 130.2 Mio. und das EBIT um 6.1 % auf CHF 9.6 Mio. Die internationale Expansion wird mit der Beteiligung an der brasilianischen Sekoya fortgesetzt.

Strategie

Der Bereich Verpackung bietet der Pharmaindustrie ein Vollsortiment an Folien für Medikamentenblister. Als integrierter Anbieter produziert und vertreibt der Bereich sowohl PVC-Monofolien als auch beschichtete PVdC-Folien mit unterschiedlichen Barriere-Eigenschaften. Perlen Packaging gehört zu den drei grössten Anbietern in diesem Markt und ist bei Folien mit hoher Barrierewirkung führend. Die Kunden in der Pharmaindustrie sind weltweit tätig und erwarten auch von ihren Lieferanten, dass sie vor Ort präsent sind. Perlen Packaging betreibt daher Produktionsstandorte auf verschiedenen Kontinenten. In Deutschland werden PVC-Folien hergestellt. Diese werden einerseits in Verpackungen eingesetzt, die vor allem mechanischen Belastungen standhalten müssen. Andererseits werden die Folien beschichtet und schützen Medikamente vor Feuchtigkeit und anderen atmosphärischen Einflüssen. Beschichtete PVdC-Folien werden in der Schweiz und in China hergestellt, während das Werk in den USA Folien konfektioniert. Die Produktion in China ist 2016 angelaufen und wurde 2017 weiter hochgefahren, indem Aufträge für die asiatische Region aus der Schweiz an den Standort in Suzhou transferiert wurden. Ende Jahr stieg die Anzahl der Beschäftigten in China auf 38.

Die Pharmamärkte wachsen in zahlreichen Ländern in Asien mit zweistelligen Raten. Diese sollen in Zukunft von China aus erschlossen werden. Nicht nur in Asien, sondern auch in Lateinamerika steigen die Lebensstandards, die Einkommen und der Bedarf an Medikamenten. Deshalb hat Perlen Packaging beschlossen, die Präsenz vor Ort auszubauen und hat dazu per 1. Januar 2018 die brasilianische Sekoya mehr­heitlich übernommen. Sekoya ist ein langjähriger lokaler Vertriebspartner und betreibt ein Werk zur Konfektionierung von Folien in Anapolis.

Der Fokus bei der Produktentwicklung liegt in der Spezialisierung auf Folien mit hoher und höchster Barrierewirkung. Perlen Packaging zeichnet sich durch eine hohe Innovationskraft aus. Der Anteil der Produkte, die in den vergangenen fünf Jahren neu lanciert wurden, stieg auf 18 %. Der 2017 erstmals am Markt vorgestellte Einweg-Inhalator BLISTair (siehe Seiten 22/23) ist ein weiteres Beispiel für die Einsatzmöglichkeiten von Hochbarriere-Folien. BLISTair erhielt 2017 drei Auszeichnungen: den CPhI-Pharma Award als «Best Drug Delivery Device», den deutschen Verpackungspreis in der Kategorie Funktionalität und Convenience und den Innovationspreis der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz.

Marktumfeld

2017 stieg die Nachfrage nach Blisterverpackungen weltweit um 4 − 6 %, wenn auch mit regional stark unterschiedlicher Ausprägung. Entgegen den Erwartungen, die für Europa einen Rückgang prognostizierten, wuchs der Markt auch in dieser Region, wenn auch mit weit geringeren Steigerungsraten als in den Schwellenmärkten. Da die Wirkstoffe komplexer werden und in allen Klimazonen vertrieben werden, steigen auch die Barriere-Anforderungen weiter an.

Geschäftsentwicklung

Der Bereich Verpackung setzte 2017 7.2 % mehr Folien ab. Da der Absatz von Folien mit höheren Barriereeigenschaften überproportional zunahm, legten die Umsätze 9.2 % auf CHF 130.2 Mio. zu. Der Umsatzanteil in Europa nahm von 67 % im Vorjahr auf 68 % zu und der Marktanteil in Europa erreichte über 26 %.

Die Anlagen in Europa waren voll ausgelastet. Der höherwertige Produktemix wirkte sich positiv auf das Ergebnis aus. Obwohl das Hochfahren des chinesischen Standortes und die gestiegenen Kosten für den Rohstoff Ethylen bremsten, konnte der EBITDA um 7.7 % auf CHF 15.5 Mio. gesteigert werden und das operative Ergebnis (EBIT) übertraf mit CHF 9.6 Mio. den Rekordwert des Vorjahres um 6.1 %. Damit erzielte der Bereich eine EBIT-Marge von 7.3 %. Insgesamt investierte der Bereich 2017 CHF 4.7 Mio. in Sachanlagen. Der Bestand an Mitarbeitenden nahm von 350 auf 363 zu, was zum Teil auf die gestie­genen regulatorischen Anforderungen zurückzuführen ist.

Ausblick

Die Aussichten für den Gesundheitssektor bleiben positiv. Der Bedarf an medizinischen Leistungen und Medikamenten wird weiter zunehmen. Dafür sprechen die höhere Lebenserwartung, der medizinische Fortschritt und die steigende Kaufkraft. Global dürfte die Nachfrage nach Pharmaverpackungen rund 6 % zunehmen. In den aufstrebenden Ländern, in denen grosse Teile der Bevölkerung erst mit steigendem Wohlstand Zugang zu Medikamenten erhalten, wird ein zweistelliges Wachstum erwartet. 2018 plant der Bereich Verpackung die weitere Verlagerung der Produktion nach China und die Integration des neuen Standortes in Brasilien. Investitionen in Sachanlagen sind in der Grössenordnung von CHF 8.2 Mio. geplant. Der Bereich geht 2018 von einem Umsatzwachstum und einer weiteren Steigerung des operativen Ergebnisses aus.