Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitsbericht

Die CPH-Gruppe bekennt sich zu einer wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltigen Geschäftstätigkeit und leistet einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Recycling ist tief in der DNA des Unternehmens verwurzelt.

Anzahl Mitarbeitende
1086
(Vorjahr 1081)
Lehrabgänger
12
(Vorjahr 13)
Fluktuationsrate in %
9.5
(Vorjahr 8.3)
Krankheitsbedingte Abwesenheitsrate in %
2.5
(Vorjahr 2.0)
Betriebsunfallbedingte Abwesenheitsrate in %
0.1
(Vorjahr 0.2)
CO2-Emissionen in Tonnen
17 307
(Vorjahr 16 493)
Energieverbrauch in GWh
1286
(Vorjahr 1294)
Abwasser in Mio. m3
7.5
(Vorjahr 6.7)
Altpapieranteil Schweiz in %
75
(Vorjahr 81)
PVC-Ausnutzungsquote in %
99
(Vorjahr 99)

Nachhaltigkeit als Teil der Langfriststrategie

Die CPH-Gruppe ist seit mehr als 200 Jahren am Markt präsent. Der langfristige Erfolg beruht massgeblich auf der nachhaltigen Wertschöpfung, die in der Unternehmensstrategie einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Den Bedürfnissen von Geschäftspartnern, Mitarbeitenden und der Umwelt wird die CPH-Gruppe durch ein verantwortungsvolles ökonomisches, soziales und ökologisches Verhalten gerecht. Die Ansprüche der verschiedenen Stakeholdergruppen werden in den Geschäftsbereichen im Rahmen des integrierten Qualitätsmanagementsystems erfasst und Ziele, Massnahmen und Prioritäten auf den Ebenen Qualität, Sicherheit, Umwelt und Energie definiert.

Die ökonomische Nachhaltigkeit bildet das Fundament der industriellen Unternehmenstätigkeit. Die kontinuierliche langfristige Entwicklung steht dabei im Vordergrund. Die CPH-Gruppe schafft Mehrwert für ihre Kunden mit qualitativ hochstehenden Produkten und Dienstleistungen. Die Mitarbeitenden sichern die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe auf den unterschiedlichen Zielmärkten. Ihre Sicherheit, Gesundheit und Weiterbildung haben Priorität. Das Vermeiden und Reduzieren von Emissionen, Abfällen und Abwasser ist seit vielen Jahren in die Planung der einzelnen Geschäftsbereiche integriert. Für die Sicherheits-, Umwelt- und Qualitätsbelange sind speziell geschulte Mitarbeitende zuständig, die direkt an die Geschäftsleitung berichten.

Der grösste Geschäftsbereich Papier ist ein reines Recyclingunternehmen, welches holzhaltiges Altpapier aufbereitet und daraus neue Druck- und Pressepapiere herstellt. Der Bereich Papier ist der grösste Altpapierrecycler der Schweiz. Er führt mehrere hunderttausend Tonnen Altpapier, die im Inland gesammelt werden, sowie rund hunderttausend Tonnen Durchforstungs- und Sägereirestholz einer neuen Verwendung zu. Damit leistet die Gruppe einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Ressource Holz, zu kürzeren Transportwegen und zur Senkung der CO2-Belastung. Die CPH-Gruppe setzt sich seit Jahren freiwillig Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen, die über die gesetzlich geforderten Werte hinausgehen.

Bei der Bereinigung der Belastungen auf dem ehemaligen Industrieareal in Uetikon nimmt die CPH-Gruppe ihre Verantwortung wahr. Sie beteiligt sich zu 80 % an der Sanierung des Seegrundes vor dem Gelände. Die entsprechenden Rückstellungen wurden bereits im Geschäftsjahr 2016 vorgenommen. Zudem saniert sie auf eigene Kosten die ehemalige Deponie auf dem Areal Rotholz in Meilen. Die Arbeiten werden im ersten Quartal 2020 beginnen.

Markenpolitik

Die CPH-Gruppe verfolgt eine klare Markenpolitik. Auf Unternehmensebene sind fünf Marken aktiv, die unterschiedliche Märkte und Zielgruppen ansprechen. Die «CPH Chemie + Papier Holding», abgekürzt «CPH», ist als Holdinggesellschaft nicht operativ tätig. Sie tritt als die Dachmarke des Industriekonglomerats gegenüber den Stakeholdern auf. Die Geschäftsbereiche operieren unter den Unternehmensmarken «Zeochem», «Perlen Papier AG» sowie «Perlen Packaging». Seit 2018 ergänzt die «APS Altpapier Schweiz» als weitere Unternehmensmarke den Bereich Papier. Die Unternehmensmarken verfügen in ihren Zielmärkten über eine ausgezeichnete Akzeptanz und einen hohen Bekanntheitsgrad. Sie stehen für Innovation und Tradition. Perlen Papier ist seit 1873 aktiv. Perlen Packaging ging ursprünglich am gleichen Standort in Perlen aus dem Papierbereich hervor, wobei der Bereich erst seit rund zehn Jahren unter dem Markennamen Perlen Packaging auftritt. Zeochem ist seit 1979 als Marke präsent, ausgehend vom Standort in den USA.

Unternehmensmarken

Produktmarken

Die Unternehmen verfolgen eine Produktmarkenarchitektur, die auf einer für jeden Geschäftsbereich einheitlichen Vorsilbe zur Produktidentifikation und -zuordnung beruht. So beginnen alle Produktnamen der Zeochem mit «Zeo», von Perlen Papier mit «Perlen» und von Perlen Packaging mit «Perla»; oder anhand konkreter Produktnamen heissen sie beispielsweise Zeoprep, Perlentop oder Perlalux. Die Produktnamen werden wenn immer möglich durch Einträge als Handelsmarken vor Produktnachahmern geschützt.

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit

Die CPH-Gruppe hat ihre industrielle Tätigkeit in verschiedene Geschäftsbereiche diversifiziert. Damit können Schwankungen in den zum Teil volatilen und zyklischen Absatzmärkten besser ausgeglichen werden. Die Gruppe will langfristig Werte schaffen für ihre Stakeholder; mit marktgerechten Produkten und Dienstleistungen, interessanten Arbeitsplätzen und einer attraktiven Rendite für die Aktionäre. Die Gruppe hat sich folgende mittelfristige finanzielle Ziele gesetzt:

  • organisches Umsatzwachstum von > 3 % pro Jahr
  • EBITDA-Marge von > 10 %
  • Eigenkapitalquote von > 50 %
  • Liquidität von mindestens CHF 30–50 Mio.
  • jährliche operative Investitionen von CHF 20–25 Mio.

Soziale Nachhaltigkeit

Die CPH-Gruppe ist sich der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden bewusst. Bereits in den 1860er Jahren entstand die erste Betriebskrankenkasse am Gründungsstandort in Uetikon. 1918 wurde, ebenfalls in Uetikon, die erste Pensionskasse der CPH-Gruppe ins Leben gerufen. Die CPH-Gruppe setzt alles daran, die besten Mitarbeitenden zu gewinnen und sie in ihrem Arbeitsumfeld bestmöglich zu fördern und weiterzubilden. Eine offene Kommunikationskultur, eine Führung, die Werte vorlebt, und ein sicheres, gesundes und vielfältiges Arbeitsumfeld sollen das Engagement der Mitarbeitenden und die Identifikation mit den Arbeitsinhalten und dem Unternehmen fördern. Der CPH-Gruppe ist ein ausgewogenes Berufs- und Privatleben der Mitarbeitenden wichtig. Sie bietet neben Pensionsvorbereitungskursen am Standort in Deutschland Modelle an, um mit Altersteilzeit den Übergang in den Ruhestand flexibel gestalten zu können. An den verschiedenen Standorten werden periodisch Feste für und mit den Mitarbeitenden gefeiert.

Im Oktober/November 2019 haben 71 % der Belegschaft weltweit an einer Umfrage zu den Themen Arbeitsplatz, berufliche Entwicklung, Führung, Kommunikation, Innovation, Kunden, Strategie und Engagement teilgenommen. Die Befragung findet alle drei Jahre in der gesamten Gruppe statt. 95 % der Fragen erhielten höhere Zustimmungsraten als vor drei Jahren und es resultierte im Durchschnitt eine um 9 Prozentpunkte höhere Zustimmung pro Frage. Der Mitarbeiter-Engagement-Index stieg auf 75 %. Besonders hohe Verbesserungen konnten bei Führung und Wertschätzung erzielt werden, die 80 % der Befragten als positiv beurteilten. Die Resultate werden im Detail analysiert, Massnahmen daraus abgeleitet und 2020 umgesetzt.

Die Fluktuation stieg im Berichtsjahr von 8.3 % auf 9.5 %, primär bedingt durch die im Vergleich zu anderen Standorten deutlich höhere Fluktuation in China. Die CPH-Gruppe beschäftigt zahlreiche langjährige Mitarbeitende. 2019 waren 19 % der Mitarbeitenden 20 Jahre und länger im Unternehmen tätig. Dienstjubiläen werden je nach lokaler Handhabung mit kleinen Präsenten bis hin zu Jubilarenfeiern wertgeschätzt. Viele ehemalige Mitarbeitende bleiben mit der CPH verbunden und treffen sich einmal im Jahr an den von der ehemaligen Arbeitgeberin organisierten Anlässen für Pensionierte.

Diversität und Integration

Die Anzahl Mitarbeitende stieg im Berichtsjahr von 1081 auf 1086 per Ende 2019. Mit 63 % sind prozentual am meisten Mitarbeitende der Gruppe in der Produktion tätig. Rund die Hälfte der Mitarbeitenden sind in der Schweiz beschäftigt (siehe Grafiken Seite 39). Insgesamt ist die Diversität in der Gruppe gross und die Zusammenarbeit in multikulturellen Teams wird gefördert; in der CPH-Gruppe arbeiten 31 Nationalitäten zusammen. Die CPH-Gruppe ist in der industriellen Produktion tätig, was sich im Frauenanteil von 18.0 % widerspiegelt. Die Themen Diversität, Förderung von Minderheiten und Verhinderung von Diskriminierung werden in Schulungen thematisiert.

Salärpolitik

Die CPH-Gruppe verfolgt eine nachvollziehbare und faire Salärpolitik, die sich an den lokalen Gepflogenheiten ausrichtet. Die Salärpolitik strebt marktgerechte Löhne an, welche die Anforderungen, die Leistung und das Verhalten berücksichtigen. Sie honoriert überdurchschnittlichen Einsatz, z. B. mit Prämien oder bei Führungspositionen mit einem variablen Lohnbestandteil. Dieser ist an das Erreichen von individuell festgelegten Leistungszielen sowie an das Ergebnis der Gruppe bzw. des jeweiligen Geschäftsbereichs gekoppelt. Die Gruppe passte 2019 die Gehälter individuell an. Der Aufwand für Gehälter, Personalvorsorge sowie Aus- und Weiterbildung betrug insgesamt CHF 92.9 Mio. An den Standorten Perlen und Utzenstorf gilt ein Gesamtarbeitsvertrag. Der Standort Müllheim untersteht dem Tarifvertrag der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IGBCE). Ansonsten wurden Einzelarbeitsverträge abgeschlossen.

Aus- und Weiterbildung

Die Schweiz und Deutschland setzen auf ein duales Bildungssystem, in welchem angehende Berufsleute eine kombinierte betriebliche und schulische Ausbildung durchlaufen. Diese Berufsausbildung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und der Volkswirtschaft mit qualifizierten Berufsleuten aufrechtzuerhalten. Die CPH-Gruppe übernimmt mit dem Engagement in der beruflichen Grundbildung an den Standorten in der Schweiz und in Deutschland gesellschaftliche Verantwortung. Die in den eigenen Betrieben ausgebildeten Mitarbeitenden leisten auch einen wichtigen Beitrag beim Erreichen der wirtschaftlichen Ziele des Unternehmens.

Ende 2019 waren 47 Lernende gruppenweit in der Ausbildung in den Berufen Automatiker, Anlageführer, Anlage-/Apparatebauer, Chemielaboranten, Elektroniker, Informatiker, Kaufmännische Angestellte, Logistiker, Papiertechnologen, Polymechaniker, Produktions- und Verfahrensmechaniker. An den Standorten Deutschland und Bosnien- Herzegowina werden zudem Praktika für Ingenieure in Ausbildung angeboten. Im Jahr 2019 schlossen zwölf Lernende ihre Ausbildung erfolgreich ab, davon konnten vier in den Betrieben weiterbeschäftigt werden. Die Lernenden kommen jährlich an einem Lehrlingstag zu einer gruppenübergreifenden Weiterbildung zusammen. 2019 unterstützten sie in einem einwöchigen Lehrlingslager Schweizer Bergbauern im Arbeitsalltag. Jeder Mitarbeitende der CPH-Gruppe nahm im Durchschnitt im Jahr 2019 während 2.3 Tagen an internen Schulungen und externen Weiterbildungen teil. Insgesamt investierte die CPH-Gruppe 2019 CHF 1.0 Mio. in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden.

Kontinuierliche Verbesserung

Die Vertriebsstrategie der CPH-Gruppe verfolgt das Ziel, Kunden zu gewinnen und langfristig zu binden. Die Geschäftsbereiche evaluieren die Zufriedenheit und die Verbesserungsmöglichkeiten im ständigen Dialog mit den Kunden. In Kundenzufriedenheitsumfragen werden alle zwei bis drei Jahre die Parameter Servicequalität, technischer Support, Produktqualität, Produktpalette, Lieferzeiten, Verlässlichkeit, Beschwerdemanagement und Preis ermittelt. Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) ist ein weiteres wichtiges Element zur ständigen Weiterentwicklung, Qualitäts- und Effizienzsteigerung und wird jährlich in den Bereichen geschult. 2019 brachten die Mitarbeitenden 776 Ideen in den KVP-Prozess ein und es fanden 129 Gruppenmoderationen statt. Daraus wurden eine Vielzahl von Vorschlägen umgesetzt, die die Effizienz verbessern, die Sicherheit erhöhen und die Umwelt schützen. Sie stifteten einen jährlichen Nutzen im Gegenwert von CHF 1.3 Mio.

Arbeitssicherheit

Die Mitarbeitenden werden an allen Standorten regelmässig geschult, um Gefahren zu erkennen und Unfällen vorzubeugen. Jeder Standort hat einen eigenen Sicherheitsbeauftragten. Im Bereich Papier wurden 2019 fünf Workshops zum Thema «integrierte Sicherheit» mit den Kadermitarbeitern durchgeführt. Versuchsweise führte der Schweizer Standort der Verpackung 2019 tägliche Sicherheitsrundgänge durch. Die eingetroffenen Ereignisse werden systematisch analysiert, um zukünftige Unfälle zu vermeiden. Die Anzahl Berufsunfälle konnte von 3.3 auf 0.8 pro 100 Mitarbeitende gesenkt werden. Dies ist für ein produzierendes Unternehmen ein sehr gutes Ergebnis. Im Geschäftsjahr kam es erfreulicherweise zu keinem schwereren Arbeitsunfall. Die betriebsunfallbedingte Abwesenheitsrate ging im Geschäftsjahr auf 0.1 % zurück.

Gesundheit

Die Standorte stellen den Mitarbeitenden zahlreiche Angebote zur Gesundheitsprävention zur Verfügung. Dazu gehören jährliche Gesundheitschecks und kostenlose Grippeimpfungen. Einige Standorte unterstützen die persönliche Fitness der Mitarbeitenden und beteiligen sich an Fitnessabos. Oder sie machten mit am «Bike to Work»Programm, welches die Mitarbeitenden dazu motiviert, den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurückzulegen. Mit 2.5 % war die krankheitsbedingte Abwesenheitsrate in der Gruppe erneut niedrig. Erkrankte Mitarbeitende werden im Rahmen eines Case Managements intensiv betreut.

Gesellschaftliches Engagement

Zahlreiche Mitarbeitende engagieren sich inner- und ausserhalb des Unternehmens für Anliegen, die der Gemeinschaft zugutekommen. Sie sind in der Betriebssanität oder der Betriebsfeuerwehr aktiv oder beteiligen sich an gemeinnützigen Projekten in ihrer Freizeit. Die Standorte können sich auch für lokale Projekte der Gemeinden einsetzen. Beispielsweise beseitigten Mitarbeitende in Bosnien-Herzegowina Abfälle am Flussufer der Drina und halfen mit bei der Organisation des Zvornik Kultursommers. Junge Mitarbeitende konnten im Geschäftsbereich Verpackung eine zusätzliche Urlaubswoche beziehen, in der sie sich in der Jugendarbeit engagierten. Zudem stellte sich ein Geschäftsleitungsmitglied für eine Wirtschaftswoche in einer Kantonsschule zur Verfügung.

Ökologische Nachhaltigkeit

Die Reportingperiode umfasst den Zeitraum von Anfang November bis Ende Oktober. Der Bereich Papier erstellt seit 2015 eine jährliche Oekobilanz nach der Struktur des Carbon Disclosure Projects.

Eingesetzte Ressourcen

Der Bereich Papier verzeichnet gemessen in Tonnen den grössten Ressourceneinsatz in der Gruppe. Der wichtigste Rohstoff ist Altpapier. In der Berichtsperiode stieg die Menge an wiederverwendetem Altpapier von 468 137 Tonnen auf 486 874 Tonnen. Das Altpapier stammte zu 75 % aus Sammelware in der Schweiz, der Rest aus dem Ausland. Dabei wurden 14 % per Bahn angeliefert. Neben Altpapier hat der Bereich 98 820 Tonnen atro (absolut trocken) Rundholz und Hackschnitzel zu Holzfaserstoff verarbeitet (Vorperiode 109 263 Tonnen). Bei der Herkunft wird auf kurze Transportwege und nachhaltige Produktion geachtet; das Rundholz stammt ausschliesslich aus der Schweiz und zu 83 % aus FSC-zertifizierten Quellen. Die Hackschnitzel sind zu 82 % aus der Schweiz und zu 67 % FSC- oder PEFC-zertifiziert. Perlen Papier ist Mitglied von ECO SWISS, der Umweltschutzorganisation der Schweizer Wirtschaft und weiterer Organisationen der nachhaltigen Forstwirtschaft.

In der Folienproduktion wird hartes Polyvinylchlorid (PVC) verwendet. Hart-PVC wird zu 43 % aus Erdöl (Ethylen) und zu 57 % aus Kochsalz (Natriumchlorid) gewonnen. Im Vergleich zu anderen auf Erdöl basierenden Polymeren weist PVC über den gesamten Lebenszyklus betrachtet einen besseren «Product Carbon Footprint» auf. Ausschüsse aus den einzelnen Prozessstufen werden wenn immer möglich als Sekundärrohstoff wieder in die Produktion eingebracht. Die Ausnutzungsquote betrug in der Berichtsperiode bei PVC unverändert 99 % und bei PVdC 93 % (im Vorjahr 90 %). Perlen Packaging engagiert sich bei «VINYLPlus» für das Recycling von PVC.

Der Bereich Chemie setzt vor allem Zwischenprodukte, sogenannte Filterkuchen, als Rohstoffe für die Produktion ein. Das Werk in Zvornik steht unmittelbar neben dem Standort des Lieferanten von Filterkuchen, womit die Transportkosten minimiert werden konnten. Das Werk in China hat den Anteil der im Inland beschafften Rohmaterialien von 60 % auf 95 % erhöht. Damit konnten die Transportkilometer um 60 % reduziert werden.

Energie

Der Energieverbrauch der CPH-Gruppe nahm im Geschäftsjahr gegenüber der Vorperiode um 0.6 % auf 1286 GWh ab. Mehr als 90 % der in der CPH-Gruppe genutzten Energie floss 2019 in die Papierproduktion. Der Verbrauch des wichtigsten Energieträgers Strom nahm gruppenweit von 669 GWh auf 653 GWh ab. Zweitwichtigster Energieträger ist Dampf mit 529 GWh (in der Vorperiode 526 GWh). Dampf wird nur für die Papierfabrikation zur Trocknung der Papierbahnen benötigt und zu rund 60 % aus der benachbarten Kehrichtverbrennungsanlage Renergia bezogen. Der restliche Dampf wird in der eigenen Biomasseanlage erzeugt. Der Gasverbrauch der Gruppe nahm leicht von 96 GWh auf 103 GWh zu. Im Berichtsjahr wurde die Betriebskonzession für die Wasserkraftnutzung in Perlen um weitere 30 Jahre verlängert. Gleichzeitig wurde das Projekt zur Erneuerung des Wehrs in der Reuss bewilligt.

Emissionen, Abwasser und Abfall

Die CPH-Gruppe setzt sich freiwillig Ziele zur Reduktion der Emissionen, die über die gesetzlich geforderten Werte hinausgehen. Der Standort Perlen war aus diesem Grund von der CO2-Abgabe befreit. Der Standort in Perlen emittiert noch rund 10 % der gesetzlich maximal tolerierten Werte. An den Produktionsstandorten der CPH-Gruppe nahmen die CO2-Emissionen in der Berichtsperiode von 16 493 Tonnen auf 17 307 Tonnen zu. Davon entfielen 9991 Tonnen auf den Bereich Papier und 5399 Tonnen auf den Bereich Chemie. Seit 2018 wird am Standort Deutschland im Rahmen des ISO-50001-Energiemanagements konsequent Ökostrom genutzt. 2019 wurden keine CO2-Zertifikate verkauft.

In den Produktionsanlagen der Gruppe sind Abluftreinigungssysteme in Betrieb. Im Berichtsjahr wurden in China und in den USA zusätzliche Filteranlagen installiert, welche die Staubentwicklung deutlich reduzierten. Es bestehen Notfallkonzepte für Störfälle. Diese betreffen vor allem Brandfälle. In Perlen ist eine eigene Betriebsfeuerwehr bei Bedarf im Einsatz. Die Abwässer werden an den Produktionsstandorten Perlen, Louisville und Donghai in betriebseigenen Kläranlagen aufbereitet. In der Berichtsperiode nahm das Abwasservolumen von 6.67 Mio. m3 auf 7.53 Mio. m3 zu.

Von den festen Reststoffen aus der Papieraufbereitung und aus der Folienproduktion wird der Biomasseanteil zur Strom- und Wärmeerzeugung in der eigenen Anlage in Perlen verwendet. Aus dem Verbrennungsprozess resultiert Asche. Fester Abfall fällt zudem in der Papierproduktion in der Form von Schlamm an. 11 767 Tonnen Flugasche und 115 Tonnen Papierschlamm konnten in Ziegel- und Zementwerken verwertet werden und 1455 Tonnen Bettasche wurden deponiert. Die in der Molekularsiebproduktion anfallenden festen Abfallstoffe bestehen aus Silikat-Aluminium-Ton-Verbindungen und sind natürlichen Ursprungs. Sie können wieder der Erde zurückgeführt werden.

Qualität

Die Produkte der CPH-Gruppe zeichnen sich durch konstante und hohe Qualität aus. Dies stellt höchste Ansprüche an die Prozesse, die nach internationalen Standards geprüft werden (siehe Tabelle). Die Produktionsstandorte haben regelmässige Audits durch die Kunden und durch unabhängige Zertifizierungsstellen zu bestehen. 2019 liessen sich die Standorte in Donghai und Zvornik erstmals nach dem Umweltstandard ISO 14001 zertifizieren. Der Bereich Verpackung richtet sich nach den Good-Manufacturing-Practice-Standards (GMP) der Pharmaindustrie.

Die CPH-Gruppe setzt sich beim Klimaschutzprojekt der Schweizer Energieagentur für Wirtschaft für Energieeffizienz ein und ist Mitglied von Responsible Care, einer globalen Initiative zur ständigen Verbesserung in den Bereichen Umwelt, Sicherheit und Gesundheit.

Der Bereich Papier hat 2018 zur Verbesserung der Altpapierqualität ein Anreizsystem eingeführt, um stark mit Fremdstoffen verunreinigte Altpapierlieferungen zu vermeiden. Daraus resultierte 2019 ein Mehrwert von CHF 0.5 Mio.

Qualitätsnormen der Produktionsstandorte

Chemie

Papier

Verpackung

Rüti

Louisville

Donghai

Zvornik

Perlen

Utzenstorf

Perlen

Müllheim

Whippany

Suzhou

Anápolis

ISO 9001

ISO 14001 (Umwelt)

ISO 15378 (GMP)

ISO 50001 (Energie)

ISO 45001 (Sicherheit)

FDA, USA DMF Nr. 10686, 9072 und 30501

EU-Ecolabel, Blauer Engel

FSC COC, PEFC COC

ECO SWISS CO2