Chemie

Chemie erhöht EBIT-Marge markant und setzt strate­gische Neupositio­nierung um

Die strategische Neuausrichtung wirkte sich positiv auf den Geschäftsgang aus. Der Umsatz stieg um 8.8 % auf CHF 75.5 Mio. und der Bereich steigerte die EBIT-Marge deutlich auf 5.1 %.

Strategie

2017 hat der Bereich Chemie die Neuausrichtung umgesetzt und sich weltweit neu aufgestellt: Am Standort in China werden Standardmolekularsiebe und in den USA hochwertige Molekularsiebe vor allem für die Reinigung der Luft zur Konzentration von Sauerstoff produziert. Das Ende 2017 fertiggestellte Werk in Bosnien-Herzegowina produziert Molekularsiebpulver, Chromatographiegele und Spezialzeolithe. Im Sommer 2018 wird der neue Schweizer Standort in Rüti bezogen. Neben Servicefunktionen, Administration und der Führung des Bereichs sind hier die Produktion von High-Performance-Gelen und deuterierten Produkten angesiedelt. Der Übernahme der Aktiven der Armar AG per 1. März 2018 stärkt das hoch spezialisierte Produkt­segment weiter. Armar ist ein Produzent und langjähriger Vertriebspartner von deuterierten Produkten. Die Aktivitäten der Armar werden in den Standort Rüti integriert.

Im Sommer 2017 wurden am Standort in Uetikon die Düngerproduktion eingestellt und die Gesellschaften CU Deutero + Agro AG und Chemie Uetikon AG in die Zeochem AG überführt. Nach Abschluss der Transformation wird der bisherige Schweizer Standort in Uetikon geschlossen. Das Gelände, das 2016 an den Kanton Zürich verkauft worden war, wird nach Ablauf der zweijährigen Mietdauer an den Kanton übergeben. Dieser wird auf dem Gelände den Bau einer Kantonsschule realisieren. Mit der Präsenz auf den Kontinenten Europa, Asien und Amerika ist der Bereich Chemie ausgezeichnet positioniert, um die Wachstumsmöglichkeiten voll auszuschöpfen.

Marktumfeld

Die vom Bereich Chemie hergestellten Adsorbentien kommen in sehr unterschiedlichen Gebieten zum Einsatz. Diese reichen von einfachen Anwendungen in Isolierglasfenstern bis zu komplexesten Trennverfahren bei pharmazeutischen Wirkstoffen. Je nach Branche entwickelte sich die Nachfrage in den einzelnen Produktgruppen sehr unterschiedlich. Ein wichtiges Geschäftsfeld ist die Energieindustrie, in der Molekularsiebe zur Reinigung von Erdgas und Ethanol zum Einsatz kommen. Bei Ölpreisen von unter 60 USD pro Barrel blieb die Investitionstätigkeit in neue Anlagen weiter gedrosselt und die Betreiber schoben die Wiederbefüllung bestehender Anlagen mit Molekularsieben auf.

Die Nachfrage nach Molekularsieben für die Reinigung von Sauerstoff ist ungebrochen hoch. Diese auf Lithium basierten Produkte werden für industrielle Anwendungen, beispielsweise in der Stahlherstellung, verwendet, sie kommen aber auch vermehrt bei der Reinigung von medizinischem Sauerstoff zum Einsatz. Spezialzeolithe sind zunehmend zur Eliminierung von störenden Gerüchen in der Bau-, in der Auto­mobil- und in der Textilindustrie gefragt.

Während in Europa aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung die Nachfrage nur wenig zunahm, verzeichneten vor allem die Schwellenmärkte und hier insbesondere die Länder in Asien ein weiterhin dynamisches Wachstum.

Geschäftsentwicklung

Der Bereich Chemie erhöhte den Umsatz im vierten Jahr in Folge. Der Umsatz stieg primär organisch um 8.8 % auf CHF 75.5 Mio. Die Effekte des Wegfalls des Düngergeschäftes im zweiten Halbjahr 2017 und die erstmalige ganzjährige Konsolidierung der chinesischen ALSIO (nach zehn Monaten im Vorjahr) hielten sich in etwa die Waage. Die Anlagen für hochwertige Produkte in den USA waren voll ausgelastet, sodass die Kapazitäten am US-Standort durch zusätzliche Investitionen erhöht werden mussten. Insgesamt investierte der Bereich CHF 22.4 Mio. (im Vorjahr CHF 22.9 Mio.) in Sachanlagen. Diese betrafen einen Landkauf und die Kapazitätserweiterung am Standort USA, den Aufbau der Produktionsstätte in Zvornik und die Investitionen in den neuen Standort in Rüti.

Die Verlagerung der Produktion der Standardmolekularsiebe nach China hat sich positiv auf die Kosten ausgewirkt, da die dazu benötigten Kapazitäten in China bereits vorhanden waren. Zusammen mit dem Effekt der höheren Verkaufsmengen realisierte der Bereich eine EBITDA-Steigerung von 29.2 % auf 7.3 Mio. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte auf CHF 3.8 Mio. markant erhöht werden und die EBIT-Marge stieg von 2.3 % auf 5.1 %.

Der Personalbestand stieg per Ende 2017 um 22 auf 302 Mitarbeitende. Die Neuausrichtung hatte in Uetikon insgesamt einen Abbau von 85 Stellen zur Folge, welcher 2018 abgeschlossen sein wird. Gleichzeitig wurden in Bosnien-Herzegowina 39 Stellen geschaffen. Für die betroffenen Mitarbeitenden in Uetikon wurde ein Sozialplan ausgearbeitet, und es konnte für fast alle eine Anschlusslösung gefunden werden.

Ausblick

2018 wird der Bereich Chemie die neue internationale Struktur konsolidieren, die Produktion an den neu bezogenen Standorten hochfahren und die Verkaufsaktivitäten verstärken. Dies sollte zu höheren Umsätzen und einer weiteren Verbesserung des operativen Resultates führen. Insgesamt plant der Bereich 2018 Investitionen von CHF 4.5 Mio. Unter anderem wird ein neues Enterprise Resource Planning (ERP) System gruppenweit eingeführt, um die weltweite Koordination der Aktivitäten zu optimieren.